Review zu Onrush

Für Mehrspieler mit Singleplayer Ausflügen

Schnell nach dem Einlegen von Onrush wird klar, es handelt sich hier um ein Multiplayer-Titel. Gerade, in einer Runde vier gegen vier mit menschlichen Gegnern zeigt der Titel seine Stärken. Die verschiedenen Modi und gerade die verschiedenen Klassen erlauben trotz rabiater Action taktischen Vorgehen und das Spiel bleibt immer fair.

Dennoch gibt es einiges für Einzelspieler zu erleben. Die Karriere des Spiels bedeutet das klassische Sammeln von Punkten, um neue Strecken freizuschalten. In jedem Rennen gibt es neben dem Sieg auch Punkte für bestimmte Aktionen, so werdet ihr an neue Moves herangeführt. Es dauert schon einige Stunden, bis der Spieler somit alle Strecken freigeschaltet hat. Zusätzlich steigt ihr im Rang und könnt eurem Profil neue Bilder hinzufügen. Natürlich gibt es dann aber auch noch Lootboxen. Diese werden glücklicherweise durch den Fortschritt schnell freigeschaltet und beinhalten lediglich kosmetische Inhalte. Sie sind sehr gut mit den Boxen aus Overwatch zu vergleichen.

So ähnlich und so hässlich wie die Skins in den Boxen sind, würde wohl auch keiner echtes Geld für diese Inhalte bezahlen. Wenn wir von echtem Geld reden, so müssen wir auch den Preis von Onrush diskutieren. Der Titel bietet ordentlichen Inhalt, nach vier bis sechs Stunden fühlt es sich dennoch an, als hätte man alles gesehen, da das Prinzip immer gleich ist und die Strecken sich nicht so stark unterscheiden. Für die gebotene Abwechslung und den Schwerpunkt auf den Multiplayer ist der Vollpreis von guten 70 Euro doch ein wenig hoch gegriffen. Onrush spielt sich dauerhaft wie ein typischer Midprice Titel, der vielleicht 35 oder 40 Euro kostet. Das hätte auch gepasst, der Blick auf den Preis war dann schon etwas erschreckend.

Xbox One X Enhanced

In den ersten Wochen nach dem Release der Xbox One X freute man sich über jedes Game, welches für die Konsole optimiert wurde. Aktuell kommt das Gefühl auf, dass viele Entwickler mit wenig Arbeit ein oder zwei Features bringen, nur um dieses Logo auf die Hülle drucken zu können. Ähnlich war es zu Zeiten der Xbox 360 mit dem Xbox Live Aufdruck, den Games auch für Ranglisten bekommen haben.

Im Falle von Onrush ist dieses Enhancement durch HDR Support erreicht worden. HDR ist einer der schöneren Trends der aktuellen Generation, muss aber eben auch richtig umgesetzt werden. In Onrush gibt es hier und da eine Beleuchtung, die großartig aussieht, aber würde der TV nicht anzeigen, wenn er in den HDR Modus wechselt, würde es nicht direkt auffallen.

Sonst sieht Onrush ordentlich aus und das Wichtigste ist: Es läuft flüssig. Ordentlich ist aber eben auch nicht super, da der Titel durch seinen Preis in der Liga der AAA Titel mitspielt, muss er sich auch damit vergleichen lassen und da gibt es deutlich schönere Rennspiele. Gerade die Zerstörung der Autos sieht manchmal schon billig aus, grobe Schnitzer gibt es aber nicht.

Der Soundtrack ist diskussionswürdig. Dubstep und elektronische Musik hin oder her, man kann mit Sicherheit sagen, dass es in diesem Genre auch bessere Songs gibt. Stellenweise fühlt sich das schon an wie ein Eurodance-Revival. Die Sprüche der Figuren sind leider verkrampft hip und die Motoren und Explosionen gehen ein wenig unter.

Früher waren Rennspiele die Referenz, um die Technik einer aktuellen Konsolen-Generation zu demonstrieren. Mit Onrush gelingt das nicht ganz, dennoch ist der Titel nett anzusehen, beim Soundtrack haben wir lieber eigene Musik eingelegt.