Review zu Pro Evolution Soccer - PES 2013

Wo wir grad bei Schwachstellen sind ...

Während das Gameplay von Pro Evolution Soccer 2013 eine tadellosen Eindruck macht und die Japaner mittels Feintuning sogar das großartige Spielgefühl des letzten Jahres übertreffen können, scheint bei der Technik die Zeit stehen geblieben zu sein. Von den Menüs bis hin zur Präsentation der Spiele scheint man in einem großen Deja Vu gefangen zu sein. Abgesehen von den Animationen scheint Konami nicht viel Zeit in die Aufwertung der Technik gesteckt zu haben.

Die Sounds klingen alle etwas Dumpf und Stadion-Atmosphäre möchte auch nicht so recht aufkommen, während die Fans auf den Rängen monoton den Mannschaftsnamen vor sich hin skandieren. Ganz bitter wird es, wenn man als Heimteam bei drei Tore Führung und eigenem Ballbesitz ein minutenlanges Pfeifkonzert über sich ergehen lassen muss. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß, ebenso wenig ist die Visualisierung der Zuschauer in den Stadien nach heutigen Grafikmaßstäben zumutbar. Auch die Spieler wirken alle irgendwie etwas blass und ähneln nur selten ihren realen Vorbildern. 

Das ewige Problem mit den Lizenzen ...

Seit Jahren klaubt Konami alle Lizenzen auf, die ihnen die europäischen und südamerikanischen Vereine und Verbände zugestehen, um den europäischen Kunden nicht nur ein klasse Fußballspiel zu bieten, sondern auch die entsprechende Atmosphäre mitzuliefern. Man gewinnt schließlich viel lieber mit dem eigenen Lieblingsverein die Champions League, als mit einem Rentnerverein aus England oder Italien. Die traurige Nachricht zuerst, Konami hat immer noch keine Lizenz für einen Großteil der deutschen Klubs, dafür können sie jedoch nichts. Wofür sie hingegen sehr wohl etwas können ist, dass sie die Lizenzen, die sie haben, nicht authentisch umsetzen. So fehlt den Schalkern z.B. Ibrahim Afellay, während ein Jose Manuel Jurado noch bequem auf der Bank sitzt, direkt neben Alexander Baumjohann. Das ist schade und wäre nicht nötig gewesen.

Zumal die Präsentation mit samt der eingestaubten Technik ansonsten der einzige Fauxpas der Japanern bleibt. Bei den Spielmodi bieten sie den für Fußballspiele bekannten Umfang. Von Freundschaftsspielen, über Turniere bis hin zu Karrieren als Trainer und Spieler ist alles an Bord. Sogar ausführliche Trainingsszenarien für die vielen Facetten des Fußballer-Daseins werden mitgeliefert. Diese sind besonders für PES-Einsteiger sehr zu empfehlen, auch wenn dem Spiel hin und wieder der Fokus der Übung abhande nkommt. So reicht es beim Flanken-, oder Ballannahmetraining nicht, die genannten Aufgaben zu erledigen, man muss wie im zuvor gezeigten Erklärungsvideo auch noch ein Tor erzielen oder Ähnliches. Das kann gerade bei Anfänger zu Verwirrung führen.

Auch Online gibt PES 2013 sich keine Blöße und transportiert die spannenden Rasenschlachten mit gutem Netzcode ruckelfrei ins Netz. Nach den Matches könnt ihr euren Gegner noch per Fairplay-Wertung beurteilen. Schade ist nur, dass Konami dieses Jahr auch auf den Online-Pass Zug aufgesprungen ist.