Review zu Prince of Persia: Die vergessene Zeit

Auf die Plätze, fertig... vorbei!

So gut sich das Spiel auch darstellt, so gut es sich auch langsam entwickelt - so schnell ist es dann auch wieder vorbei. Leider ist der Umfang von Prince of Persia: Die vergessene Zeit einfach zu gering, um wirklich begeistern zu können. Das Spiel hat sehr gute Ideen und Konzepte; diese werden dann auch langsam eingeführt, so wie es sich gehört. So z.B. die Fähigkeit, Wasser einzufrieren. Anfangs ist sind es noch ganz banale Aufgaben. Danach kommt Timing und Schnelligkeit hinzu, in denen man z.B. von einer Wasserstange zur andern springen muss und zwischendurch das Wasser wieder ent- und schnell wieder einfrieren muss. Der langsam steigernde Schwierigkeitsgrad passt ideal ins Spiel, doch PoP: DvZ hört viel zu früh auf bei der Entwicklung der Rätsel und Kletterpartien. Besonders bei einem so linearen Spiel erhofft man sich immer schwierigere Passagen und die Verbindung von immer weiter ansteigenden Fähigkeiten. Doch dies passiert nicht: Die letzten Level, die letzte Kletterpartie, sind schlichtweg gesagt zu einfach.

Nach nicht mal acht Stunden Spielzeit ist man durch das Spiel durch gelaufen, ohne größere Schwierigkeiten zu begegnen. Man nimmt einen guten Anlauf, zeigt coole Fertigkeiten und komplizierte Kletterpartien, führt dies aber nicht konsequent weiter. Uns hat das Spiel den Eindruck verschafft, als wollte man es gegen Ende hin noch zwanghaft fertigstellen, damit es passend zum Release des Kinofilms ,,Prince of Persia" erscheint.

Einsam und alleine

Durch den sehr kurzen Umfang ist das Spiel schnell altes Eisen und landet wohl oder übel irgendwo ganz hinten im Spieleregal oder eben auf dem Flohmarkt. Und da ist es auch gut aufgehoben, denn einmal Durchspielen macht richtig Laune, für mehr reicht es aber nicht. Und Gott sei Dank haben wir ja weder Xbox Live Funktionen (keine herunterladbaren Inhalte, wie z.B. Zusatzlevel), noch einen Multiplayer in irgendeiner Weise, so dass sich Gebrauchtkäufer keine Sorge wegen einem Online-Pass machen müssen.

Es scheint klar, dass der Prinz ein Einzelkämpfer ist, aber neben der Story und einer einziger ,,Challenge" abseits der Geschichte bietet das Spiel absolut nichts und ist einfach kein Dauerbrenner. Der indirekte Vorgänger für die Xbox 360, Prince of Persia, hat es da weitaus interessanter gemacht. Die offene Welt mit den tausend einsammelbaren Lichtkeimen kann auch nach Abschließen noch ein Grund sein, sich ein bisschen mit dem Spiel zu beschäftigen.

Aber so wie sich das Spiel jetzt darbietet, unterfordert es jeden Durchschnittsgamer, und dies darf einfach nicht sein. Eine gute Franchise und ein Spiel mit solch gutem Potential werden einfach auf dem Höhepunkt liegengelassen und der letzte Obermotzkampf ist schneller da, als man denkt. Schade!