Review zu Ninja Gaiden 3

Hinter einem Problem steckt meist ein zweites

Aber nochmal zurück zum Gameplay... Welches weiterhin weniger als das berühmte Mittelmaß ist. Es ist sogar ziemlich schlecht. Was macht das Gameplay so uninteressant? Primär ist es, wie schon erwähnt, die sich wiederholenden Schemata der Action. Das merkt man bereits nach der ersten halbe Stunde Spiel. Nicht nur, dass die Kombos sich fortwährend wiederholen, die Gegner sind auch sehr enttäuschend. Waren in den Teilen davor die Gegner noch  etwas weniger und verlangten gute Kentnisse der Kombos, geht es jetzt darum eine schier unendliche Anzahl an Feinden zu besiegen, die auch noch strunzdoof sind. Sie stehen rum und warten darum, zerfetzt zu werden.  Die höheren Schwierigkeitsgrade sorgen nur für robustere und stärkere Gegner, die in noch höherer Anzahl vorhanden sind (und die sich stäääändig wiederholenden Kämpfe scheinen eh schon nie zu enden).

Weiter geht's: Kameraprobleme, wie sie Spiele Ende der 90er vereinzelt hatten, sind hier an der Tagesordnung. Ständig wechselt sie von links nach rechts, das Geschehen wird unübersichtlich, die Kamera stellt sich hinter eine Wand oder unter eine Treppe - man sieht unter dem vielen Blut und den gleich schwarz gekleideten Gegner seine eigene Spielfigur nicht mehr.

Um dem Ganzen noch einen draufzusetzen, hat das mondäne wilde Knöpfedrücken mit Kombos nicht genug; das Spiel wimmelt nur so von Quicktime-Events, dass Asura's Wrath blass aussieht. Drücke hier X, drücke da Y, nach links und LT, nach rechts LT. RT und LT abwechslend um eine Wand zu erklimmen und so weiter und so fort... wollen wir ein Actionspiel oder einen aktiven Film?!

Diese Kritik ganz außen vorgelassen, muss ich als Redakteur allerdings auch zugeben: Ninja Gaiden 3 kann bisweilen Spaß machen. Durch die blutigen Kämpfe gewinnt das Spiel einen gewissen Reiz (jajaja.... die liebe Gewalt), der zwar aufgrund der vielen Wiederholung im Gameplay schnell verfliegt. Man kann teilweise Spaß an der Hack'n-Slay-Manier haben... ABER auch nur dann, wenn man es nicht am Stück spielt. Denn der Umfang und die Abwechslung ist in Ninja Gaiden 3 einfach nicht mehr gegeben. Es gibt nicht mal mehr verschiedene Waffen. Es gibt nur EIN Schwert, EIN einziges Katana für den gesamten Spielverlauf (es sind zwar zwei weitere Waffen angekündigt, aber DLC geht nicht in die Bewertung für ein Spiel mit ein)?! Warum?! Hinzu kommt der lästige Kampf mit dem Bogen, der auch total unkoordiniert ist und eher nervt, als Spaß macht.

Ausblick?

Was bleibt noch übrig? Ein Multiplayer? Wohl kaum. Denn der kooperative Modus enttäuscht mit noch anspruchsloseren Aufgaben als der Singleplayer. Wenn man lediglich Shuriken schmeißen soll oder den Angriffsbutton so schnell wie möglich drücken muss. Der Deatmatchmodus ist viel zu simpel und die Charakteranpassungsmöglichkeiten sind so begrenzt, dass ihr nichts findet werdet, was euch in den Multiplayer wiederkehren lässt.

Was bleibt uns also bei Ninja Gaiden 3 noch übrig? Ein ganz simples, brutales, aber viel zu repetitives und einfaches Haudrauf-Spiel, das gepaart mit langweiligen Quicktime-Events, viel zu vielen Kameraproblemen nicht überzeugen kann. Wer sollte sich Ninja Gaiden 3 antun? Auf alle Fälle nicht die Ninja-Gaiden-Fans, denn die sind komplizierte Kombos gewohnt und werden mit dem anspruchslosen neuen Titel nichts anfangen können. Da greift man besser zu andern Titeln. Z.B. Devil May Cry oder Bayonetta.