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Aufpolierte Level und Heavy Metal

Auch wenn die Level aus dem bereits vorhandenem Spiel und dem Add-On stammen, so hat man sich mehr Mühe gegeben, als einfach nur die Kanten zu glätten. Es wurden hier und da neue Objekte sowie versteckte Geheimnisse eingefügt. Darüber hinaus haben die Entwickler einige Licht und Wetter Effekte in das Spiel integriert, welche den Leveln selbst eindeutig mehr Leben einhauchen. Alles in allem hätte es aber doch mehr sein können, denn z.B. die sterile Kathedrale aus dem Original ist zwar besser beleuchtet als noch vor Jahren, insgesamt wirkt sie aber noch immer viel zu steril. Verwunderlich ist es auch, warum man bei den 10 Stages zu 80% auf die eher schwächeren und langweiligeren zurückgegriffen hat, in Painkiller gab es deutlich abwechslungsreichere Gefilde. Geht man einen Schritt auf Wände und Türen zu, so fallen die doch matschigen Texturen der Umgebung schon stark auf.

Bei der Soundfraktion hat man sich auf die Standards des Genres berufen. Die Gegner grunzen in Tonformen, wie sie schon in etlichen Shootern vorkamen, quasi der Wilhelm Scream der Ego-Shooter. Untermalt wird das schnelle Gameplay passenderweise von Metal-Klängen. Hierbei handelt es sich ausschließlich um kurze Instrumentals. Einige davon aus dem alten Painkiller, es gibt aber auch neue Stücke. Zwar ist die Musik wirklich passend, wenn wieder 40 Axtmörder auf euch zulaufen, jedoch wiederholen sich die Tracks trotz weniger Level und kurzer Spieldauer einfach viel zu schnell und viel zu oft.

Karten und Knarren

Durchweg gelungen sind die Waffen, hier merkt man, dass damals People Can Fly schon eine ähnlich ausgefallene Ideenflut hatten, wie es später in Bulletstorm zu spüren war. Ein Maschinengewehr, welches Ninja-Sterne schießt, oder ein Raketenwerfer, dessen zweiter Feuermodus eine Gatling-Gun ist, wow, so macht es Spaß hunderte von hirnlosen Gegnern zu plätten. Dank der mangelnden KI verstecken diese sich auch nicht hinter Deckungen, sondern marschieren direkt auf euch zu  und damit in ihr Verderben. Neu ist der Soulcatcher, dies ist quasi die Standartwaffe, gleichzeitig aber eine der stärksten Geräte aus Daniels Repertoire. Diese Waffe schießt Sägeblätter und kann nach der Sammlung von Seelen sogar Gegner kurzzeitig zu euren Sklaven machen. Zwar ist das die einzige neue Waffe, dafür sind alle alten Schießeisen noch heute unterhaltsamer als die zwanzigste Auflage einer H&K MP5.

Da Daniel aber in der Welt zwischen Himmel und Hölle mit dämonischen Kräften ausgestattet ist hat er noch mehr Feuerkraft. Zum einen gibt es ein Board für Tarot Karten. Diese können Funktionen für einen gesamten Level oder für eine zeitlich begrenzte Dauer aktivieren. Dies wäre z.B. höhere Schaden oder langsamere Gegner. Diese Karten müsst ihr freispielen, die Aufgaben hierzu laufen meist nach dem Motto ,, Erledige 20 Gegner in Level XY mit Kopfschüssen". Damit das Tarot Board etwas voller ist, als 2004, gibt es in jedem Level 2 solcher Aufgaben. Zu guter letzt werdet ihr beim Sammeln von 66 Seelen für kurze Zeit zu einem Dämon und erledigt Gegner mit einem Treffer. Dies bringt zusätzlich Bewegung ins Spiel, da die Gegner erst nach kurzer Zeit nach ihrem Ableben die Seelen freigeben, diese aber dann wieder verschwinden. So heisst es im Gefecht nicht nur anstürmende Gegner im Auge zu behalten, sondern auch bereits erledigte. Kann man die Waffen noch als echtes Highlight werten, ist das ganze Tarot- und Dämonen-Ding eher eine recht sinnfreie Zugabe, da der Schwierigkeitsgrad so niedrig ist, dass ihr solche Boni nicht braucht.
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Fazit

Painkiller Hell and Damnation ist ein gutes Beispiel wie zweischneidig das Schwert namens Old-School doch ist. Auf der einen Seite macht es Spaß, endlich wieder einen fast paced Shooter ohne Anspruch auf Realismus zu spielen, eben einen echten No-Brainer. Auf der anderen Seite ist genau das stumpfe Gameplay das, was schnell langweilig wird.

Grafisch sind Gegner und Waffen gut aufgehübscht, die Umgebung ist leider stellenweise noch zu matschig ausgefallen. Wirklich ärgerlich ist der Inhalt, Coop und Deathmatch sind völlig gehaltlos und die Kampagne ist in vier bis fünf Stunden abgefeiert.

Dies ist unerklärlich, da die Vorlage aus dem Jahre 2004 mehr als das doppelte an Content bot. Dafür sind die 29 Euro doch ein deutlich zu hoher Preis. Darüber hinaus erhalten deutsche Spieler - wie so oft in der Painkiller Serie - eine, für den deutschen Markt angepasste Version.


Bewertung

Pro

  • Schnelles Gameplay
  • Abgefahrene Waffen

Contra

  • KI sehr schwach
  • Weniger als 5 Stunden Spielspaß
  • Die besten Level aus dem Original fehlen
  • Monoton

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 3 von 10
3/10
Umfang 3 von 10
3/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
6