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Durchschnittliche Präsentation

Da Need for Speed Paypack sich so reichhaltig bei Forza Horizon bedient, muss es auch den technischen Vergleich über sich ergehen lassen. So viel vorweg, hier zieht Need for Speed den Kürzeren. Zwar bieten Wüste und Großstadt als Beispiel einen großen Kontrast, doch in einem Gebiet selbst ist die optische Abwechslung leider sehr gering, hier gleicht ein Sandkorn buchstäblich dem anderen, so kommt schnell das Gefühl auf, mehrfach ein und dieselbe Strecke zu fahren.

Es gibt nette Lichteffekte, gerade bei Dämmerung oder in der Nacht macht die Innenstadt einen schön beleuchteten Eindruck. Vergleicht man die Ausleuchtung mit Forza Horizon 3, welches schon zum Release der Xbox One S ein HDR Update bekam, so sieht Need for Speed blass aus. Zudem kommen übermäßig viele Pop-Ups, die selbst in der recht leeren Wüste doch stark auffallen.

Der Soundtrack bietet von Indie-Rock bis Electro alles, was die Entwickler glauben, in einer guten Racer Sammlung finden zu müssen. Mir persönlich ist die Musikauswahl zu generisch, man bekommt genau das, was man von so einem Titel erwartet. Innerhalb der einzelnen Musikrichtungen gibt es wenig Abwechslung, hier spielt aber auch der eigene Geschmack eine große Rolle.

So richtig krach machen die dicken Karren im Spiel dann auch nicht, deutlich mehr Wumms hätte es vertragen können. Ebenso schwach sind die deutschen Sprecher, dies liegt aber größtenteils an den Texten. Die Qualität der Sprecher reicht von ganz nett bis gerade noch OK, richtig schlimm oder richtig gut wird es nie, nur eben durch die Inhalte meist richtig peinlich.

Training ist für den Multiplayer ein Muss

Neben der Karriere die knapp unter zwanzig Stunden von den Spielern verlangt, gibt es noch einen online Multiplayer. Es dauert nach dem Starten etwas, bis Spieler gefunden werden. Ist die Lobby aber erstmal halb voll, so kommt schnell der Rest dazu. In der Wartezeit können Spieler zusammen in der Openworld umherfahren. Missionen und Collectibles kann man in dieser Zeit nicht in Angriff nehmen, dafür durch Drifts und andere Aktionen Erfahrung sammeln.

Erfahrung ist auch das Stichwort, die sollte man mitbringen, wenn es online gegen andere Spieler geht. Das Problem ist, dass die Wagen und die Ausrüstung aus der Kampagne ebenfalls im Multiplayer zur Verfügung stehen. Das bedeutet, wer viel gespielt hat und seine Wagen gezielt verbessert hat, fährt der Konkurrenz davon. Genauso ist es wichtig, die Strecken möglichst auswendig zu lernen, hier gibt es einige die wirklich gemeine Kurven und Abgründe haben. Crasht der Wagen oder fällt in eine Schlucht, so wird er zurückgesetzt, dies passiert jedoch so unverhältnismäßig langsam, dass Fahrfehler kaum mehr auszumerzen sind, dies gilt ebenso für die Kampagne.

Ein cooles Feature ist, dass ihr in eurer Lobby direkt mehrere Rennen nacheinander fahren könnt und somit eine Punktetabelle entsteht. Zum einen gibt es einen guten Wettbewerb ab, zum anderen muss so nicht immer wieder nach neuen Spielern gesucht werden. Leider haben Anfänger kaum eine Chance gegen erfahrene Fahrer mit entsprechender Ausrüstung, daher ist der Einstieg sehr mühselig oder sollte erst zu spätem Zeitpunkt der Solo-Karriere bestritten werden.

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Fazit

Need for Speed Payback war die Hoffnung vieler Spieler, zurück zum Arcade-Feeling zu gelangen. Zurück zu den großen Zeiten, in denen es Cops gegen Racer hieß. Rennen mit der Polizei gibt es auch wieder, die sind aber streng geskriptet und sind mehr ein Auswendiglernen als reine Fahrkunst. Die Steuerung ist Arcade geprägt, doch man bewegt sich spielerisch weiter von der Serie weg als zuvor. 

Der Zwang zur Open World mit hunderten von Nebenaufgaben macht auch hier nicht halt. Das EXP System passt nicht ganz in das Spiel und zieht dadurch sogar den Multiplayer runter. Während der Soundtrack Geschmacksache ist, kann die Optik aber nicht mit der Konkurrenz mithalten. 

Die peinliche Story, uninspirierte Aufgaben in der freien Welt und zu wenig eigene Ideen machen Need for Speed Payback nur zu einem weiteren Racing Game, aber eben zu nichts Besonderem.


Bewertung

Pro

  • Online Rennen laufen flüssig
  • Kampagne geht weit über zehn Stunden

Contra

  • Peinliche Story
  • Noch viel peinlichere Figuren
  • Mittelmäßige Präsentation
  • Quests-und Erfahrungssystem unpassend für ein Rennspiel
  • Wagen aus der Karriere machen Multiplayer unfair

Story 5 von 10
5/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
6

3 Kommentare

XBU Zwobby Fr, 17.11.2017, 00:38 Uhr

es gibt wesentlich schlimmere Spiele zum testen, das war nicht so hart, gibt auch wesentlich besseren Spiele.

Online Zwang hat das ganze Spiel nicht mehr.

XBU Philippe Do, 16.11.2017, 17:36 Uhr

Krass, dass die so extrem versuchen, Forza Horizon zu kopieren - ist mir bei Trailern und Werbung gar nicht aufgefallen. Hoirzon ist nämlich eins der wenigen Exclusives von Microsoft, die ich wirklich gelungen finde.

Also auf alle Fälle ein NfS, um das ich einen großen Bogen machen werde.

Wie sieht es eigentlich mit Onlinezwang aus? Der Vorgänger hatte ja noch diese nervige ständige Online-Verbindung...

RagnaroekGER Do, 16.11.2017, 14:15 Uhr

Du beschreibst so ziemlich alles was ich geahnt und befürchtet habe. NfS wird wohl nie wieder an Zeiten wie NfS Underground herankommen. Ich hatte mir für einen Hardware-Test mal NfS Rivals geliehen, der Müll war keine 5 Minuten im Laufwerk.

Schön finde ich auch immer wieder, wie Publisher einem Schei*e als Gold verkaufen wollen. Ich weiß noch wie in irgendeinem Interview auf die Frage, ob es eine Cockpit-Ansicht geben würde, gesagt wurde: "Nein, wir möchten den Spielern die tolle Erfahrung der Zwischensequenzen nicht nehmen".

Zwischensequenzen im Rennen- gaaaanz wichtig. Das würde mich so abnerven, ich frag mich wer sich sowas ausdenkt...

Aber, danke [MENTION=2091]XBU Zwobby[/MENTION], dass du so etwas für den Test für uns über dich ergehen lassen hast und Respekt vor deinem Durchhaltevermögen. Mir würde dazu die masochistische Ader fehlen.