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Vor fast 2 Jahren erschien das erste Mal der Versuch, Sonic und seine SEGA-Kumpanen in ein Kartspiel zu bringen und daraus einen unterhaltsamen Fun-Racer zu machen. Dies gelang mehr oder weniger gut und jetzt daran anknüpfend folgt 2012 das zweite Spiel der Reihe. Nun geht es nicht nur mit dem Auto, sondern auch im Boot und im Flugzeug über die Piste! Wir haben das Spiel getestet und berichten euch Näheres in unserem Review.

Über den Wolken

Die erste Neuerung im Sonic Funracer, ist auch das, was den Namen ausmacht: ,,transformed". Die Rennstrecken bieten unterschiedliche Passagen, in denen euer Vehikel sich automatisch vom Auto in ein Boot oder ein Flugzeug verwandelt. Alle Fahrzeuge steuern sich unterschiedlich. Das Auto hat viel Grip, das Boot ist schwammiger und schwieriger zu steuern, und das Flugzeug bietet klassische Flugsteuerung und viel Freiraum auf drei Achsen im Raum. Besonders dadurch ist das Flugzeug auch das interessanteste, da es auf bestimmten Strecken enorm viel Freiheit gibt, sich dadurch so manche Abkürzung finden lässt, und man nicht mehr das Gefühl hat, von einer Strecke eingeengt zu sein.

Interessant ist auch, wie diese drei Fahrzeugtypen integriert wurden und wie sie mit den Rennstrecken harmonieren. Denn die Rennstrecken sind oftmals nicht statisch, sondern verändern sich in jeder Runde. Es entsteht eine gewisse Dynamik dadurch, dass z.B. auf der Strecke ein Feuer ausbricht, dadurch ein neuer Weg eingeschlagen werden muss, der nur mit einem Boot zu überqueren ist, oder ihr aber auch plötzlich einen Abgrund hinunterstürzt um sofort im Flugzeug weiterzufliegen. Verschiedene Rennstrecken ändern sich über jede Runde so drastisch, dass man sich eigentlich jedes Mal auf eine neue Route einstellen muss. Dynamisch ist dieser Wechsel jetzt nicht (diese Veränderungen sind fest einprogrammiert), aber unterhaltsam ist das auf alle Fälle!

Meine SEGA-Kumpanen und ich

Knapp über 20 Charaktere bietet man euch dieses Mal. Die verschiedenen Figuren aus den verschiedenen SEGA-Spielen sind allseits bekannt, wobei natürlich deren Popularität im Vergleich zur Konkurrenz (Mario Kart) geringer ist. Dennoch: Wer mit Sonic, Shinobi, AiAi und Co. fährt, hat Spaß. Schade ist, dass die meisten Charaktere erst mühsam freigeschaltet werden müssen, in dem ihr den Karriere-Modus spielt. So könnt ihr euren Favoriten vielleicht nicht von Anfang an wählen. Schade: Einige Charaktere sind nicht mehr dabei. So habe ich mich persönlich etwas geärgert, dass das Duo Banjo-Kazooie nicht mehr mit von der Partie ist.

Jeder Charakter hat sein eigenes, an ihn angepasstes Fahrzeug, und einen eigenen Fahrstil. Die Parameter Geschwindigkeit, Beschleunigung, Handling, Turbo und All-Star variieren hier sehr stark. Doch auch wenn euer Lieblingscharakter absolut nicht eurem Fahrstil entspricht, müsst ihr nicht verzagen: Ihr könnt, durch vieles und erfolgreiches Spielen mit eurem Charakter, dessen ,,Level" steigen und dadurch bestimmte Kits freischalten, welche die Attribute anders verteilen. So ist es bei einem überaus schnellen Charakter, der aber nur schwer zu steuern ist, sinnvoll, ein Handling-Kit zu nehmen, welches einen Punkt bei der Geschwindigkeit abzieht, dafür aber eins beim Handling hinzufügt. So unterschiedlich die Charaktere also sein mögen: Mit den entsprechend freigeschalteten Kits könnt ihr fast alle so anpassen, wie ihr das am liebsten hättet.

Die Rennstrecken sind allesamt ebenfalls aus den verschiedenen SEGA-Spielen und sind vom Aufbau sehr verschieden. Einige Strecken bieten unglaublich viele Abkürzungen, andere sind praktisch nur enge Tunnel. Auch die Länge der Strecke und die Action, die ihr erlebt, variiert stark.

Der schießende, rutschende, turbogeladene Funracer

Wie im Vorgänger dreht sich Vieles um das Aufnehmen und Einsetzen von Waffen und Items. Es gibt ganz unterschiedliche Gegenstände, die sich zum Vorgänger komplett unterscheiden. Klassisch sind Turbos, schießende Raketen oder Schneebälle, sowie hinter euch als Minen platzierte Kugelfische. Interessant wird es bei Items wie dem Hot Rod, der eure Geschwindigkeit arg erhöht aber rechtzeitig abgebrochen werden muss, da ihr sonst überhitzt. Auch neu: Der Handschuh. Dieser blockt nicht nur Gegenstände von Gegnern ab, sondern greift sie sogar, so dass ihr sie im Anschluss selber einsetzen könnt. Ebenfalls interessant ist der Bienenschwarm. Hier platziert ihr vor den ersten Fahrer eine Reihe an riesigen Bienen, welche die Fahrer behindern und bei Kontakt aufhalten.

Die verschiedenen Gegenstände sorgen für eine große Dynamik im Rennen und helfen auch, dass es nicht unmöglich ist, von einer hinteren Position das Rennen in der dritten Runde noch rumzureißen. Etwas enttäuschend ist allerdings das Über-Item ,,All-Star". Hier gab es im Vorgänger noch ganz unterschiedliche Fähigkeiten der Charaktere zu beobachten, die euch gleichzeitig einen Schnelligkeitsboost geben. Doch nun ist es eigentlich nur noch ein Dauerturbo für eine gewisse Zeit. Euer Charakter fliegt dann meist in einer speziellen Form über die Strecke, lässt sich einwandfrei steuern und stößt Gegner ein wenig weg. Allerdings unterscheiden sich die All-Stars unter den verschiedenen Charakteren nicht mehr großartig, was tatsächlich zu bemängeln ist. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass es schwierig ist, etwas so spezifisches bei verschiedenen Fahrzeugtypen zu integrieren?

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Fazit

Mit dem neuen SEGA-Funracer wurde das Spiel definitiv verbessert! Auch wenn man vielleicht Charaktere aus dem Vorgänger vermisst und die All-Stars-Attacke nun nicht mehr so umwerfend ist, bleibt das Spiel unglaublich unterhaltsam und kann so langsam wirklich mit anderen Konkurrenten mithalten. Das Gameplay ist actionreich, dynamisch und die Herausforderungen sind sowohl für Anfänger als auch für Experten interessant.

Auch das bunte Design und der ganz gute Sound sind Gründe, die für das Spiel sprechen. Im Endeffekt bleibt der Funracer am unterhaltsamsten, wenn man ihn im Multiplayer spielt. Und das ist diesmal wirklich gelungen: Praktisch alles (inklusive Karriere-Modus) lässt sich im Splitscreen mit bis zu vier Spielern spielen. Das macht Spaß und sorgt für Unterhaltung gemeinsam vor dem Bildschirm. Xbox Live tut sein Übriges dazu bei und macht Spaß.

Wenn die Entwicklung bei den SEGA All-Stars so weitergeht, wird daraus einmal ein phänomenal gutes Spiel. Zwar ist bei Gameplay und Umfang noch Luft nach oben - insgesamt ist das Spiel aber bereits jetzt unterhaltsam und eine definitive Empfehlung für alle Fans von Funracern oder den SEGA-Charakteren.


Bewertung

Pro

  • Splitscreen mit 4 Spieler fast in jedem Spielmodus möglich
  • Neues Gameplay durch Auto, Boot und Flugzeug
  • Viele verschiedene und schwierige Herausforderungen
  • Spannendes und actionreiches Gameplay
  • Große Auswahl an Charakteren und Strecken

Contra

  • Beim Umfang bzgl. Charaktere und Rennstrecken noch Luft nach oben
  • Sound nicht immer zu 100 % überzeugend
  • Manchmal etwas langweilige, gerade Rennstrecken

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

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