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Der Glanz der drei großen Sportdisziplinen

Okay, okay… viel über anfängliche Schwierigkeiten hergezogen. Doch wie spielt es sich schlussendlich? Nun, insgesamt muss man zugeben: Es macht schon richtig Spaß! Zuerst muss man da mal die Map lobenswert nennen: Sie ist unglaublich abwechslungsreich und bietet sehr, sehr viel verschiedenes Terrain. Zum anderen machen aber auch die verschiedenen Sportarten sehr viel Spaß. Snowboardfahren und Skifahren wird als gleiche Disziplin bewertet („Snow“) und macht Spaß durch die verschiedenen Tricks, die man vollführen kann und das sanfte Hinuntergleiten im Tiefschnee ist ein wunderbares Gefühl – RR vermittelt das auch gut, ohne dass die Steuerung ein Hindernis darstellen würde.

Das Highlight ist aber das BMX-Fahren, das sich stets unglaublich intensiv anfühlt. In die Pedale treten, nach unten sausen, haarscharf um die Kurve biegen, die leichte Trägheit beim Lenken, das tollkühne Ausführen eines Frontflips… einfach genial. Wer dabei einmal in die First-Person-Perspektive wechselt (was man jederzeit tun kann), erlebt die Action hautnah: ein Wahnsinnsgefühl.

Dahingegen wirkt der Wingsuit fast schon langweilig. Umso trauriger ist es, dass der mit Jets betriebene Wingsuit eintönig wirkt und das Gerät ohne Unterstützung deutlich unterhaltsamer ist. Wobei hier durch die Möglichkeit zu bremsen und in die Luft zu schnellen jeglicher Physik-Realismus verlorengeht und das Ganze zu einer absurden Arcade-Version vom Fallschirmspringen verkommt. Schade, denn dadurch raubt man dem ganzen auch den Nervenkitzel.

Dennoch, das muss man dem Spiel einfach lassen: Es macht vom Gameplay her schon deutlich mehr Spaß als Steep und das nahtlose Wechseln der verschiedenen Sportgeräte hat seinen Reiz.

Etwas eintönig kann allerdings mal ab und zu die Art der Events werden. Denn prinzipiell ist eure Aufgabe in RR folgende: Komm als erster durchs Ziel oder erziele möglichst viele Punkte. Fertig aus. Zwar kann man auch unnötige Sammelobjekte und Aussichtspunkte suchen, aber wirklich große Abwechslung gibt es bei den Events nicht. Es gibt ein paar Stunt-Events, in denen man schwierige Parcours meistert oder ein paar Rennen mit verrückten Transportmitteln absolviert – im Prinzip sind es aber entweder Rennen oder Trickpunkte-Events. Da ist es sinnvoll, nie mehr als zwei Events in der gleichen Sportart hintereinander zu absolvieren, da sonst schnell Langeweile auftreten kann.

Mehrspieler… mehr Spaß?

Da man always on ist, soll auch der Multiplayer Spaß machen. Man kann bestimmte Events im Multiplayer spielen (was sich aber nicht sonderlich von der Einzelspieler-Variante unterscheidet, da die Geisterfahrer, wie erwähnt, sehr gut sind), das nennt sich dann „Free-for-All“. Hier gibt es eine Rangliste, die man aufsteigen kann, mit bestimmten zu erreichenden Tiers, aber insgesamt ist die Erfahrung nicht großartig anders.

Anders sind hingegen die Trickbattles, bei denen zwei verschiedene Teams gegeneinander antreten. Hier fährt man in Arenen, die in bestimmte Bereiche eingeteilt sind und versucht zusammen mit seinem Team möglichst viele Punkte zu bekommen. Das macht Spaß und sorgt für Abwechslung, allerdings gibt es nur 3 Arenen, deswegen kann dies auch schnell repetitiv werden.

Einen Modus, den man aber unbedingt anspielen sollte, sind die Massen-Rennen. Diese sind echt sehr beeindruckend. Hier fahren bis zu 64 Spieler (auf der Xbox Series X) in einem überaus chaotischen, mehrteiligen Rennen mit, bei dem an bestimmten Stellen des Spiels die Sportart gewechselt wird. Hier erster zu werden hat viel mit Glück zu tun, aber es macht unheimlich Spaß mit so vielen Fahrern gleichzeitig unterwegs zu sein. Das Chaos, was entsteht, wenn sich über 60 Spieler gegenseitig von der Piste drücken, gegen Wände knallen, um die Kurve rasen… Fantastisch! Ein paar kleine Dinge stören hier lediglich: Die Jetpack-Rennen fühlen sich langweilig an und warum man nicht einfach ein Massenrennen starten kann, sondern auf die Ingame-Aufforderung warten muss, ist ebenfalls seltsam. Nicht zuletzt können die Massenrennen auch schnell langweilig werden – wir haben bisher an zwei teilgenommen und es waren zwei Mal die exakt gleichen Rennstrecken… Naja.

Optik, Sang und Klang

Nicht zuletzt wollen wir noch ein kurzes Wort zum technischen Eindruck machen. Grafisch ist das Spiel eine runde Sache, allerdings zeigen die Zwischensequenzen, dass Details und Charakter-Design sehr simpel sind. Das Spiel macht nur einen guten Eindruck, weil die Weitsicht so beeindruckend und das Setting so abwechslungsreich ist. Schaut man sich die Figuren an, deren begrenzte Bewegungen und die Details der einzelnen Texturen, so hinkt Riders Republic doch den großen Open-World-Games hinterher. Man kann es aber verzeihen, es fällt nur gelegentlich auf.

Der Sound hingegen ist sehr gut. Der Soundtrack ist klasse und macht Laune beim Herunterrasen der Berge. Zwar hätte die cringe Synchro nicht sein müssen, aber ansonsten ist der Sound echt gut – auch die Umgebungsgeräusche, das Zischen des Windes, das Knattern der Reifen auf dem Schotter, alles sorgt für eine gute Atmosphäre. Bonus für Streamer: Man kann den Soundtrack in den Einstellungen stets abschalten und man hört nur noch lizenzfreie Atmo-Musik. Ist zwar nicht so fetzig, stimmt YouTube aber zufrieden.

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Fazit

Riders Republic macht die Fehler von Steep wett und sorgt mit einem quietschbunten und unrealistischem, aber unterhaltsamen Gameplay in einer Open-World-Umgebung für Spaß. Egal ob Snowboard, Skier, BMX, Wingsuit oder sonstige aberwitzige Sportgeräte: Alles fühlt sich authentisch an und macht Spaß. Zwar gibt es hier und da ein paar Aspekte, die negativ auffallen, insgesamt fühlt sich das Spiel aber vom Kern her sehr gut an. Da verzeiht man einem Spiel 2021 auch, dass es immer eine Internetverbindung benötigt und dass die Events auf Dauer etwas repetitiv sind… Hauptsache das Gameplay stimmt.

Und beim Gameplay hat Ubisoft echt alles richtig gemacht, denn die Sportarten fühlen sich allesamt fantastisch an (abgesehen vom etwas langweiligen Jetpack). Wer dann noch im Multiplayer in einem wahnsinnig chaotischen 64-Spieler-Rennen teilnimmt, weiß, warum Riders Republic einen in den Bann ziehen kann: Die vielen verschiedenen Möglichkeiten, das schiere Ausmaß der Open-World-Karte, die vielen Möglichkeiten, neue Dinge freizuschalten und der Spaß, den man hat, wenn man mit 100 Sachen in einem BMX um die Kurve schnellt, sind alles Elemente, die man als Fan von Extremsport-Games schon lange nicht mehr so gut in einem Game zusammengefunden hat.


Bewertung

Pro

  • Riesige Open-World
  • Sehr gute Geisterfahrer in Events
  • Unglaubliches Extremsport-Gameplay
  • Spaßiger Multiplayer
  • Guter Soundtrack

Contra

  • Stetige Internetverbindung benötigt
  • Kosmetische Objekte mit Mikrotransaktionen
  • Events können auf Dauer repetitiv sein
  • Unglaubliche cringy Zwischensequenzen

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 5 von 10
5/10
Gameplay 10 von 10
10/10
Umfang 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Gold-Award
9

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