
Präzise ist anders
Als fast reinrassiges Stealth-Spiel benötigt Prison Break: The Conspiracy natürlich auch eine Steuerung, die auf alle Aktionen ausgelegt ist. Leider ist die nicht so, wie es sich viele Spieler wünschen würden. Wie schon erwähnt läuft vieles nur über das Button-Mashing ab, aber auch die allgemeine Reaktion der Steuerung ist zu schwammig. Es passiert schnell, dass man einen Schritt zu weit auf einen Wärter zu geht oder an einem Tisch hängen bleibt auf der Flucht vor einer beweglichen Kamera. Zwar gibt es einen extra Modus für die Schleich-Missionen, der es ermöglicht, mit der B-Taste hinter Gegenständen oder an Wänden in Deckung zu gehen, aber auch da ist es schwierig, präzise Bewegungen auszuführen. Dafür sieht es gut aus, denn mit Y kann man in flüssigen Sprüngen von Deckung zu Deckung purzeln und so den Blicken der Aufseher zu entgehen. In bestimmten Situationen könnt ihr zusätzlich noch die RT-Taste drücken, um für den Verlauf wichtige Punkte wie z.B. Türen oder Leitern oder relevante Personen anzuzoomen. Die Kamera lässt sich mit dem RS führen, das klappt recht gut, an der ein oder anderen Ecke wird die Sicht aber trotzdem durch herumstehende Schränke oder Wände verdeckt. Schade, dass solche Fehler immer noch nicht der Vergangenheit angehören.
Schöne Aussicht im Knast?
Wie schon weiter oben erwähnt hat es Deep Silver geschafft ein Großteil der Charaktere aus der TV-Serie genau zu übernehmen. Das ist auch beim Aussehen der Charaktere gut gelungen. Abruzzi, Burrows, T-Bag und Co. sehen gut aus, aber leider fehlen die Details in der Mimik und den Cut-Scenes. Mehr Emotionen in den Gesichtern würden der Authenzität sicher nicht schaden und der Grafik-Wertung noch ein paar Punkte zuspielen. Das Fox River Gefängnis ist ebenfalls Detailgetreu aufgebaut worden und hat alles, was man auch aus dem Fernsehen kennt. Aber auch hier kommt Prison Break, wegen fehlender scharfen Texturen und nicht schwerwiegendem (aber immer wieder auftretendem) Tearing nur in die Mittelklasse den Genres. Klar, ein Knast ist kein Vergnügungspark mit bunten Eisständen und Springbrunnen, aber trotzdem könnten die vorhandenen Grafiken auf einem höheren Niveau sein.
Die Stimmen kenne ich doch!
Nach ein paar Minuten hinter Eisenstangen und meterhohen Betonmauern hat das feine Ohr der Fans schon einige tolle Sachen wahrgenommen. Auch für die deutsche Sprachausgabe konnten die meisten Originalsprecher aus der TV-Serie übernommen werden. Das heißt das Scofield, Burrows und Co. wirklich so wie aus dem Fernsehen bekannt klingen und so richtig ins Prison Break Spiel passen. Auch die Musik ist Serien-Typisch und lässt keine Wünsche offen. Effekte und Nebengeräusche sind dagegen wieder etwas lau programmiert und geben kein richtig hartes Knast-Feeling wieder.
Fazit
Deep Silver spricht mit dem Prison Break Spiel vorrangig nur richtige Fans der Serie an. Sie können eine kleine Parallel-Story zur ersten Staffel spielen, in welcher das Gameplay sehr Stealth-lastig ist. Die Kämpfe mit den anderen Knastis sind zu einfach gestrickt und werden nach ein paar gewonnenen Runden langweilig.
Die Story führt den Spieler in etliche Bereiche des Detailgetreu dargestellten Fox River Staatsgefängnisses, lässt allerdings zu wenig Platz für eigene Entscheidungen oder Aktionen, die mal aus der Reihe fallen. Die Aufträge, die immer wieder das gleiche Prinzip aufweisen, werden die meisten Spieler wohl rund 8 Stunden lang beanspruchen. Immer wieder müsst ihr schleichen, klettern und mit ein wenig Taktik an Wachen vorbei huschen. Das wars!
Grafisch schafft Prison Break den Ausbruch aus der Mittelklasse nicht und kann so nur noch mit den englischen und deutschen Originalstimmen der meisten Charaktere der Serie auftrumpfen.
Bewertung
Pro
- Detailgetreue Nachbildung des Fox River Gefängnisses
- Viele Original Stimmen für die Charaktere
Contra
- Grafik mit zu vielen Schwächen
- Langweiliges Kampfsystem
- Niedriger Wiederspielfaktor
1 Kommentar
Hardcore Mi, 07.04.2010, 00:04 Uhr
Das Spiel ist enttäuschend, vor allem ist es zu eintönig.
3/10 Punkten