
Die optische Präsentation gelingt eigentlich auf Anhieb. Auch wenn ihr nicht wiklich mit einem unglaublichem Grafikzauber in der Spielewelt des Overlord empfangen werdet, so ist es einfach die bodenständige Art, die hier überzeugt. Mit viel Mühe zum Detail wurde eine schöne und der Zeit absolut gerechte Spielewelt designt, in der es eine Menge zu entdecken gibt. Egal ob es Flora und Fauna oder die vielen unterschiedlichen Personen sind, die auch zu einer Interaktiuon bereit sind. Es wirkt einfach alles rund.
So macht es einfach einen Heidenspass, zuzusehen, wie die Schergen das ein oder andere Gebäude oder auch mal ein ganzes Kürbisfeld in Schutt und Asche legen. Das Grafiksetting ist wie beschrieben stimmig und passt zum Spiel. Etwas störend ist jedoch das Fehlen einer aufrufbaren Karte, denn bereits nach einigen Stunden ist das nutzbare und begehbare Areal recht gross. Dafür hat der Publisher dem Spieler jedoch zumindest eine Karte in Papierform beigelegt. Etwas unnötig ist das permanent eingeblendete HUD mit Informationen zur Lebensernergie und der Menge an Schergen. Würde sich das HUD nach einigen Sekunden ausblenden, so würde der cinematische Effekt das Eintauchen in diese bizarre Welt nochmals vereinfachen. Der Sound spielt in Overlord keine allzugrosse Rolle. Hier gilt es zumeist den guten und passenden Samples passend zur Umgebung zu lauschen. Das hat einen ganz besonderen Reiz, denn die Schergen haben teilweise schon ganz heftige Sprüche auf Lager und freuen sich immer wieder über Kommandos zum Brandschatzen plündern und anderen fiesen Sachen. Aber auch hier exakt das gleiche Gefühl wie im Bereich Grafik. Es passt einfach. Nicht zu viel, aber dennoch mehr als genug um die präsentierte Umgebung gut wahrzunehmen und diese zu verinnerlichen. Hier und da mal ein paar Musikklänge der Halblinge, ein paar Geräusche in der Stadt Rauschingen oder einfach nur das abgrundtiefe Horn des Overlords, das dafür sorgt, dass seine ausgesendeten Schergen zu ihm zurückkehren.
Habt ihr euren Overlord im Griff?
Die Steuerung wird nach und nach im Spiel erklärt und erst im weiteren Verlauf erält man die Macht über alle vier Schergenarten. So hat man ausreichend Zeit, sich an die Eigenheiten zu gewöhnen. Grösste Hürde für die meisten Spieler wird mit Sicherheit die ungewöhnliche Belegung des rechten Analogsticks sein. Der Griff ging sofort zu selbigen, um locker und lässig die Kamera in den gewünschten Blickwinkel zu drehen - aber Pustekuchen. Auf dem rechten Analogstick liegt nämlich nicht die Kamera, sondern die direkte und zielgerichtete Steuerung eurer Schergenschaar. Wer die ersten 15 Minuten im Spiel durchhält, wird auch verstehen, warum und vergisst schnell den ersten Frust über die womöglich fehlende Kamerasteuerung. Denn diese ist einfach nur ein wenig "versteckt".
Ein kurzer Tip auf LB und die Kamera positioniert sich genau hinter euch. Diese Funktion werdet ihr auch das ein oder andere mal benötigen. Denn hier und da macht die Kamera eine kleine Irrfahrt. Aber siehe da - wenn man LB gedrückt hält, lässt sich die Kamera doch mit dem rechten Analogstick steuern. Dies werdet ihr im Verlauf des Spiels jedoch nicht so häufig benötigen, wie die direkte Steuerung der Schergen. Somit bleibt zum Abschluß zu sagen: Gut gelöst - auch wenn es im ersten Moment verwirrend zu sein scheint. Auch sonst ist der Rest der Steuerung durchdacht und ein flüssiges Spielen ist ohne weiteres Suchen der Funktionen möglich.
Ich zeigs den anderen...
Oder nennen wir es einfach Multiplayer. In Overlord wurde auch ein Multiplayer Part integriert. Allerdings fällt dieser kleiner aus, als man zu Beginn erwarten dürfte. Denn derzeit stehen nur zwei unterschiedliche Spielvarianten mit jeweils zwei Karten zu Verfügung. Zwar gibt es eine Unterteilung in Ranglisten und reine Mitspielersuche-Spiele, aber auf Dauer dürfte das zu wenig sein für die mittlerweile verwöhnte Xbox Live Gemeinde. Bleibt zu hoffen, dass die Integration der Xbox Live Marktplatz Funktion und die vor Spielbeginn angezeigte Suche nach Download-Inhalten nicht zu viel versprechen und Codemasters hier in den nächsten Wochen nochmals nachlegt und das ein oder andere Zubehör für euren Overlord zu Verfügung stellt.
Bei den Spielmodi wird unterschieden in Koop-Spielen und "Jeder gegen jeden", wobei jeweils immer nur 2 Spieler sich in einem Online Spiel messen können. Heisst im Klartext entweder eine Art Capture the Flag spielen und dabei versuchen, den gegenerischen Overlord niederzumetzeln oder gemeinsam eine gut geplante Plünderung durchzuführen und gegen eine unendliche und immer schneller heranwachsende Gegnerschaar zu bestehen. Leider tummeln sich eher sehr wenige Spieler im Multiplayer Part bei Overlord. Da kann es auch schonmal sein, dass man niemanden zum Spielen findet - Schade eigentlich, denn das Soiel macht Laune.
Fazit
Overlord präsentiert sich als solider und bodenständiger Titel. Hier wird nichts neu erfunden - abgesehen von der genialen Steuerung bzw. dem gezielten Einsatz der unterschiedlichen Schergen. Insgesamt hat Overlord nur ein paar wirklich kleine, aber schnell zu verzeihende Probleme. Als erstes wird einem sicherlich die offenbar fehlende Kamera-Steuerung auffallen. Aber wie beschrieben muss man sie erst nur verstehen und auch dementsprechend nutzen. Etwas schwerer fällt da das Thema Savepoints ins Gewicht. Denn diese gibt es leider nur ausserhalb der doch sehr linear aufgebauten Missionen.
Hat man einmal mit einer solchen begonnen, so muss man diese auch zu Ende führen. Das kann schon mal sehr knifflig werden, wenn kein Blutbrunnen zur Energieauffrischung in der Nähe ist. Schafft man es nicht, muss man leider die gesamte Mission von vorn beginnen. Hier wären zumindest Checkpoints nützlich gewesen und durch diesen Umstand hat man leider auch das Gefühl, der Schwierigkeitsgrad steige sehr schnell an. Fakt ist, in der ein oder anderen Mission muss man sich schonmal durchbeissen oder vorab ausreichend Schergenenergie sammeln, um diese in eine verbesserte Rüstung oder in effektivere Waffen zu opfern.
Das war es dann aber auch schon. Wer schon immer einmal die eigene dunkle Seite ausleben wollte, ist recht herzlich willkommen, dies in Overlord zu tun. Immerhin kann man hier immer selbst entscheiden, ob man nur fies oder aber wirklich BÖSE sein möchte. Als besondere Herausforderung kann man auch versuchen, das Spiel mit einem reinen Gewissen zu absolvieren - aber ob das wirklich der Sinn eines Overlord ist...
Bewertung

11 Kommentare
Brummelbaer Di, 31.07.2007, 22:58 Uhr
ja ok :smt023
XBU KomturAndy Mo, 30.07.2007, 23:04 Uhr
OK, ok, laß uns das am we (Sonntag Nachmittag) mal in angriff nehmen. OK? Alles weitere können wir ja über XBL klären.
C ya Online
Brummelbaer Mo, 30.07.2007, 23:02 Uhr
*hand in die luft reiß und schnips*
hier ich ich ich ich ^^ ja ich hab zwar noch nich overlord co-op gezockt aber man kanns ja mal probiern ;)
XBU KomturAndy Mo, 30.07.2007, 22:56 Uhr
Tja, so steht es aber auf der Packung ;-)
Und eigentlich ist es Co-Op, weil Du eben nur weiterspielen kannst solange beide Overlords am Leben sind ;-)
xSoRx N1GHTM4R3 Mo, 30.07.2007, 22:52 Uhr
Das ist nicht Co-op!! Das ist Multiplayer!! Co-op wäre, wenn man das Spiel zusammen durchzocken könnte! Und das geht NICHT!