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Kurven fahren, hohe Airs und Steuern schwer gemacht

Kommen wir zum Kern des Spiels: Der Steuerung. Sie ist es nämlich, welche hauptsächlich das Gameplay beeinflusst. Für Einsteiger ist die Steuerung mehr oder weniger einfach und logisch aufgebaut. Man steuert seinen Fahrer mit dem linken Stick und mit dem rechten macht man Grabs in der Luft. Mit einen Klick auf die rechte Schultertaste springt man und mit dem linken Stick kann man Drehungen und Flips in der Luft vollführen. Soweit geht die simple Steuerung in Ordnung. Zwar ist sie nicht so innovativ wie z.B. Skate, doch das kann man verschmerzen. Wobei man natürlich nicht sagen muss, dass die Entwickler eigentlich auf ein realistischeres Spiel abzielten, als auf das totale Arcade-Erlebnis.

Die Belegung der Steuerung geht also soweit klar und ist kein großer Kritikpunkt. Wie sich das Board aber selber steuert schon. Denn leider ist das Fahren nicht so leicht, wie es sich vielleicht ansieht. Die Kurven fahren sich teilweise sehr eckig und abrupt, nicht fließend, und irgendwie macht der Fahrer nicht genau das, was man selbst will. Besonders nervig ist folgendes: Zum schnelleren Fahren (,,in die Hocke gehen und nach vorne lehnen") hält man den linken Stick nach vorne. Tut man dies in der Luft wird ein Frontflip daraus. Die Tatsache allerdings, dass beides auf derselben Funktion liegt, kann es schon mal passieren, dass man versehentlich bei einem kleinen Hügel und dem darauffolgenden kleinen Air einen Frontflip vollführt - und auf dem Kopf landet. Blöd gemacht!

Aber auch sonst ist die Steuerung irgendwie verwirrend. Das coole Feature, dass man an verschiedenen Stellen Lawinen auslösen und dann wegspurten kann, wird durch die unpräzise Steuerung etwas knifflig. Komisch sind auch hohe Sprünge. Das Landen fällt manchmal gut, manchmal schlecht aus, unabhängig von der Art, wie man gerade seinen Fahrer steuert und welche Knöpfe man drückt; manchmal fällt der Boarder hin, obwohl er ganz gerade auf dem Schnee aufkommt, manchmal fährt er munter weiter, obwohl er gerade offensichtlich nach einen schlechten Frontflip auf dem Kopf gefallen ist. Die Logik hier ist nicht transparent.

Ein schlechtes Radar und mühseliges Laufen

Ein großer Kritikpunkt was das allgemeine Gameplay bei Missionen von Shaun White angeht, ist auch das Radar und der eher schlecht gemachte Transport. Wenn man eine Challenge bestreiten will, um genügend Geld für ein neues Board zu gewinnen, so schaut man sich auf der Karte erst einmal an, wo man eine passende Mission findet. Habe ich ein gewünschtes Ziel gefunden, so kann ich aber NICHT direkt dorthin reisen. Nein - ich muss sozusagen selbst dahin kommen; sprich: Ich muss einen Skilift oder den Helikopter nehmen. Natürlich kann ich von der Karte aus auch sofort zu einem Helikopter Landungsplatz hinkommen, oder auch zu einer Skilift-Endstation (wenn ihr einmal komplett mit einem Skilift fahrt und ihr bleibt sitzen gibt es einen Erfolg!) teleportiert werden, allerdings nie direkt zu einem Ziel! Somit muss ich noch mühselig meine Challenges finden, was bei einem Berg, der immer nur hinunter und nie hinaufgeht, manchmal recht schwer ist.

Aber Ubisoft hat sich auch ein weiteres nettes Feature einfallen lassen! Ihr könnt im Stillstand euch vom Brett losschnallen und die Landschaft zu Fuß erkunden. So ist es auch problemlos möglich den Berg hinaufzulaufen. Allerdings wurde dieses Feature ein wenig missbraucht und da ihr nie direkt zu bestimmten Zielen hinkommen könnt, müsst ihr oft lange laufen, um zu einem Ziel zu kommen. Dies ist mühselig und macht keinen Spaß! Hier gilt das Gleiche wie mit dem Rest der Transport-Möglichkeiten: Die Idee eines Skilifts, eines Helikopters und einem Losschnallen ist sehr gut, aber so wie es sich schlussendlich im Spiel darstellt, leider nur nervig. Es verhindert das schnelle Vorankommen und man verbringt mehr Zeit mit dem Suchen und Finden der Missionen als mit ihrem Bestreiten...

Genauso unsinnig ist das vermeintliche Radar, welcher der einzige Ort ist, an welchem die Münzen aus Shaun Whites Quests angezeigt werden. Das Problem ist nur, dass das Radar Objekte, die weit entfernt sind (logischerweise) ganz am Rand anzeigt und man somit nur eine ungefähre Richtung kennt. Doch ist das Radar so eingestellt, dass tatsächlich nur etwas, was ein paar Meter vor mir liegt auch auf dem Radar selbst und nicht am Rand angezeigt wird. Somit ist eine Orientierung teilweise sehr schwer, insbesondere wenn weitere Details nerven, wie z.B. Objekte, Münzen oder Challenges, die andere Objekte oder Missionen auf dem Radar verdecken.

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Fazit

Shaun White Snowboarding ist ein guter Versuch - mehr aber auch nicht. Ubisoft hatte einige sehr gute Ideen, die auch auf den Pressekonferenzen sehr beeindruckend waren. Für mich persönlich war es schon ein demnächst erwarteter Top-Titel.

Doch leider konnte man nicht alles dementsprechend umsetzen und Einbußen in der Grafik, so wie eine eher schwammige Steuerung, trüben den Spielspaß. Letztendlich kommt schnell Langweile auf, weil man keine richtige Story hat und die Aufgaben allesamt monoton sind.

Der gute Soundtrack und der allerdings sehr gut umgesetzte Multiplayer können das Spiel auch nicht mehr groß retten. Es macht zwar sehr viel Spaß im Mehrspieler über Xbox Live - aber nicht, wenn sich der Fahrer wie eine Marionette steuert. Ungenau und unpräzise im Singleplayer bleibt auch ungenau und unpräzise im Multiplayer... leider.

Shaun White Snowboarding ist kein schlechtes Snowboardspiel, allerdings gab es bereits Spiele, die mehr Spaß machten (z.B. SSX Tricky oder Amped 3). Schade, ich hatte mich gefreut.


Bewertung

Pro

  • Multiplayer über Xbox Live ist Top!
  • Freiheit beim Spielen
  • Schöne Weitsichten und Berge

Contra

  • Schwammige, unpräzise Steuerung
  • Grafik eher Mittelmaß
  • Null Story und monotone Missionen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

23 Kommentare

Horrorfan So, 07.12.2008, 01:51 Uhr

Also mir macht das Spel sehr spass. Ich denke mal die meisten hier haben das Spiel keijne richtige Chance gegeben. Habe es jetz mal gestern und vorgestern gezoggt.

Die ersten Stunden dachte ich mir, was ist das bitte für ein kack Spiel, aber als ich dann mehrere Stunden gespielt hatte und die Steuerung teilweise raushatte, hat es immer mehr Spass gemacht.

Und ehrlich gesagt, die Grafik is doch mal alles andere als Schlecht, de Grafik ist super.

Also mir gefällt das Spiel sehr und ich werde es mir auch noch kaufen.

XBU Philippe Mo, 01.12.2008, 09:39 Uhr

RT macht einen Tweak aus deinem Grab (sozusagen eine stylishere Form) und wenn du LT drückst machst du einen Shifty.

XBU TenZeroNine Mo, 01.12.2008, 09:03 Uhr

soundtrack find ich auch voll cool, wurde aber in der 360 Live komplett zerrissen - da sieht man mal, dass die dort keine ahnung von Musik haben.

bzgl. der Tricks: du kannst die Tricks in der Luft noch modifizieren, wenn du RT und andere Dinger noch benutzt ;)

caliban Mo, 01.12.2008, 00:22 Uhr

so habs heut mittag bei nem kumpel gespiel und muss sagen das es mir wesentlich besser gefallen hat als ich es in erinnerung hatte. heißt jetzt aber nich das alles super ist.

die steuerung ist auf jeden fall etwas merkwürdig. wie XBU Philippe schon geschrieben hat, wenn man beschleunigt und dann springen will riskiert man am anfang ja immer einen frontflip, wenn man nicht rechtzeitig den analog stick los lässt. was ich am anfang auch schwere fand ist erst mal richtig speed drauf zu bekommen. man muss rt drücken(weiß nich ob man braucht ging aber besser fand ich,aber nervig bei abbremmsen oder um die wenn man enge kurven fährt, aber wie gesagt weiß nicht so recht ob man braucht fands aber besser) um sich zu ducken nach vorne und dann dabei noch lecken ist irgendwie etwas viel.

vorallem find ich es schade das es so wenig trick gibt, weiß nicht ob da im laufen des spiels noch etwas dazu kommt oder ob es da war.

die verschieden berge sind auch ganz cool macht auf jeden fall fun, auch wenn ich es erst nicht so gedacht hätte, naja 60 euro ist es mir aber trotzdem nicht wert, wenns es mal für 30 euro gibt würd ich mir es sogar überlegen es zu holen.
aber eins muss man sagen de soundtrack ist mal richtig gut passt voll zu spiel

XBU Philippe So, 23.11.2008, 21:38 Uhr

JF600 schrieb:
Steuerung finde ich voll einfach.
Linker Stick bewegen und im Sprung drehen, rechter Stick in der Luft grabben. Wo ist eigentilch das Problem?^^

Skate habe ich leider nie gespielt, skaten ist auch nicht mein Ding :roll:


Es gibt mehrere leider offensichtliche Fehler und Probleme in der Steuerung. Zwei Beispiele:
1. Wenn man schnell fahren will hält man nach vorne gedrückt. Bei anschließendem Sprung riskiert man dadurch einen nicht gewollte Backflip. Sehr gewöhnungsbedürftig rechtzeitig den Stick "loszulassen".
2. Steuerung beim "Gehen" ist nicht gut. Kein Springen/Klettern möglich und steile Abhänge kommt man auch nicht hinauf.

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