Review zu SAW

Schaurig schön oder schaurig hässlich?

Bei SAW hat Konami auf die bewährte Unreal Engine zurückgegriffen und liefert uns grafisch ein schaurig schönes Ambiente. Details wie Blutspuren, Spritzen oder einfach nur die versifften Kacheln der Anstalt sind Detailgetreu und scheinen über kein regelmäßiges Mapping zu verfügen. Keine Kachel gleicht der anderen. Lichteffekte, wie zum Beispiel die flackernde Flamme unseres Zippo Feuerzeugs, werfen schöne Schatten und ein schauriges Licht auf die dunkle und unheimliche Anstalt. Leider kann SAW aber grafisch nicht ganz mit Batman: Arkham Asylum mithalten, obwohl die Spiele beide auf der Unreal Engine basieren.

Zu Beginn hatte ich bei SAW einen ziemlichen Tearing Effekt, den ich als sehr störend empfand, wunderte mich aber umso mehr, als dieser nach 2 Minuten Spielzeit nicht mehr auftauchte. Desweiteren stört es mich ungemein, dass das goldene Zippo Feuerzeug von Detective Tapp nicht erst aus der Tasche geholt wird, sondern beim Drücken auf die Y-Taste einfach in Detective Tapps Hand poppt. Eine kleine Animation, wie Tapp das Feuerzeug aus der Tasche holt, hätte ich sehr gut gefunden und hätte die Ernsthaftigkeit des Spiels und den Realismus noch ein wenig unterstrichen.

Soundtechnisch bietet SAW einem eine ganze Batterie an atmosphärischen Klängen, die einem das Gruseln lehren. Schreie aus den hinteren Winkeln der Anstalt, leises Flüstern hinter euch, oder einfach nur das Geräusch von den Ratten auf den feuchten Kacheln. Hier kann ich Konami nur loben und muss sagen, dass ich hier positiv überrascht wurde. Begleitet wird man im Spiel von einer ziemlich düsteren und leisen Musik im Hintergrund, die passend die düstere Atmosphäre unterstreicht und ein beklemmendes Gefühl aufkommen lässt.

SAW aufgrund der Lizenz abgesägt?

Spiele, die auf einem Film basieren, sind immer sehr schwer umzusetzen, denn keiner möchte einfach den Film nachspielen. Bei SAW hingegen wird einem aufgrund der Umgebung einiges geboten und auch die Originalstimmen verrichten ihre Dienste und vermitteln das gewohnte SAW-Gefühl, wenn Jigsaw spricht. Manko an SAW ist allerdings, dass sich Konami doch ein wenig zu stark an den Filmen orientiert hat und so wurden kaum Neuerungen in das Spiel aufgenommen.

Irgendwie kommt einem im Laufe der Story immer wieder der Gedanke ,, Ach ne, schon wieder" oder ,,Kenn ich schon aus den Filmen" - letztes ist natürlich nicht schlecht, aber hier wurde nur aus den Filmen kopiert. Leider wird so die Story mit der Zeit zwar nicht langweilig, aber wirkt zumindest stark monoton. Typische permanente Begleiter in der Story sind z.B. mit Schrotflinten versehende Türen, Pfützen, die unter Strom stehen, und irgendwelche versifften Toiletten, die voll sind mit Spritzen, in denen irgendein Schlüssel platziert wurde.  Leider hat man so aufgrund des einfachen Kopieren von Jigsaws Fallen aus dem Film nicht das gesamte Potential von Jigsaw's kranker Menschensicht ausgenutzt.