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Ein neues Spiel rund um die menschliche Spinne? Sicherlich. Das Spiel basiert diesmal aber weder direkt auf einem Film oder einem Buch, sondern bietet dem Spieler eine komplett eigene Story. Hier könnt ihr in vier verschiedene Dimensionen eintauchen und die Stärken der verschiedenen Spinnenmänner ausprobieren. Wir haben Spider-Man: Dimensions getestet und berichten euch von unseren Wandkrabelleien und Netzschwüngen.

Klebriges Quartett

Die Story ist banal einfach und wirkt fast gerade zu ironisch. Im ewigen Kampf gegen seinen Hauptwidersacher Mysterio scheint Spider-Man schlussendlich zu siegen. Der Kampf, welcher in einem Museum stattfindet, neigt sich dem Ende zu. Als Spider-Man zum finalen Schlag ausholt, schützt sich der Illusionsmeister Mysterio jedoch durch eine mysteriöse Platte. Dies führt dazu, dass Spider-Man durch den Schlag die Platte in Einzelteile zersplittert und diese in verschiedene Dimensionen verteilt werden.

Madame Web eilt zu Hilfe und erklärt euch, dass es enorm wichtig, diese Einzelteile wieder zurückzubringen, da sie in den falschen Händen großes Chaos anrichten können. So fängt es denn an. Es gibt 4 Universen, in denen ihr spielt. In den insgesamt 14 Leveln (die alle circa eine Stunde dauern) spielt ihr jeweils einen anderen Spider-Man. Wenn vom ,,erstaunlichen" Spider-Man die Rede ist, so ist der ganz normale rot-blaue Peter Parker gemeint. In der ,,ultimativen" Welt müsst ihr die Kraft des dunklen Anzugs bändigen. Spielt ihr im Jahre 2099 seht ihr euch einem futuristischen New York entgegengestellt. Und schlussendlich gibt es auch noch den ,,Noir" Spider-Man, welcher sich in den 30er Jahren durch die Schatten schleicht und seine Gegner gekonnt getarnt erledigt.

Zwar wirkt die Story somit zwar sehr konstruiert, doch die verschiedenen Charaktere sorgen für die nötige Spannung und Action. Verschiedene Spielarten, verschiedene Fähigkeiten und vor allem: Verschiedene Schurken. Während sich der erstaunliche Spider-Man noch mit dem Jäger Kraven rumärgern muss, jagt ihr im Jahre 2099 dem nervigen Hobogoblin hinterher, besiegt im dunklen Anzug Carnage und schleicht euch als Noir langsam an Hammerhead ran. Jedes Level bietet seinen eigenen Schurken.

Rein in die Action

Die Steuerung ist simpel, wenn die Kamera auch manchmal etwas zu arg auf Bewegungen mit dem rechten Stick reagiert. Nachdem ihr durch ein Tutorial auf die Basisbewegungen aufmerksam gemacht wurdet, fängt es an. Und es gibt noch viel mehr Bewegungen und Kamfkombos zu entdecken, als euch ganz am Anfang zur Verfügung steht. Das Spiel läuft so ab, dass ihr in Third-Person Perspektive euch durch ein eigentlich sehr lineares Level kämpft. Es gilt, dem Obermotz hinterher zu laufen und ihn am Ende niederzustrecken. Unterwegs warten aber viele andere Herausforderungen auf euch. Erst müsst ihr Zivilisten retten, dann eine ganze Horde an Gegnern und Spezialgegnern niederstrecken. Langweilig wird es nie - das Spiel strotzt nur so von Action.

Und wenn ihr dann einmal abseits der Wege gehen wollt, so seid ihr herzlich dazu eingeladen. Denn einzusammeln gibt es auch einiges: Spinnenembleme und kleine Spinnen. Das Sammeln wird durch den aktivierten ,,Spinnensinn" erleichtert (Sammelobjekte sind nun durch Wände sichtbar und leuchten etwas) und nützt sogar etwas: Die Sammelaufgaben sind nur zwei der 16 Herausforderungen, die euch stets in jedem Level erwarten. Diese ,,Bonusziele" (wie z.B. in einer gewissen Zeit eine gewisse Passage meistern, eine bestimme Anzahl an Gegnern auf eine bestimmte Art niederstrecken usw.) bringen euch Spinnenessenz, womit ihr dann Upgrades für eure Charaktere und Moves kaufen könnt.

Diese kleinen Rollenspiel-Elemente lockern das Spiel auf und fordern einen dazu auf, auch mal anders an ein Ziel heranzugehen: Dem linearen Aufbau des Levels wird dadurch zu mehr Ablenkung verholfen.

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Fazit

Dieses Spider-Man Spiel macht eindeutig Spaß! Durch die vier Charaktere und die vier Universen bietet das Spiel, obwohl es einfach aufgebaut ist, viel Abwechslung. Die menschliche Spinne kennt nicht nur die Zukunft, das Hier und Jetzt und den bösen, dunklen Anzug, sondern kann auch in die 30er Jahre und sich im Schatten an seine Gegner heranschleichen. Dazu kommen viele coole Kampfkombos, Jump'n Run Passagen und kleine Rollenspiel-Elemente, die das Ganze zusätzlich würzen.

Grafisch ist das Spiel zwar nicht der Überflieger, allerdings stört der Comic-Look nie. Die witzige Synchronisation tut ihr übriges und zeigt, dass sich das Spiel nicht allzu ernst nimmt.

Wem die 16 Stunden Story reichen und keinen Multiplayer braucht, der kann hier auf alle Fälle zugreifen. Spider-Man: Dimensions ist ein bodenständiges Spiel, das Spaß macht und mit welchem man das Sommerloch 2010 sehr gut überbrücken kann.


Bewertung

Pro

  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Coole Kampfkombos und Moves
  • 4 einzigartige Charaktere

Contra

  • Comic-Look mit teilweise fehlenden Details
  • Kein Multiplayermodus

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

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