Review zu Prototype 2

Laufe zur Ort X und töte Person Y

Das Spiel macht Spaß, das ist klar. Allerdings können die Missionen und Aufgaben recht schnell repetitiv werden. Wer Prototype 2 am Stück spielt, wird ggf. manchmal etwas gelangweilt von den Missionstypen sein. Meistens muss man zu einem bestimmten Ort und eine bestimmte Person finden und töten. Warum und wieso ist meist nicht so wichtig. Aber schnell merkt man, dass sich gewisse Schemata wiederholen.

Schlimm ist es allerdings nicht, denn das Spiel macht weiterhin Spaß. Zur Auflockerung gibt es einige interessante Nebenmissionen, meist kombiniert mit Sammelobjekten. Es gibt richtige Sammelobjekte, aber auch z.B. Feldagenten die getötet werden müssen, Infizierten-Baue und Jagd-Missionen (in denen ihr mittels eurer Jagdinstinkte bestimmte Personen finden und absorbieren müsst).

Die Laune wird aber stets aufgrund heftiger und zahlreicher Action erhalten, auch wenn sich die Missionen schnell wiederholen. Dies auch aufgrund der Gegnervielfalt und -anzahl! Es ist und bleibt einfach unterhaltsam, sich durch Unmengen an Soldaten durchzumetzeln, Panzer zu entwaffnen und Helikopter zu bemannen. Man fühlt sich einfach stark. Cool ist auch der ganz leichte RPG-Charakter, denn euer Protagonist kann Erfahrung sammeln, aufleveln und stärkere Mutationen freischalten, mit denen ihr euren Gegnern schneller den Garaus machen könnt.

Der Blick nach vorne

Ausblick? Den hat man bei Prototype 2. Die Weitsicht lässt einen träumen und macht das Erkunden noch unterhaltsamer. Auch das Charakterdesign weiß zu gefallen. Besonders gut sind hier die Zwischensequenzen, welche in einem stylischen schwarz-weiß mit roten Farbklecksen daher kommen. Diese nachgerenderten Videos haben viel Klasse. Die Ingamegrafik ist, wie bereits erwähnt, auch gut, aber das Spiel wirkt auf keinen Fall wie der Blockbuster 2012 schlechthin. Dafür gibt es zu viele ähnliche Animationen und unsaubere Charakterbewegungen. Beim  Absorbieren eines Gegners z.B. geht der Gegner definitiv durch Hellers Körper und nicht in ihn hinein. Die kleinen Unterschiede machen, dass die ,,Oho"-Momente ausbleiben.

Was die Vertonung angeht, so kann man auch hier von einem durchweg positiven, wenn auch etwas mäßigen Eindruck sprechen. Die Musik ist gut, nervt nie, ist aber nicht von der Klasse, als dass man davon unbedingt den Soundtrack bräuchte. Die (englische) Synchronisation ist sehr gut, wobei unser Hauptcharakter mehr als einmal zu häufig Fluchworte gebraucht. Aber das liegt dann wohl am Drehbuch und nicht an der Synchronisation.

Alles in allem könnt ihr für Prototype 2 so circa 14-16 Stunden Spielspaß einrechnen, wenn ihr alle Nebenquests erfüllt. Das ist nicht enorm, aber auch nicht schlecht. Die Tatsache, dass kein Multiplayer vorhanden ist, wird wohl dann außerdem dafür sorgen, dass ihr das Spiel nach dem Durchspielen wieder verkaufen werdet - der Wiederspielwert ist relativ gering, auch wenn der Spaß hoch war.