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Comic-Stil und Synchronisation

Spider-Man: Dimensions ist komplett im Cell-Shading Look entworfen worden. Das verpasst dem Spiel einen Comic-Look, welcher zwar nicht sonderlich stört, aber manchmal dafür sorgt, dass Details in der Umgebung und den Charakteren vermisst werden können. Vergleicht man Spiele von ähnlichem Spielaufbau (z.B. Star Wars: The Force Unleashed), so schneidet Spider-Man: Dimensions nicht so gut ab. Es fehlt einfach an optischer Abwechslung in den teilweise doch recht langen Leveln und der Comic-Look passt nicht jedem. Besonders das farbenfrohe, kunterbunte und verspielte Universum des Spider-Mans aus 2099 ist sehr gewöhungsbedürftig.

Allerdings liegt hier die Stärke der grafischen Präsentation: Durch die vier verschiedenen Charaktere und Universen ist es möglich, dem Auge dennoch viel Abwechslung zu bieten. Der Kontrast zwischen der bunten 2099er Welt und der, der 1930er ist enorm. In letzterer spielt sich fast alles in schwarz/weiß ab. Insgesamt sind es dann aber auch die Animationen, die in den Bosskämpfen und Zwischensequenzen teilweise verwendete First-Person Sicht und die abwechslungsreichen Charaktere (welche das Spider-Man-Universum mitbringt), die dem Spiel die nötige Würze verleihen und einem dann doch keinen so schlechten Eindruck vermitteln. Es wurde das Beste draus gemacht.

Was die klangliche Präsentation angeht, so muss man frei gestehen, dass hier alles richtig gemacht wurde. Die Synchronisation (welche es nur auf Englisch gibt, mit deutschen, fehlerfreien Untertiteln) ist gut gelungen. Besonders der Humor der frechen Spinne kommt sehr gut rüber und passt ins Spiel. Die Spinne, die sich nicht ganz ernst nimmt, ist auch eindrucksvoll bei Explosionen, Elektroangriffen und Flügen durch die Luft. Einzig und allein bei der nicht ganz präsenten Hintergrundmusik hätten ein bisschen mehr unterschiedliche Songs gut getan.

Abwechslung ist alles: Ist sie zu schnell vorbei?

Okay, werfen wir nochmal einen Blick auf das, was uns die vier verschiedenen Charaktere bieten: Der erstaunliche (normale) Spider-Man beherrscht alle gängigen Tricks wie Wandklettern und Netzschwingen. Die Missionen mit ihm enthalten viele Jump'n Run Elemente und sind nicht allzu schwierig. Die Spinne aus der Zukunft muss sich 2099 mit anderen Problemen beschäftigen: Hier gibt es viele Flugsequenzen, in welcher ihr euch in die vertikalen Höhen New Yorks wagt und eurem Erzfeind eins reinzuwürgen versucht. Außerdem erlaubt die moderne Technik 2099 euch eine ,,Schnellsicht" - eine Art Verlangsamung der Zeit, in welcher ihr Raketen ausweichen könnt oder euch einfach schnell hinter Gegner platzieren könnt.

Der ultimative Spider-Man kann auch etwas Ähnliches: Hier aktiviert ihr den ,,Wut-Modus", in welchem ihr besonders stark werdet und verheerende Attacken ausführen könnt. Allgemein spielt sich der ultimative Spider-Man eher als Haudraufcharakter und es gilt, viele Gegner zu besiegen. Noir hingegen, muss in der 30er Jahren den Schatten nutzen, um sich an Gegner heranzuschleichen und sie, ohne Auslösung des Alarms, zu töten. Hier kommt Stealth-Action ins Spiel!

Doch was bietet uns das Spiel mehr? Eigentlich nicht viel. Es wurde angekündigt, dass es herunterladbare Inhalte geben wird - bis jetzt ist es allerdings noch leer auf dem Xbox Live Marktplatz. So enthält das Spiel circa 15-16 Stunden Spielspaß; danach ist alles vorbei. Es gibt keinen Multiplayer und die Story ist linear und bietet keine Nebenmissionen. Zwar kann man, wenn man denn dazu Lust hat, die Level alle nochmal nach Sammelobjekten und verpassten Herausforderungen abgrasen, um auch die letzten Herausforderungen aus dem Spiel herauszukitzeln, aber dies ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Aber wenigstens spielt sich die Story selbst sehr unterhaltsam und weiß von Anfang an zu begeistern.

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Fazit

Dieses Spider-Man Spiel macht eindeutig Spaß! Durch die vier Charaktere und die vier Universen bietet das Spiel, obwohl es einfach aufgebaut ist, viel Abwechslung. Die menschliche Spinne kennt nicht nur die Zukunft, das Hier und Jetzt und den bösen, dunklen Anzug, sondern kann auch in die 30er Jahre und sich im Schatten an seine Gegner heranschleichen. Dazu kommen viele coole Kampfkombos, Jump'n Run Passagen und kleine Rollenspiel-Elemente, die das Ganze zusätzlich würzen.

Grafisch ist das Spiel zwar nicht der Überflieger, allerdings stört der Comic-Look nie. Die witzige Synchronisation tut ihr übriges und zeigt, dass sich das Spiel nicht allzu ernst nimmt.

Wem die 16 Stunden Story reichen und keinen Multiplayer braucht, der kann hier auf alle Fälle zugreifen. Spider-Man: Dimensions ist ein bodenständiges Spiel, das Spaß macht und mit welchem man das Sommerloch 2010 sehr gut überbrücken kann.


Bewertung

Pro

  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Coole Kampfkombos und Moves
  • 4 einzigartige Charaktere

Contra

  • Comic-Look mit teilweise fehlenden Details
  • Kein Multiplayermodus

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

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