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Früher gab es Jump 'n' Runs über Klempner, über Affen und über blonde Schwestern. Dann kopierte jeder jeden oder vielleicht doch auch keiner niemanden. Es gab einen Boom im Genre, diese Zeiten sind aber lange vorbei. Solche Platformer sind aktuell doch eher als Exoten anzusehen. In den letzten Jahren hat besonders Rayman die Herzen der Genre-Fans schneller schlagen lassen, der Held lief zur fast vergessenen Höchstform auf. Nun möchte man mit Rayman Legends noch eine Schippe drauf legen. Wir haben für euch getestet, ob der Nachfolger zu Rayman Origins in die Fußstapfen des Vorgängers treten kann.

Von Origins zu Legends

Als Rayman Origins im November 2011 auf meinem Tisch landete, da war ich voller Vorfreude und wurde nicht enttäuscht. Die klassische Rayman-Serie bekam -längst überfällig- einen neuen Anstrich. Die Restauration war geglückt, das Spiel eine echte Perle im Jump and Run Genre. Nun, etwas weniger als zwei Jahre später, gibt es schon einen Nachfolger. Rayman Legends schlägt in genau die Kerbe wie Origins, ein bunter Hüpfer, welcher sich selbst nie zu ernst nimmt.

Nach Origins haben die Helden sich eine Auszeit verdient. Sie schlafen Jahre und Jahre und Jahre und Jahre, kein Wunder nach den Kilometern, die im Vorgänger zurückgelegt worden sind. Doch der Frieden auf der Lichtung der Träume ist nicht sicher. Während die Helden in den Blasen aus der Wasserpfeife des Traumbläsers schlafen, kommen immer mehr und mehr Albträume. Diese manifestieren sich in schrecklichen Monstern und klauen zu allem Übel auch noch die hilflosen Kleinlinge.

Da hilft nur etwas, was viele Menschen in der Realität gar nicht gerne erleben, die Traumblase muss platzen. Die Helden werden kurzerhand freigelassen und müssen die Kleinlinge befreien. Hierzu müssen fünf bzw. sechs (zählt man den Bonus dazu) Welten bereist werden. Diese Welten verbergen sich hinter Gemälden, also kann Rayman von seiner Galerie aus in jedes Gemälde hüpfen und dort für Recht und Ordnung sorgen. Viel mehr Story hat Rayman Legends nicht und viel mehr Story braucht das Spiel nicht, es ist das klassische, Held rettet Prinzessin Szenario, nur eben etwas verfremdet. Völlig zweckdienlich für dieses Spiel.

Eine freie Welt, naja fast...

Durch das Prinzip der begehbaren Bilder gestaltet sich der Ablauf nicht komplett linear. Im Endeffekt müsst ihr so oder so nahezu alle Missionen erledigen, ihr könnt so aber zumindest partiell über die Reihenfolge bestimmen und darüber, wie intensiv ihr euch mit einzelnen Gemälden beschäftigt. Hinter jeder der Bilder verstecken sich weitere Bilder, so kommt ihr auf über 120 Level im ganzen Spiel. Jedes Level muss freigeschaltet werden, dazu braucht ihr eine bestimmte Anzahl an Kleinlingen. Ihr könnt in jedem Level Kleinlinge sammeln, müsst dies aber nicht. Rusht ihr aber durch das Spiel, werden euch schnell die Tore verschlossen bleiben und ihr müsst bestimmte Level erneut spielen. Kommt ihr an einer Stelle nicht weiter, dürft ihr so erst eine andere Herausforderung versuchen, hier bietet sich auch an, in Stages die euch schwer fallen, weniger auf Kleinlinge zu achten und in einfachen Abschnitten schön zu sammeln.

Denn die Kleinlinge sind nicht immer einfach versteckt. Es gibt die offensichtlichen Gnome, welche in Käfigen auf eurem Weg hängen. Es gibt aber Kleinlinge, die gerade von Gegnern verprügelt werden und daher nicht direkt auffallen oder eben richtig versteckte. Meist sind diese hinter Grafiken versteckt, die im Vordergrund sind, z.B. ein Fels oder Gebüsch. Lauft ihr darauf zu, werden diese transparent und ihr findet das Geheimnis. Zu guter letzt gibt es in jedem Level zwei Kleinlinge hinter geheimen Türen. Zum einen müsst ihr die Tür erstmal finden, zum anderen steckt hinter jeder Tür ein kleines Rätsel, um den Kleining zu befreien. Ihr seht, es ist nicht einfach mit von links nach rechts durch die Welt hüpfen getan, im Gegenteil, in Rayman Legends lohnt es sich, auch mal von rechts nach links zu gehen oder gar von oben nach unten.

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Fazit

Rayman Legends ist der Beweis, dass ein Platformer nicht monoton sein muss. Hier wird Abwechslung geboten und auch die technische Seite weiss zu überzeugen. Mit der eigenen Engine zaubert Ubisoft hier ein Cartoonfeuerwerk, was Augen und Ohren erfreut. Der fehlende Online-Coop und die hin und wieder missglückte Timing-Abfrage bei Sprungpassagen sind die einzigen wirklichen Minuspunkte für diesen Titel.

120 Level und 12 Stunden Spielzeit sprechen eine deutliche Sprache, für alle, die gerne Zahlen hören möchten. Bei den vielen Stunden Spielspaß ist tatsächlich jede Stunde Spaß dabei. Wer einfach schnell durch das Spiel durch marschieren möchte, kann das tun, für Profis gibt es aber ebenso Herausforderungen, die sie bei der Stange halten.

Für mich ist Rayman Legends ganz klar der beste Vertreter seines Genres auf der aktuellen Konsolengeneration und ich bezweifle, dass ein anderer Titel Rayman den Thron vor dem Release der Xbox One noch streitig machen wird.

Wir vergeben zudem einen XBoxUser Special Award für ein überdurchschnittlich abwechslungsreiches Gameplay!


Bewertung

Pro

  • Die verschiedenen Welten sind sehr abwechslungsreich
  • Viel Inhalt wird geboten
  • Grafikstil und Ton sorgen für gute Laune

Contra

  • Coop nur offline möglich

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

9 Kommentare

XBU Zwobby Di, 17.09.2013, 17:24 Uhr

Ja ich finde Legends besser als origins.

Insgesamt ist die Story nicht nicht schwammig. nur im Detail in Hüpfpassagen, finde ich andere Spiels genauer.

Finde auch das Challenges und letzte Level im Schwierigkeitsgrad schon zunehmen.mag sein, dass insgesamt leichter ist, finde es so wie es ist aber eine gute Balance für Casuals und Coregamer.

Was bei mir aber ausschlaggebend ist, dass ich es besser finde, ist die Abwechslung. mir hat es einfach mehr Spaß gemacht.

Ruepel Di, 17.09.2013, 00:50 Uhr

Der Schwierigkeitsgrad legt in späteren Levels ordentlich zu. Da beißt man schon mal gerne ins Pad, Flucht und probiert es auf's neue. ;-)

Die Musiklevels sind aber der burner, das stimmt.

Auch wenn die Levelauswahl bisl verwirrend ist, ich mag das Spiel sehr und ist auf gleicher Höhe wie Origins.

XBU TNT2808 Mo, 16.09.2013, 22:34 Uhr

Wenn ich den Test so überfliege, lese ich heraus, dass du Legends noch einen Tick besser findest als Origins oder Jan?
Ich bin momentan noch unschlüssig. Ich habe nun auch schon einige Stunden mit dem Spiel verbracht und 2 1/2 Welten gespielt. Ich kann deine Kritik zur Steuerung nicht ganz unterstützen. Mir kam die Steuerung nicht zu schwammig oder zu genau vor, ich komme bestens damit klar. Vielleicht bedarf es etwas Eingewöhnung, wer den Vorgänger aber gespielt hat wird sich direkt heimisch fühlen.

Ich würde andere Punkte bemängeln. Zum Beispiel finde ich den Soundtrack durchaus gelungen, wirklich Ohrwürmer wie aus Origins sind mir aber noch keine Untergekommen. Es fehlen auch die lustigen Gesänge der Lums, wenn man einen lilafarbenen aktiviert hat.
Auch empfinde ich die Schwierigkeit im Vergleich zum Vorgänger als geringer, was mich persönlich stört. Ich bin zwar kein Freund sehr schwerer Spiele, bei Jump'n'Runs kann es mir aber gar nicht schwer genug sein. Hinzu kommt, dass das Spiel keinen richtigen Flow entwickelt. Wenn ich an den ersten Teil denke, gab es viele Level, die man, perfektes Timing vorausgesetzt, einfach so durchziehen konnte, ohne vom Sprinten runterzugehen. Dies Gefühl habe ich bei Legends noch nicht, alles wirkt langsamer. Wirklich Flow kommt dann nur in den Musik- und in den Leveln auf, wo einige Stufen neu interpretiert werden. Die machen dann auch richtig Laune, gerade die Musiklevel fetzen ordentlich und zaubern ein breites Grinsen ins Gesicht.
Zuletzt stört mich der Aufbau mit den Gemälden. Teilweise latscht man Ewigkeiten rum, bis man wieder da ist, wo man sein möchte, gerade dann, wenn man kurz mal bei den Kuscheltieren war oder ähnliches. Da gefiel mir die Karte aus Origins besser.
Doch mal zum Positiven: Das Fußball-Minispiel ist sehr spaßig und die Challenges könnten mich am Ball halten.
Also insgesamt würde ich zum jetzigen Zeitpunkt sagen, dass mich Origins etwas mehr überzeugt hat als Legends. Ein abschließendes Urteil will ich mir aber noch nicht erlauben und auch wenn ich viel kritisiere ist Legends alles andere als schlecht. Es macht sehr viel richtig und garantiert viel Spaß vor der Konsole. Egal ob alleine oder mit Freunden!

Ruepel Mo, 09.09.2013, 14:40 Uhr

Jak & Daxter, Ratched & Clank, Sly Coober etc etc sind absolut geniale 3D Jump and Runs... Ich habe die Teile alle gespielt und finde sie nach wie vor genial.

Mit Rayman habe ich am WE nun einige Stunden mit meinem Sohn im Coop gespielt und bin absolut begeistert. Besonders im Coop wirklich super, mir/uns macht es richtig spaß. Sehr liebevoll gemachtes Spiel wo alles passt von der technischen Seite und das Gameplay ist ebenfalls wieder grandios auch wenn der Schwierigkeitsgrad schon jetzt teils knackig ist.

Absolut empfehlenswerter Titel und ein Muss für jeden der etwas mit Jump & Runs anfangen kann.

Travus Mo, 09.09.2013, 14:31 Uhr

Ich persönlich finde Jump´n´Run auch in 2D viel besser als in 3D. Wobei ich Mario 64 auch gern ausprobieren würde.

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