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Drifte mit Style, entkomme wie ein Outlaw den Cops und denk an den Speed und die Crew!

Die Story... ist in meinen Augen... total dämlich. Es tut mir Leid es so sagen zu müssen, aber am Anfang habe ich noch nicht einmal verstanden, um was es geht. Ihr seid ein angehender illegaler Rennfahrer, trefft coole Leute, die sich direkt mit euch befreunden und die verschiedenen Charaktere sind derart mit Klischees beladen, dass es teilweise arg überzeichnet wirkt. Das ständige ,,Faust-an-Faust"-Abklatschen ist nur ein Symptom einer versucht hippen und coolen Atmosphäre, die sich selbst ins Lächerliche zieht.

Man wollte es abwechslungsreicher machen und dem Spieler überlassen, welche Art von Rennfahrer er sein möchte. So gibt es spezielle Missionen und Story-Charaktere, sowie Punkte die in eine von fünf verschiedenen Kategorien passen; allesamt mit genauso vielen unnötigen Anglizismen übersät, wie die Story. Ihr könnt Punkte in der Kategorie ,,Speed" erlangen, was... oh Wunder! ... stets mit hohen Geschwindigkeiten zu tun hat. Wer mit ,,Style" fahren möchte, der beschäftigt sich hauptsächlich mit perfekten Drifts. Wer lieber mit den ,,Schraubern" sympathisiert, der tunt sein Auto, holt das letzte kleine bisschen aus der Motorleistung heraus. ,,Crew"-Punkte gibt es stets, wenn ihr Fahrmanöver im Team zeigt, so z.B. in einer Kurve mit anderen Autos zusammen driftet. Zu guter Letzt bleiben noch Missionen im Stile ,,Outlaw", also die Gesetzlosen oder Gesetzesbrecher. Hier geht es meist darum, die Umgebung zu zerstören und sich Verfolgungsjagden mit der Polizei zu leisten.

So abwechslungsreich das Ganze ist - irgendwie bleibt das Gameplay aber immer gleich. Das arcedelastige Fahren ändert sich nie großartig (Achtung an alle, die jetzt lange Forza gespielt haben! Bremsen ist für N00bs). Es geht natürlich immer irgendwie darum zu gewinnen. Es gibt zwar verschiedene Missionstypen (so viele Drifts wie möglich, längste Polizeiverfolgung, meister Style, längste Polizeiverfolgung usw.), aber irgendwie fühlt sich alles gleich an. Gerade, weil man stets verschiedene Punkte für die verschiedenen Kategorien bekommt. In einem Rennen auf der Autobahn sammelt ihr automatisch Punkte für Geschwindigkeit. Ihr driftet? Direkt Style-Punkte. Schneller Start? Schrauberpunkte wegen der Beschleunigung des getunten Motors. Die verschiedenen Missionen ähneln sich somit stets.

Ziel vor Augen: Losgedüst und... Fotos gemacht?

Man muss natürlich zugeben, dass Need for Speed Spaß macht. Das Gas geben ohne Ende und das perfekte Driften um eine enge Kurve sorgen für cooles Gameplay. Auch die Tuningmöglichkeiten sind sehr umfangreich. Allerdings - und das scheint gegen ihr eigenes Konzept zu sein - sind einige spätere, lizensierte Autos fast nicht tunbar. Ein Ferrari F40 oder ein Lamborghini Aventador ermöglichen fast keine Veränderungen am Auto; noch nicht einmal die Felgen können gewechselt werden? Das stört einen dann schon. (Andere Autos hingegen können von vorne bis hinten verändert, besprüht und verschönert werden)

Schade ist, dass Need for Speed abgesehen von den Story-Missionen nicht viel bietet. Durch diese Missionen ist man in 2-3 Tagen durchgedüst, wenn man es darauf anlegt. Danach bleiben einem nur die paar kleinen Multiplayer-Rennen (oder das Herausfordern, wenn man mal durch die leeren Straßen fährt) oder Sammelobjekte. Aber gerade letztere erscheinen so lieblos und lustlos entworfen, dass man sich fragt, warum sie überhaupt enthalten sind. So gilt es, von verschiedenen total banalen und langweiligen Orten, Fotos zu machen. Ein schönes Sammelobjekt, ja, ein Foto von einem coolen Auto vor einem verlassenen Lagerhaus... Naja. Abseits von Story gibt es nicht viel zu machen - der Multiplayerpart ist keineswegs der Fokus oder der Kern des Spielspaßes - was einen umso mehr aufregt, dass man ständig online sein muss.

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Fazit

Ganz weit ausgeholt, aber knapp daneben getroffen. Need for Speed macht sicherlich Spaß und sorgt mit seinem arcadelastigen Gameplay besonders in Polizeiverfolgungen und bei Drifts um enge Kurven für coole Spielmomente. Auch die Tuningmöglichkeiten, sowie die schöne Präsentation sprechen für sich. Allerdings gibt es dann auch zu viele Dinge, die nerven, wie die ständige (und unnötige) Internetverbindung, die ein Pausieren unmöglich machen, sowie die total abgedrehte und peinliche Story (die wiederum authentisch präsentiert ist).

Gameplay-mäßig hat man soweit vieles richtig gemacht, aber es fehlt einfach das Drumherum. Die Story ist lächerlich, die Gameplaymissionen fühlen sich alle irgendwie gleich an, der Umfang ist etwas gering, der Multiplayer nicht der Kernfokus und die Sammelobjekte banal und langweilig.

Wer ein paar Tage lang Spaß mit einem Arcaderacer haben möchte, ist bei Need for Speed goldrichtig. Wer allerdings ein Rennspiel sucht, das er auch noch in zwei Jahren mit Freunden zocken wird... Fehl am Platz. Dafür bietet NfS einfach nicht genug und wird wahrscheinlich in den Regalen der vergessenen Spiele landen.


Bewertung

Pro

  • Teils abwechslungsreiche Missionen
  • Arcadelastiges Gameplay mit Drifts und Boosts
  • Optisch stets schön anzusehen, guter Soundtrack
  • Schön inszenierte Zwischensequenzen

Contra

  • Online-Zwang! (dadurch auch kein Pausebutton!)
  • Kein lokaler Multiplayer
  • Peinliche Story ohne Sinn
  • Umfang der Einzelspielermissionen eher gering
  • Belanglose Sammelobjekte, keine wirkliche Erkundungsmöglichkeit

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8