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Shaun White ist nicht nur einer der besten Snowboard-Freesytler der Welt, sondern auch ein durchaus begabter Skateboarder. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Ubisoft neben Shaun White Snowboarding auch das Skateboardspiel des Teeny-Idols auf den Markt bringt. Wie sich Shaun auf den vier kleinen Rollen schlägt und mit was er zu kämpfen hat, erfahrt ihr hier in unserem Test.

Farbendiebstahl durch die Regierung

Ubisoft versetzt uns gleich zu Beginn in eine skurrile Ausgangssituation einer verrückten Spielwelt, die unbedingt einen neuen Helden braucht, der ihr Farbe gibt. Das klingt etwas mysteriös und merkwürdig, ist in Wirklichkeit aber eine nette Hintergrundgeschichte, die nichts desto trotz nicht ganz aufgehen will. Die Regierung hat im Laufe der letzten Jahren die Menschen so manipuliert, das alle zu einem tristen, einfallslosen Brei verkommen sind. Es gibt keine Farbe mehr auf der Welt, alles ist grau und die Menschen haben keine Gefühle mehr. Shaun White war es, der eine Lösung für dieses Problem fand. Mit seinen coolen Skate-Tricks konnte er die Menschen beeinflussen und Farbe in die Welt bringen. Aber die Regierung war stärker und schaffte es, den kleinen Revoluzzer Shaun White festzunehmen. Doch bevor Shaun hinter den schweren Türen der Regierungsgebäude verschwand, konnte er uns noch sein Brett abgeben. Es ist also klar, wir müssen Shaun retten, davor aber die vielen Menschen wieder aufwecken und ihnen durch das Skaten Persönlichkeit geben.

Beim Kampf gegen die böse Regierung, die skaten auf das Bitterste verabscheut und verbietet, bekommen wir Hilfe von mehreren Freunden von Shaun White. Sie helfen uns, neue Freunde zu finden, die uns unterstützen, Shaun zu befreien und die Menschenmassen von der bösen Regierung zu befreien. Eine Art wieder Farbe in die Welt zu bringen ist es, den Flow, der uns in einem Balken auf dem HUD angezeigt wird, stets aufrecht zu erhalten. Dafür muss man beim Skaten immer Tricks ausführen. Landet man die Tricks sauber, steigt der Flow und so werden die Menschen in der Umgebung des Skaters beeinflusst und sie kommen aus ihrem blöden grauen Mantel heraus und freuen sich auch mal wieder. Neben den Menschen, wird durch das Skaten aber auch die Umgebung beeinflusst. Ein erfolgreicher Trick bringt Farbe auf die Straße, die grauen Häuser werden bunt, das Gras wird grün und alles wird viel lebendiger.

Dieser absolut neue, kreative Ansatz im Skate-Genre, wirkt am Anfang sehr cool und interessant, aber die Story zieeeht sich, wenn dann zum 200. Mal eine Hauswand durch einen einfachen Trick zum Leuchten gebracht wird und die Menschen immer wieder die gleichen Kommentare abgeben. Dann ist es doch ziemlich langweilig und steril. Shaun White ist ein flippiger, abgefahrener Typ, da muss es einfach mehr Abwechslung und noch mehr Action geben.

Blümchen-skaten ohne Herausforderung

Während Activision bei der Tony Hawk Serie, aber viel mehr Electronic Arts bei Skate auf realistische Bewegungen, eine ausgedehnte Steuerung und viel Board-Gefühl setzt, geht Ubisoft mit Shaun White Skateboarding in die komplett andere Richtung. Die einfachen Gesetze der Physik werden, meistens, kurzerhand außer Kraft gesetzt und das Spiel zeigt sich als absolutes Arcade-Game.

Das freut wohl vor allem Einsteiger, ärgert Profis aber umso mehr. Die Steuerung ist so simpel ausgelegt, dass es fast keine Herausforderungen gibt, die den Ansporn geben, schwierige Tricks immer wieder aufs Neue zu probieren. Gesprungen wird mit A, gedreht mit dem linken Stick. Ein großartiges Balance-System gibt es nicht, so wird das Grinden extrem vereinfacht und auch die anderen Tricks lassen sich easy machen.

Ingesamt ist die Steuerung leider zu ungenau und simpel. Klar, für Einsteiger ist das perfekt, wer die Story aber durchspielt, wird nach ein paar Missionen ein Großteil der Tricks schon fast blind erledigen können. Immerhin ist es auch sehr schwierig zu stürzen und wenn man stürzt, sieht das irgendwie nicht aus wie ein Sturz von einem Skateboard, eher wie die Blümchen-Version, ohne Beachtung der Physik, davon...

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Fazit

Alles in allem, kann Shaun Whites Videospiel-Debüt auf dem Skateboard nicht überzeugen. Die eigentlich coole Idee mit einer total abgefahrenen Story, die mal etwas anderes von der ,,Be-A-Pro" Einheitskarriere ist, hat ihre Schwächen besonders in den Aufgaben, die es für den Spieler zu erledigen gilt. Zu wenig Abwechslung!

Dazu kommt eine Steuerung, die voll auf Arcade ausgelegt ist und fortgeschrittene Spieler schnell langweilt. Da hilft auch nicht die solide Auswahl an Tricks, die eben mit einer zu ungenauen Steuerung zu unspektakulär zum Ausführen sind. Auch die Mechanik und die Physik hat immer wieder größere und kleinere Hänger, die das Gameplay beeinflussen.

Die Grafik kann nicht mit einem Skate 3 von Electronic Arts mithalten, wohingegen der Soundtrack perfekt in das Spiel passt und abwechslungsreich ist. Im Mehrspieler gibt es die üblichen Spiel-Modi mit kleinen Variationen, das macht Spaß, aber das gesamte Ergebnis sorgt leider für nicht all zu große Beteiligung im Multiplayer, sodass es sehr schwierig ist, eine volle Lobby zu erwischen.


Bewertung

Pro

  • Solide Auswahl an Tricks
  • Perfekt für Einsteiger
  • Guter Soundtrack

Contra

  • Zu einfach für erfahrene Spieler
  • Langweilige Story
  • Zu wenige grafische Details
  • Ungenaue Steuerung

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
7

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