
Auf dem Weg zu eurem nicht eindeutig definiertem Ziel werdet ihr zum Hobbypiloten hinter dem Steuer einer Propellermaschine, springt über abgrundtiefe Klippen, hangelt euch im Dschungel von einer Liane zur nächsten, nehmt den Kampf mit riesigen Wasserschlangen auf oder müsst euch in Verfolgungsjagdten vor gefährlichen Hunden in Acht nehmen. Klingt vielseitig und abwechslungsreich und gleichzeitig nach einer komplexen Steuerung. Die Praxis zeigt jedoch ganz das Gegenteil. Statt eine komplizierte Steuerung umzusetzen oder den Spieler eine Vielzahl von Sprung Combos aufzuzwingen, lassen sich Carl und Co. im wahrsten Sinne des Wortes, kinderleicht durch die Landschaft navigieren.
Der Mensch lernt bekanntlichermaßen viel von anderen, sowie von der Natur. Statt dem Spiel ein separates Tutorial zu spendieren, dürfen sich auch die "Oben-Allstars" die Natur zum Vorbild nehmen. Steht ihr vor der Aufgabe einen Abgrund zu überqueren, beobachtet doch einfach mal das Naturspiel der Affen im Hintergrund. Nicht selten gibt euch der Dschungel zu Anfang des Spiels wertvolle Tipps zur Bewältigung der nächsten, bevorstehenden Aufgabe.
Erzwungene Interaktion
Will der Funke dennoch mal nicht direkt überspringen, geben euch Charaktersymbole in der Landschaft Aufschluss darüber, wer als nächstes zur Interaktion gezwungen wird. Freie Charakterwahl habt ihr bei eurer Vorgehensweise jedenfalls nicht. Grundsätzlich seit ihr zwar immer mindestens zu zweit unterwegs, könnt aber je nach Bedarf auf Knopfdruck die Steuerung der verfügbaren Charaktere übernehmen. Grundsätzlich eine gute Idee, welche für ein wenig Abwechslung im Spielverlauf führt, da jeder Charakter unter anderem ganz eigene Fähigkeiten besitzt. Warum aber beispielsweise gerade der dickliche Russel Experte beim überqueren schmaler Felsvorsprünge ist, oder auch der in die Jahre gekommene Carl in einigen Abschnitten versucht, Reinhold Messner Konkurrenz zu machen, bleibt ungeklärt. Gut, Häuser hängen eigentlich auch nicht an Luftballons.
Technisches K.O.
Auch wenn die Steuerung grundsätzlich leicht von der Hand bzw. vom Controller geht, scheint die Tatsache, dass die Kamera mehr als nur einen Darsteller gleichzeitig einzufangen hat, diese teilweise ein wenig zu überfordern. Probleme mit der Kameraperspektive werden nicht selten dazu führen, dass ihr mit Russel einen filmreifen Suizid in die Tiefen einer Felsspalte nachstellt, oder der gebrechliche Carl mit seinem Kletterkrückstock um haaresbreite am nächsten Vorsprung vorbeischlittert. In ganz üblen Fällen kann es sogar vorkommen, dass sich einer eurer Protagonisten an einem kleinen Blatt dermaßen verfängt, und sich aus eigener Kraft selbst mit Gewalt nicht mehr losreißen kann. Damit erst gar kein Frust aufkommt, sollten eure Pfadfinder immer schön auf dem vorgeschriebenen Weg des linearen Leveldesigns bleiben.
Fazit
Wen wundert es, dass es zum aktuellen Pixar Animationsfilm "Oben" eine Videospieladaption gibt. Immerhin sind Filmversoftungen mittlerweile fester Bestandteil der Merchandising Industrie. Mit wenig Aufwand das große Geld machen ist aber auch hier nicht möglich. So merkt man dem Spiel deutlich einige technische Mängel an und auch die Präsentation basiert nicht gerade auf einer aktuellen und höherpreisigen Grafikengine.
Immerhin schafft es "Oben" zu einer kindgerechten Präsentation, und die simple Steuerung trägt ebenfalls dazu bei, dass diese Zielgruppe nicht überfordert wird. Das linieare Gameplay lässt keine Fragen offen, Spieler mit einem Messie-Syndrom kommen voll auf ihre Kosten und der Koop-Modus kann für zusätzliche Abwechslung vor der heimischen Flimmerkiste sorgen.
Die Gesamtspieldauer lässt ingesamt zu wünschen übrig, so dass geübte Spieler den Story Modus beendet haben dürften, kurz nachdem die Kinobesucher den Saal verlassen haben. Oben auf das Wertungstreppchen schafft es der Titel jedenfalls nicht. Eingefleischte Pixar Fans können vorab durchaus einen Blick auf die Demo werfen, alle anderen suchen besser das ortsansässige Lichtspielhaus auf.
Bewertung
Pro
- Einfache Steuerung trotz unterschiedlicher Fähigkeiten der Charaktere
- Alle Hauptcharaktere spielbar
- Im lokalen Multiplayer unterhaltsamer KoOp-Modus
Contra
- Mäßige Präentation
- Haufige Kameraprobleme
- Extrem kurzer Story Modus
- Kein online Multiplayer
13 Kommentare
RoMi Di, 06.10.2009, 14:18 Uhr
[FONT=Comic Sans MS]Also ich fand Oben eigentlich nicht ganz soooooooo schlecht. Für diejenigen, die :gs sammeln lohnt es sich sehr.
Man braucht ungefähr 5 Stunden, dann hat man es durch und 1000 :gs mehr auf dem Konto.:smt023[/FONT]
Exciter Sa, 26.09.2009, 20:47 Uhr
ach die filmgames sind meistens nicht so gut
Isoko Sa, 26.09.2009, 16:47 Uhr
Ja, da hast du ja auch recht. ^^ Aber ich hab jetzt auch mehr daran gedacht, dass man kleine Jungs, egal wie einfach und unsinnig das Spiel ist, leicht mit Rennautos und kleinen Rennstrecken beeindrucken kann. War vielleicht ein falscher Gedanke. Sorry.
Ich dacht am Anfang auch. "Wo sind die weiblichen User?" xDD
mod666xbox Sa, 26.09.2009, 14:50 Uhr
und wenn du pilze isst wirst du groß :smt003
CeAzZ Sa, 26.09.2009, 08:04 Uhr
Ich hab damals vom Super Mario gelernt, dass ich unsterblich werde wenn ich einen Stern aufsammel. :cool:
Schnelles Geld sag ich dazu nur. Naja wenistens kostets keine 50+ EUR.