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Unter den Horror- und Survival-Games war Silent Hill immer einer der großen Namen. Kein Wunder also, dass das Franchise Stück für Stück fortgesetzt wird. Neuester Ableger, der euch in die Nebel-Stadt führt, ist Downpour. Da es oft schwer ist, im Nebel zwischen Gut und Schlecht zu differenzieren, übernehmen wir dies einfach mal für euch und haben uns die Nächte in Silent Hill um die Ohren geschlagen. Lest jetzt hier in unserem Testbericht, wie uns das Spiel auf der Xbox 360 gefällt.

Psychologisch wie immer

Silent Hill war schon immer wesentlich psychologischer Natur als andere Spiele. Wo die meisten Games euch einfach mit ,,BUH Momenten" erschrecken oder in grauenhafte Settings setzen, vereint Silent Hill diese Elemente und gibt noch den Psycho-Terror hinzu. Auch bei Downpour bleibt man dieser Rezeptur treu, viel mehr sogar als in alten Spielen. Der Horror entsteht tatsächlich weniger durch die Gegner. als durch das, was im Kopf vor sich geht. Weinende Kinder, mysteriöse Nachrichten und ein verlassenes Waisenhaus lassen - bei dem der es zulässt - ein fesselndes Kopfkino zu.

Damit das alles funktioniert, hat das Spiel eine Story, die auch sehr typisch für die Reihe ist. Eine Tragödie ist Ausgangspunkt, doch die Umstände wie es dazu kam, sind ungeklär. Je nachdem wie ihr euch an Stellen entscheidet, erfahrt ihr mehr oder weniger und habt natürlich wieder Einfluss auf das Ende des Spieles. Protagonist ist Murphy Pendleton, ein junger Mann, ein Häftling. Irgendwas stimmt jedoch nicht mit dem Verbrechen, was er begangen haben soll. Ist er zu Unrecht in Haft? Das alles ist hintergründig sobald der Bus, welcher ihn und andere Häftlinge in eine neue Anstalt bringen soll, einen Unfall hat. Aus dem Bus-Wrack seit ihr nun der Freiheit ein Stück näher, doch zwischen euch und dem Ausbruch steht eine Stadt, Silent Hill.

Die Story ist das, was das Spiel antreibt, ihr wollt mehr und mehr über Murphys Geschichte wissen, sie ist emotional, sie ist nachvollziehbar und die diversen Enden geben dem Ganzen wieder einen Extra-Reiz. Story technisch kann man Downpour nicht viel ankreiden, ausser das es ab der Hälfte für Genre-Fans durchschaubar wird und so der riesige Twist am Ende nur noch eine kleine Wendung ist.

Kampfsystem mangelhaft


Silent Hill Downpour muss sich viel Kritik für sein Kampfsystem gefallen lassen und das leider auch zu Recht. Wie gehabt seid ihr nicht der großartig bewaffnete Action-Held. Das steht dem Spiel gut und gerade der Fakt, dass ihr meist auf den Nahkampf begrenzt seid, macht wieder etwas Horror aus. Positiv aufgefallen ist mir, dass ihr viele Gegenstände, die in der Welt verstreut sind, als Waffen nehmen könnt, Steine, Stühle, Feuerlöscher und vieles mehr, das unterstreicht die Hilflosigkeit des Charakters in Silent Hill. Doch leider ist dann gerade dieser ausgedehnte Fokus auf den Nahkampf das, was Silent Hill in Action Passagen das Genick bricht.

Es ist unglaublich hakelig, ist ein Nahkampf ausgeführt, wird die Bewegung abgespult und ist nicht mehr zu beeinflussen. Das nervt oft, besonders wenn mehrere Gegner um euch sind und ihr (mal wieder) in die falsche Richtung schlagt. Die Richtungsanweisung der Attacken funktioniert schlecht, passend zur unsauberen Kollisionsabfrage. Klar könnt ihr einen Gegner fokussieren, dann wird das Ganze zum einen nicht wirklich viel besser, zum anderen macht das nur Sinn, wenn ihr einen Gegner alleine habt, der sich am besten nicht bewegt.

Es ist wirklich schade, dass hier so geschlampt wurde, denn das Kampfsystem ist schlicht und ergreifend nicht zu gebrauchen, mit Pistolen ist das Zielen zwar einfacher, diese habt ihr jedoch so gut wie nie. Hier fällt es natürlich positiv ins Gewicht, dass es gar nicht so viele Kämpfe gibt. Silent Hill Downpour ist in Sachen Gameplay eher auf das Suchen und Finden, auf das Rätseln und Fühlen ausgelegt. Es dauert eine Weile, bis der erste Gegner erscheint, danach ist es eher selten so, dass ihr in große Kämpfe verwickelt werdet, daher gibt es auch kaum Gegnertypen, was so aber nicht unbedingt auffällt.

Bei der Qualitätssicherung geschlafen

Nicht nur, dass man ein mangelhafte Combat-System hat durchgehen lassen, auch beim Thema Performance muss das komplette Team der Qualitätssicherung geschlafen haben. In den letzten zwei Jahren ist mir kein Spiel untergekommen, was so heftige Framerate-Einbrüche zu verzeichnen hatte wie Silent Hill Downpour. Das erstreckt sich über Videosequenzen und Gameplay und zwar über die gesamte Story. Gefühlt wurden diese Einbrüche zum Ende des Spieles weniger, da sie aber rein zufällig vorkommen, kann dies natürlich auch wiederum durch den Zufall bedingt sein. Wie äussert sich so etwas? In Cut-Scenes springt das Bild merklich von einem Frame zum andere, dies ist traurigerweise sogar noch der bessere Fall. Im Spiel selber kommt es dann häufig vor, dass die Spielfigur richtig durch die Gänge zappelt und springt. Ihr drückt nach rechts, das Bild bewegt sich nicht, fünf Sekunden später rächt die Figur sich: Habt ihr in der Zwischenzeit wieder nach vorne oder in eine andere Richtung gedrückt, ruckelt es gewaltig und die Figur springt und dreht sich wieder im fünf Sekunden-Takt.

Wir kommen auf das Grafik und Sound-Thema noch zu sprechen. Vorweg möchte ich aber behaupten, dass Silent Hill nicht so das Technik-Monster ist, dass die Einbrüche hier Grund finden könnten. Man hat einfach nicht richtig programmiert, nicht richtig kontrolliert. Das ist fatal, denn ein Spiel, was so sehr auf Atmosphäre pocht, verliert den Kampf am Ende, weil jeder Einbruch der Framerate den Spieler auf den Boden der Tatsache zurück holt, friedlich auf dem heimischen Sofa zu sitzen.

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Fazit

Silent Hill Downpour ist wie das hässliche Kind, was in der Schule immer gemobbt wird, wenn andere dabei sind, wenn ihr aber mit ihm alleine seid, habt ihr gemeinsam Spaß.

Äußerlich machen Eintönigkeit und Framerate-Einrbüche die sonstige Präsentation zu Nichte, lediglich der Soundtrack bleibt leise aber positiv im Gedächtnis. Doch die Story ist stimmig und mit der Hauptfigur kann man sich identifizieren. Diese beiden Punkte sind schwerwiegend genug, um euch bis an das Ende der Handlung zu treiben, obwohl das Kampfsystem alles andere als gelungen ist. Weiter auf der positiven Seite zu verzeichnen sind die Rätsel, es macht wirklich Spaß sich mit Silent Hill Downpour den Kopf zu zerbrechen.

Silent Hill Downpour ist ein perfektes Beispiel, dass ein Game viele Minuspunkte durch eine sehr gute Handlung ausgleichen kann. Silent Hill macht Spaß, kann aber nicht an den Ursprung der Serie anknüpfen. Am Ende reicht es immer noch für einen Titel, der Fans von Story und Rätseln fünf schöne Stunden liefern kann.


Bewertung

Pro

  • Interessante Rätsel
  • Gute Story

Contra

  • Framerate-Einbrüche an der Tagesordnung
  • Das Kampfsystem ist völlig misslungen

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 6 von 10
6/10
7

10 Kommentare

XBU lasgo So, 08.04.2012, 13:55 Uhr

Das mit dem ruckeln ist wirklich eine absolute Schweinerei. Habe ein Lets Play gesehen und es ruckelt teilweise alle 5 Minuten mal. :evil:

XBU Zwobby So, 08.04.2012, 13:27 Uhr

natürlich hetzte ich mehr durch Games wenn ich einen Testbericht abliefern will. ich habe 2 Nebenquests beendet und eins fast. hab am Ende auf dem Statistik Screen rund 6 Stunden gehabt. man kann sicher langsam durchgehen alles angucken und so Stunden sammeln ich fand aber wenig so interessant das ich es voll erforschen hätte müssen, gleiches gilt für die Nebenquests die sind ne gute Erweiterung finde die aber nicht so spektakulär . das große plus ist halt die Story daher war das mein Fokus und auf leicht kommt man sicher auch besser durch als auf normal.

ich finde zb ign bashen wie so oft einfach nur, aber das ruckeln war bei mir echt heftig

XBU Böhser Onkel So, 08.04.2012, 11:11 Uhr

Gehört hier zwar nicht hin aber bei Teil 2 sieht der Nebel einfach grottig aus..teilweise erkennt man Levelbegrenzungen deswegen das war im Original deutlich anders.
Dann die neue Synchro...Slowdowns...Soundbugs...der fehlende Störfilter bei Teil 3 und und und.

Nebulah So, 08.04.2012, 11:01 Uhr

Hab Teil 2 durch und konnte keinen Mangel feststellen ausser das ein Nebelhorn fehlt und einmal Nebel.

XBU Böhser Onkel So, 08.04.2012, 08:22 Uhr

Ja man kann die alten Teile jetzt als Remake zocken aber selbst das haben se total versemmelt.
Die Spiele haben einiges von ihrem Charme verloren weil sie einfach schlecht umgesetzt wurden......peinlich.

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