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Links - Rechts - Anbiss - Karate - Flugzeug

Mit Einführung der Kinect Steuerung hat Activision versucht, den größten Teil der ursprünglich mit dem Angelcontroller ausgeführten Bewegungen 1:1 in Kinectbewegungen umzusetzen. Generell gelang dies sehr gut. Im Gegensatz zum Vorjahr muss man sich jedoch seinen Angelplatz nicht mehr mit dem Boot selber suchen, sondern startet direkt an seinem Angelplatz. Mit der linken Hand lässt sich dann ein Kegel über das Wasser bewegen. Ein kurzer Wurf mit der rechten Hand und schon taucht der Köder an der gewählten Stelle ein und die Kamera wechselt zur Unter-Wasser-Perspektive. Hat man den Köder nicht direkt vor einen Fisch geworfen, der sofort anbeißt, geht es nun ans "locken" mit dem Köder. Dazu muss die virtuelle Angel in die entsprechende Pfeilrichtung bewegt werden. Dadurch werden die Fische an den Köder angelockt. Nutzt man einen der lizenzierten Rapala Köder, hört man dabei auch gleichzeitig spezielle Laute und Kommentare, die diese Köder von sich geben, um so die Fische anzulocken. Das ist die ersten Male noch ganz witzig, nervt allerdings nach dem fünften Fang etwas...

Nähert sich der Fisch und beißt er an heißt es nun mit einem beherzten Ruck an der virtuellen Angel den Biss zu festigen - dafür in jedem Fall aufpassen, in welche Richtung der Biss gemacht werden muss. Nun folgt die dritte Phase, in der die Angel eingeholt und der Fisch müde gekämpft werden muss. Dazu müssen die Arme in die entsprechende Richtung bewegt werden, die auf dem Schirm als Pfeile dargestellt werden. Schafft man dies nicht schnell genug, leidet die "Haltbarkeit" der Angelschnur, die ebenso wie die Energie des Fisches am unteren Bildschirmrand gezeigt wird. Je nach Fischgrösse und Fischart dauert es kürzer oder länger, bis der Fisch in der letzten Phase eingeholt werden kann. Hierzu kann man sich entscheiden, ob man einen weiteren "Kampf" mit dem Fisch bevorzugt, die einfache oder eben die schwere Variante wählt. Alles wieder in einer eingeschränkten Zeit. So verschwindet der LEICHT Pfeils zu allererst vom Bildschirm.

Je nach gewählter Art muss nun der Fisch entweder KO geboxt, geklatscht oder durch diverse Figuren, die auf dem Bildschirm angezeigt werden, eingeholt werden. So gibt es den Karatestand, das Flugzeug und einige andere abstruse Figuren, die nicht unbedingt einen Bezug zum Angelsport haben. Hat man den Fisch nun eingeholt, erfolgt sogleich eine Bewertung in Form von S-C und die Daten des Fisches, sowie der eigenen und der Punktestand der Konkurrenten wird eingeblendet.

Insgesamt unterteilt sich ein einzelner Wettbewerb in drei Angelsessions und drei Bootsrennen sowie ein Angelfinale. Die Angelsessions sind immer zeitlich begrenzt und enthalten zudem eine Sekundäraufgabe - in dieser gilt es immer einen bestimmten Fisch zu angeln. Zusätzlich enthält jedes Gewässer noch einen eigenen Monsterfisch, der neben reichlich Punkten auch Gamerscore Punkte bereithält.

Anschnallen bitte - Es geht los

Wie bereits erwähnt, spaltet sich ein Angelwettbewerb in die Angelsessions und die Actionreichen Bootsrennen. Hier geht es nur um eine actionlastige Abwechslung. Eure Spielfigur sitzt im Boot, wird mittels Armbewegung gesteuert und um reichliche Punkte zu machen könnt ihr unterwegs Coins und Gegenstände einsammeln. Natürlich gibt es wie bei anderen Vorbildern auch einen Turboschub, der eure Geschwindigkeit kurzzeitig erhöht. Spannender ist es jedoch auf den Rampen einen der Gegenstände frei zuschalten, dieser steht euch nämlich dann bei der nächsten Angelsession zur Verfügung. Dies kann eine besonderer Köder, eine besondere Angel oder auch eine stärkere Angelschnur sein. Gewertet werden am Ende des Rennens eure Zeit sowie die eingesammelten Punkte. Sollte euer Abstand zu dem Gegner etwas knapp sein, kann es hilfreich sein, bei den Bootsrennen ein paar Extra-Punkte zu sammeln.

Jetzt auch mit eigenem Avatar

Bereits in der letztjährigen Fassung hatte man als Spieler die Möglichkeit, sein Outfit individuell mit den frei geschalteten Objekten zu gestalten - diese Option wurde nun entfernt, aber so ist es nun endlich möglich, seinen eigenen Avatar mit in das Spiel zu entführen. Jeweils zum Beginn des Wettbewerbes kann man sich zwischen zwei vorgegebenen und dem eigenen Avatar entscheiden. Dies sorgt für ein bisschen persönliches Feeling im Spiel.

Grafisch wurde Rapala für Kinect nicht sonderlich aufpoliert. Die Grafiken - vom Hersteller als Cell Shading angepriesen - wirken flach und zu langweilig. Bereits im letzten Jahr war Rapala kein NextGen-würdiger Hingucker, diesmal versucht man es mit "Kinect Schnuckel Muckel"-Grafik, die so gar nicht wirklich Stimmung aufkommen lassen will. Hier haben viele Kinect Titel bereits gezeigt, dass erheblich mehr zu machen ist, auch mit dem eigenen Avatar. Gleiches gilt auch für den Sound - insbesondere der Köder -, der womöglich in einer ersten Spielrunde mit der Familie als witzig - aber bereits nach einer Spielstunde als nervig angesehen wird. Schade, denn womöglich hätte man gerade an diesen beiden Punkten das doch eher gleich bleibende aber durchaus nicht langweilige Gameplay mit einem Wohlfühlfaktor versehen können, damit man das Spiel auch gerne ein weiteres Mal einlegt.

Sinnfreie Dreingaben

Neben dem eigentlichen Gameplay enthält das Spiel sowohl für die Bootsrennen wie auch für die Angelsessions passende lokale Mehrspielermodi parat. Ob diese wirklich sinnvoll sind, muss aber dann wohl jeder Käufer in eigener Erfahrung erspielen. Darüber hinaus gibt es noch das Aquarium zu erforschen, wobei es sich jedoch nur um ein Aquarium handelt, vor dem der eigene Avatar steht und welches dann durch Bewegungen mit Kinect angeklopft werden kann. Sobald man einen der Monsterfische gefangen hat, wird das so genannte Gesicht des Fisches frei geschaltet. Das heißt im konkreten Fall, dass mittels Kinect Kamera das eigene Gesicht in Form eines Fotos auf den entsprechenden Monsterfisch projiziert werden kann.

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Fazit

Rapala für Kinect ist die logische Weiterentwicklung unter Wegfallen des bisher genutzten Angelcontrollers. Generell lässt sich das Spiel dadurch gut spielen, allerdings wundert man sich doch so manches mal, welche Verrenkungen man da bei einem Angelspiel vor dem Fernseher macht.

Grafisch wurde es leider zu sehr in die Kinect-Niedlich-Ecke gedrückt - da kann auch der eigene Avatar nicht drüber hinwegtäuschen, so dass es optisch und akustisch nicht als Augenschmaus angesehen werden kann. Der Umfang ist insgesamt eher als übersichtlich zu betrachten, zumal die Bootsrennen durch die weniger feinfühlige Steuerung eher Frust als Spaß bereiten und daher auch nicht als Abwechslung herhalten können.

Ansonsten gibt es wieder viel freischaltbare Gegenstände wie Köder und einiges an Fischen aus dem virtuellen Wasser zu holen. Insgesamt ganz nett, aber sicher keine klare Kaufempfehlung für Jedermann.


Bewertung

Pro

  • Fische haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade
  • Rapala Originalköder

Contra

  • Keine NextGen Grafik
  • Bootsrennen unterbrechen den Spielfluss

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 5 von 10
5/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
6

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