Page

Das Gameplay: Wie gehabt

Hier hat sich leider nicht viel verändert. Ihr steuert euren Skater weiterhin mit den zwei Analogsticks (die berühmte ,,Flick-It Steuerung") und auch sonst gibt es eigentlich nichts Neues. Wer schon einmal Skate oder Skate 2 gespielt hat, wird sich schnell zurechtfinden. Für alle Neulinge hat man dann noch eine kleine Hilfe eingebaut: Es gibt drei verschiedene Schwierigkeitsgrade, die praktisch nur Einfluss auf die Physik im Spiel haben. ,,Normal" ist das bekannte Gameplay aus den vorherigen Skateteilen. ,,Leicht" ist für Einsteiger: Tricks gelingen viel eher, Grinds sind einfacher und man beschleunigt schneller. Für die Profis unter uns gibt es dann noch den ,,Hardcore" Schwierigkeitsgrad, bei welchem der Realitätsfaktor ganz hochgeschrieben ist. Ein 360 Flip klappt aus dem Stand nicht ohne weiteres, Sprünge aus Grinds sind so gut wie unmöglich und auch sonst ist alles viel realistischer. Ein enormer Vorteil: Während des Spielens lässt sich ständig der Schwierigkeitsgrad ändern, ohne jeglichen Einfluss auf Story, Challenges oder Erfolge.

Doch nach wie vor: Die Trickpalette wurde kaum erweitert. Neu sind Darkslides, Underflips, Acid Drops und Kleinigkeiten wie z.B. die Möglichkeit, bei einem Hippie Jump eine Pose einzunehmen. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben, was doch stark enttäuscht. Unverständlich immer noch: Warum man wie bereits bei Skate 2 keine neuen Manuals einbringt. Hier wäre ein Freestylen mit viel Spaß verbunden.

Auch sonst hat sich nichts in der Aufgabenstellung verändert: Es gibt Foto- und Film-Challenges, Deathraces, Wettbewerbe in Street und Vert, sowie natürlich die ,,Own den Spot" Stellen. Fast jede Herausforderung kann ,,gerockt" und ,,gekillt" werden wobei das ,,rocken" die Standard-Bewältigung der Aufgabe ist, und das ,,killen" ist schwieriger, spezifischer.

Beindruckende Weitsicht, nüchterne Nahsicht

Einmal das Spiel in die Xbox 360 eingelegt, steht euch von Anfang an das ganze Level zur Verfügung: Port Carverton. Es ist durchaus beeindruckend, wie groß die Stadt ist und wie viele geheime Spots es zu entdecken gibt. Uns scheint es ebenfalls so, als wäre die Stadt weitaus voller mit Objekten, und Spots, an denen man skaten kann, als noch beim Vorgänger. Passagen, in denen man lange fahren und ggf. an Autos skitchen muss, gibt es keine. Stets findet man irgendwo eine kleine Stelle, an der man ein paar coole Tricks machen kann. So ist denn auch der grafische Eindruck ganz solide: Die Stadt ist in einem 1A Design und es gibt drei große Bereiche die jeweils in einem anderen Stile sind. Die vielen Gebäude und architektonischen Gegebenheiten begeistern von Anfang an.

Doch eher schlecht kommen die Personen selbst rüber. Der Skater wurde noch etwas aufgebessert und gleich beim ersten Spielen fallen neue Bail-Animationen auf. Also Animationen, wenn der Skater hinfällt. Diese sehen nun weitaus realistischer aus und geben dem Ganzen einen noch lebendigeren Eindruck. Doch alle anderen Charaktere, NPCs (non playing characters) und andere Skater sehen eher langweilig aus. Zudem wiederholen sich die verschiedenen Personen schnell. Uns ist im Test schon mal vorgekommen, dass zwei genau gleiche Typen an der Bushaltestelle standen. Eher lächerlich.

Insgesamt hat sich zum Vorgänger nicht viel verbessert oder verändert, was die Grafik angeht - die Stadt ist in bestimmten Arealen immer noch relativ leer mit Menschenleben, was aber nicht weiter stört.

Was den Sound angeht, so muss man hier leider auch etwas nüchterner an die Sache herangehen. Die Soundeffekte sind sehr gut und eindrucksvoll ist auch die deutsche Synchronisation (die allerdings an einem immensen Gebrauch an Anglizismen nicht vorbeikommt). Eher schwach hingegen ist der Soundtrack, dem es an bekannten, populären Songs fehlt. Der Soundtrack ist zum einen nicht sehr groß und es fehlt teilweise irgendwie der Pepp, den die Tony Hawk Serie immer hatte. Dies mag vielleicht nur ein subjektives Urteil sein, allerdings kam es uns beim Testen manchmal etwas still vor - die Musik ist sehr dezent.

Seite

 

Fazit

Skate 3 in Kurzform: Bodenständig, unterhaltsam, aber nichts Neues. Eine Verbesserung ist definitiv zu sehen und sowohl Kontrolle, Gameplay und Animationen des Skaters haben in Skate 3 einen bisher nicht erreichten Höhepunkt erlangt. Dies ändert jedoch nichts daran, dass das Gameplay zu sehr seinem Vorgänger ähnelt. Im Vergleich zum Vorgänger sind die größten Neuerungen Darkslides und Underflips - das ist ein bisschen dürftig. Besonders im Bereich der Manuals kann man sich von den früheren Tony Hawk Spielen noch einiges abschauen.

Technisch haben wir keine Höchstleistung, aber ein beindruckend abwechslungsreiches Spiel, das dadurch nie langweilt oder nervt. Nur der Soundtrack könnte etwas mehr Pepp vertragen und abwechslungsreicher sein. Dafür stimmt wiederrum der Umfang, welcher gewohnt gut ist und für mehr als nur ein paar Stunden fesseln kann.

Die Frage allerdings bleibt: Kaufe ich mir als Skate 2 Besitzer den dritten Teil ebenfalls? Man sollte bei der Entscheidung berücksichtigen, dass sich das Gameplay sehr ähnelt und dem Spiel den Flair eines ,,Jahres-Updates" vergibt, wie es bei so manchen Sportspielen der Fall ist.


Bewertung

Pro

  • Off-Board Kontrolle verbessert
  • Einige Neuerungen: Darkslides, Underflips, Parkeditor
  • Nun 3 verschiedene Schwierigkeitsgrade

Contra

  • Gameplay ähnelt zu sehr dem Vorgänger
  • Story = Null
  • Für verschiedene Onlineaktivitäten wird ein Code benötigt

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

2 Kommentare

XBU H3tf1eld Mi, 19.05.2010, 12:02 Uhr

Also ich finde du hast das Review gut geschrieben, hat sich sehr entspannt gelesen und hat auch angeregt durch zu lesen.
Was mir noch auffällt ist dass du 1-2 mal im Review angesprochen hast dass sich generell nichts großartig geändert hat (ausser einigen neuen Tricks, Parkeditor usw). Ich finde dies war bei der Tony Hawks Serie, die man ja an dieser Stelle nur als einzigen Vergleich hat, nach Project 8 auch nicht mehr der Fall. Proving Ground empfand ich als Project 8 1.5

Ich denke es ist auch recht schwierig etwas neues ins Spiel einzubauen, wenn der Vorgänger schon gut bis sehr gut war.

Eine richtige Story ist mMn bei keinem der Skate Teile erkennbar gewesen. Vielleicht im Großen betrachtet bei einigen "Jobs" (siehe Skate 2 wo man dann endlich die Talsperre runterskatet). Aber sonst hat man in den meisten Challenges keine Story mitbekommen.

Mir gefällt der neue Teil richtig gut. Ich finde auch nicht der Teil für Skate 2 Besitzer nicht lohnenswert ist.

Aber sonst stimme ich mit dir überein ;).

Heina Mi, 19.05.2010, 11:03 Uhr

Klingt alles ganz gut. Der erste Teil hat mich damals schon begeistert aber beim 2ten Teil hab ich nie zugeschlagen. Jetzt kann ich mir wohl ohne schlechtes Gewissen gleich den 3ten Teil besorgen. :smt023