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Flotte Old-School Shooter findet man heute selten. Spieler älteren Semesters erinnern sich daran, wie es war als ein einziger Marine 20 Waffen tragen zu können und dabei in Höchstgeschwindigkeit hunderte von Gegner zu beseitigen. Nun kommt eines dieser selten gewordenen Spiele, auch wenn es nicht ganz neu ist. Leichen pflastern unseren Weg durch das Review zu Painkiller Hell and Damnation.

(K)eine Fortsetzung

Painkiller Hell and Damnation wurde als Painkiller 2 gehandelt, als echte Fortsetzung zum Klassiker von People Will Fly. Doch wir haben nicht nicht Painkiller 2 sondern Hell and Damnation auf dem Tisch und wenn man die Anfangsbuchstaben des Zusatztitels nimmt, erkennt man welches Spiel hier wirklich veröffentlich wurde; Painkiller HD. Wenn wir aber von einem Remake sprechen wollen, dann ist dies ein echtes Remake und nicht einfach nur eine Portierung. Optisch wurde Painkiller aufgehübscht, in die Unreal III Engine gewickelt und mit einer neuen Story beglückt. Eine neue Story? Ja und das ist das wirklich absurde an diesem Titel. Die Story präsentiert das Spiel, als wäre es die Fortsetzung von Painkiller, die Geschichte spielt nach den Vorfällen im original Game, die Level sind aber die gleichen wie in Painkiller und dem Add-On Battle out of Hell. Doch hier kommt schon der erste Knackpunkt von Hell and Damnation. Original und Add-On boten zusammen über 30 Level, während das Remake es gerade einmal auf 14 von ihnen schafft. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass vier dieser Level nur Endbosse sind. Ein Schelm, wer denkt, hier hält man sich die andere Hälfte der Level warm, um später nochmal zur Kasse zu bitten.

Story? Optional!


Ich kann mich damit abfinden, dass Spiele, besonders aus dem Shooter Genre, nicht alle eine Top-Story bieten, doch die jüngste Vergangenheit beweist, dass es mittlerweile viele Titel gibt, dessen Story zumindest nicht komplett schwachsinnig ist. Leider kann der neueste Painkiller Ableger sich eher in die Reihe von Negativ-Beispielen gesellen. Schon die ersten Dialoge in Cut-Scenes setzen Wissen aus dem Ur-Painkiller voraus. Das Spiel ist neun Jahre her, diese schwammige Fortsetzung kann nicht verlangen, dass Spieler wissen, was hier Thema ist. Selbst wenn dies so wäre, würde es wohl nicht viel helfen. Ihr spielt Daniel, der mit seiner Frau in einen Autounfall verwickelt war. Im Gegensatz zu eurer Angetrauten überlebt ihr das Drama, liegt aber im Koma. Nun hat der Tod eure Frau und macht einen Deal mit euch. Er möchte sieben Legionen an Seelen, bringt ihr im diese, bekommt ihr dafür eure Frau. Das ist nicht sonderlich einfallsreich aber man hätte etwas aus der Story machen können. De Facto findet dieses Grundgerüst aber keinerlei Verwendung im Spiel. Ihr startet in Leveln, beendet diese und seid plötzlich in einem anderem Setting. Was mach ich auf dem Jahrmarkt? Was mach ich in dem Sumpf? Die Story wird nicht weitererzählt, es gibt zur Hälfte eine Cut Scene, die auch kein Licht ins Dunkle bringt. Abgerundet wird das Ganze mit einem schwachem Ende, was einen miesen Cliffhänger bietet. Selbst mit zwei zugedrückten Augen kann man diese Story nur als reinen Schwachsinn bezeichnen.

In einem Land vor unserer Zeit...

... da ging es in Shootern nur um die namensgebende Mechanik, das Schießen. Solche Shooter waren in der Regel wesentlich schneller als das, was heute geboten wird, man redet auch von Rocket Arena Shootern. Es gab nicht die Möglichkeit die Waffen zum anvisieren anzulegen, Deckung zu suchen war unwichtig denn durch gekonntes Strafing galt es jedem Gegner auszuweichen. Bereits als Painkiller 2004 das Licht der Welt erblickte war es mit solchen Mechaniken einfach nur Old-School. Das nicht in allen Belangen positiv, denn es war dadurch auch monoton und stellenweise auch stupide. Nochmal neun Jahre später hat sich daran nichts geändert, die veralteten Prozesse sind nun noch älter, die Old-School Komponente jedoch auch noch rarer.

Der Ablauf von Painkiller Hell and Damnation ist schnell erklärt. Ihr kämpft euch von Raum zu Raum und erledigt dabei Gegnerwellen.  Das war es dann auch, es gibt keine Rätsel, es gibt keine Schlüssel und es gibt keine falschen Wege. Die Tür öffnet sich es kommen 50 Gegner auf euch zu gerannt und ihr erledigt diese. So geht es Raum für Raum und das ist zwar erstmal spaßig, dann aber schnell wirklich eintönig. Positiv ist daran wirklich nur die Geschwindigkeit, in der die Ballerei stattfindet, denn diese ist wirklich hoch, sowas erlebt man heute nicht mehr oft. Dadurch wird Painkiller Hell and Damnation ein Titel mit dem man 15 Minuten nach Feierabend den Stress mit Kollegen und Kunden auf der Arbeit abschütteln kann. Länger sollte man ohnehin nicht spielen, sonst hat man die weniger als fünf Stunden Kampagne zu schnell hinter sich. Obligatorische und uninspirierte  Deathmatch Modi bieten online wenig Zugewinn und werden wohl auch bald für leere Server sorgen.

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Fazit

Painkiller Hell and Damnation ist ein gutes Beispiel wie zweischneidig das Schwert namens Old-School doch ist. Auf der einen Seite macht es Spaß, endlich wieder einen fast paced Shooter ohne Anspruch auf Realismus zu spielen, eben einen echten No-Brainer. Auf der anderen Seite ist genau das stumpfe Gameplay das, was schnell langweilig wird.

Grafisch sind Gegner und Waffen gut aufgehübscht, die Umgebung ist leider stellenweise noch zu matschig ausgefallen. Wirklich ärgerlich ist der Inhalt, Coop und Deathmatch sind völlig gehaltlos und die Kampagne ist in vier bis fünf Stunden abgefeiert.

Dies ist unerklärlich, da die Vorlage aus dem Jahre 2004 mehr als das doppelte an Content bot. Dafür sind die 29 Euro doch ein deutlich zu hoher Preis. Darüber hinaus erhalten deutsche Spieler - wie so oft in der Painkiller Serie - eine, für den deutschen Markt angepasste Version.


Bewertung

Pro

  • Schnelles Gameplay
  • Abgefahrene Waffen

Contra

  • KI sehr schwach
  • Weniger als 5 Stunden Spielspaß
  • Die besten Level aus dem Original fehlen
  • Monoton

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 3 von 10
3/10
Umfang 3 von 10
3/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
6