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Aller Anfang ist schwer

Nach den ersten Textboxen im Spiel betritt Edge einen Trainingssimulator. Hier müsst ihr euch durch einige, in Textform erklärte Spielzüge des Kampfsystems lesen. Zum besseren Verständnis führt euch ein Holo-Ebenbild die Bewegungen vor. Es handelt sich hierbei um einen schlecht gewählten Start in das Spiel. Die Informationen in dem Tutorial sind reichhaltig und für den Anfänger zu schwer zuzuordnen. Bestimmte Taktiken später im Spiel zu erläutern wäre sicher ratsam gewesen. Auf jeden Fall ist das Tutorial abschreckend und der gelegentliche RPG-Zocker fürchtet sich vor einem schwierigem Kampfsystem. Völlig zu Unrecht, wie ihr später merken werdet.  Alle Aktionen der Kämpfe lernen sich von selbst, Schwierigkeiten dürftet ihr nicht länger als die ersten 30 Minuten haben. Das Kampfsystem ist sogar was für Action-Fans. Die Fläche, auf der gekämpft wird, ist immer rund. In dem Kreis stehen sich nun Gegner und eure Gruppe gegenüber. Gekämpft wird in Echtzeit. Ihr habt dazu die Möglichkeit via Button-Mashing auf den Gegner einzuschlagen oder zwei ausgerüstete Special-Attacken auf Kosten eurer Mana-Anzeige zu entfesseln.

Wirklich effektiv und interessant sind die Blindside-Angriffe. Ihr könnt mit B in Bereitschaft für ein Ausweichkommando gehen. Solange ihr in dieser Bereitschaft seid, könnt ihr nichts anderes machen, es sei denn ihr brecht ab. Passt auf, da bei zu langem Gebrauch der B-Taste eine kurze Benommenheit auftritt. Nun erscheint ein gelber oder roter Ring um euch, wenn der Gegner euch anvisiert. Nun heisst es mit dem Joystick zur Seite lenken, hat es geklappt, flankiert ihr den Gegner und könnt hinter seinem Rücken enormen Schaden anrichten.

Dieses eigene System bringt viel Taktik in die sehr actiongeladenen Fights. Wie aus anderen Titel bekannt, könnt ihr die Gegner überraschen oder sie euch. Das ist möglich, da ihr die Feinde auf der Weltkarte seht. Aufgepasst, wenn ihr euch mit mehreren Gegnern anlegt, die auf der Weltkarte beisammen stehen, so werden die Kämpfe direkt nacheinander abgehalten. Nicht wie gewohnt ist das Feature, im Kampf zwischen den Figuren zu wechseln. Mögt ihr also lieber Fernkämpfe, wechselt zu Reimi Saionji und benutzt ihren Bogen. Nervig hingegen ist, dass in Dungeons enorm viele Gegner sind, so dass ihr euch kaum umschauen könnt. Habt ihr in einem Raum etwas vergessen, solltet ihr Heil-Items einpacken, denn in jedem Raum respawnen die Gegner leider nach dem Verlassen.

Sammeln, bauen, tauschen

Der Umfang von Star Ocean The Last Hope ist wirklich groß. Die Hauptstoryline könnt ihr in 39-42 Stunden schaffen, je nachdem wie viele Sequenzen ihr überspringt. Wenn ihr aber alles in diesem Spiel entdecken und besitzen wollt, so könnt ihr sicher noch 10 Stunden mehr rechnen. Wie es sich für ein Action-RPG gehört, gibt es haufenweise Rüstungen und Waffen, die ihr kaufen, finden und ausrüsten könnt. Neben diesen Gegenständen gibt es aber auf den Planeten einiges in freier Wildbahn zu finden. Je nachdem welche Charaktere ihr im Gepäck habt, könnt ihr an bestimmten Quellen Erz abbauen oder auch ernten. Die dabei errungenen Ressourcen könnt ihr für kleine Aufträge benutzen. Nahezu jeder Händler in Star Ocean bietet euch Aufträge an. Diese Aufträge lauten z.B. ,,Sammelt 3x Rotes Kraut". Habt ihr dieses geschafft, könnt ihr überlegen ob ihr das Rote Kraut benutzen wollt oder es gegen Geld und Erfahrungen einzutauschen.

Zudem gibt es enorm viele Fähigkeiten zu erlernen. Ihr findet oder kauft Bücher, die euch Fähigkeiten beibringen, die ihr dann aufleveln könnt. Es ist gut zu überlegen, welche Fähigkeiten ihr nehmt und wen ihr diese lernen lasst. In eurem Inventar habt ihr auch eine Sammlung. Es wird euch angezeigt, welche Monster ihr gesehen (bekämpft) habt oder über welche Waffen ihr Informationen gesammelt habt. Es lohnt sich also mit allen Passanten zu reden, denn der ein oder andere vermittelt euch nebenbei die wichtigen Informationen zu bestimmten Waffen. Die Sammlung gibt dem Spiel einen Wiederspielwert, den ein RPG sonst nicht hat und natürlich auch Gamerscore für euer Punktekonto.

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Fazit

Mit Star Ocean The Last Hope schafft Square Enix es, die Reihe würdig in die Next Generation zu portieren. Durch den hohen Action-Anteil dürften einige neue Fans gewonnen werden. Alte Fans werden möglicherweise durch die Klischee-Behaftete Story abgeschreckt.

Optisch macht das Spiel einen guten Eindruck, kleinere Fehler und Puppengesichter werden durch schöne Umgebungen entschädigt. Zwischensequenzen, Lichteffekte und Kämpfe sind insgesamt zu viel vorhanden, daher ist Star Ocean nur in kleinen Portionen zu genießen.

Da es so viel zu Sammeln und zu Leveln gibt, kann man das Spiel auch ohne Beachtung der Story gerne ein zweites Mal spielen. Dieser Titel ist die optimale Wahl für Zocker, die ein echtes Japano-RPG ohne runden-basierte Kämpfe wollen.


Bewertung

Pro

  • Actionhaltiges Kampfsystem
  • Motivierendes Level-System
  • Viele Aufgaben

Contra

  • Figuren haben Puppengesichter
  • Story Klischee-Überladen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

stolmen Di, 07.07.2009, 12:11 Uhr

ich habe es jetzt seit einigen tagen und ich muss sagen ich bin echt positiv überrascht. ich wollte es mir nicht kaufen da ich eigentlich nicht so der rollenspieler bin, dann habe ich jedoch gelesen das die kämpfe NICHT rundenbasiert sind und dann habe ich zu geschlagen. weiterhin gefällt mir das man die gegner sieht und es nicht diese, wie ich finde, nervigen zufallskämpfe gibt.

die grafik finde ich super, errinert vom stil her stark an final fantasy, die sounds und geräusche sind etwas mau und für alle die nicht gerne lesen ist das spiel definitiv nichts. es kommt komplett ohne deutsche sprache und man ist, sollten keine englisch kenntnisse vorhanden sein auf den untertitel angewiesen. wenn nicht grade videosequenzen laufen dann ist es halt das rollenspiel typische kästchen in dem der dialog stattfindet.

vom umfang her kann ich sagen ich werde da wohl noch mehrere wochen oder gar monate mit zubringen. das spiel umfasst 3 dvd´s und ich habe so das gefühl das ich nach meheren stunden noch nicht mal ein viertel der ersten geschafft habe.

ich kannte die anderen teile vorher nicht aber das muss man auch nicht vorwissen ist nicht nötig, die erde ist kaputt und nun muss ein neuer planet her..... ganz einfach ;)

ein wirklich schönes spiel aber ich kann es nicht die ganze zeit spielen, es zieht sich alles sehr lang in dem spiel und so muss immer mal wieder ne rockband session eingeschoben werden.