Review zu NBA 2K17

Wenig Neuerungen nötig?

In den letzten Jahren habe ich immer wieder geschrieben, es gibt nur wenig Neuerungen. Natürlich kriegen wir mit jedem Release ein aktuelles Rooster, wobei dieses auch sehr vorbildlich über Xbox Live immer und immer wieder aktualisiert wird. Doch neben der jährlichen Story und vielleicht einem neuen Spielmodus tut sich nicht viel. Die Frage ist aber, ob man bei einem Sportspiel jedes Jahr das Rad neu erfinden kann und vor allem, ob man dies muss.

Eine kleine Neuerung ist die Smartphone App, welche helfen soll, beim Charaktereditor per Foto-Funktion realistischere Abbilder von euch in das Spiel zu übertragen. Ich versuche es so auszudrücken: Dies funktioniert besser, wenn ihr dunkelhäutig seid. Ich vermute, da der größere Teil der Spieler in der NBA dunkelhäutig ist, gibt es hier einfach mehr Vorlagen, auf die ein Gesicht gelegt werden kann. Als kalkweißes Nordlicht sehe ich alles andere als gut aus im neuen NBA Game. Ansonsten kann der Charaktereditor aber einige Figuren erstellen und ist nicht so überladen wie in manch anderen Spielen. Das finde ich gut, schließlich möchte ich spielen und nicht 12 Stunden an meinem Spieler basteln.

Spielerisch kann man als Casual-Gamer kaum Neuerungen erkennen. Für den Taktiker gibt es natürlich wieder zahlreiche neue Spielzuge zu erlernen. Leider hat sich sowohl am Schwierigkeitsgrad, als auch an der Steuerung nichts getan. Der Schwierigkeitsgrad ist für Einsteiger noch immer recht hoch. Doch es gibt nun Videos und Tipps von Coaches, um den Einstieg zumindest etwas leichter zu machen. Ein Weg in die richtige Richtung. Im Grunde ist die Steuerung des Titels nahezu perfekt, wie jedes Jahr finde ich nur die Bewegung auf dem Court aber etwas schwammig. Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau. NBA 2K17 lässt zum Glück sonst wenig Kritik zu, also "muss" man sich auf die Kleinigkeiten stürzen.

Präsentation 1A wie immer!

Kommen wir aber wieder zu dem, was die Serie für mich immer wieder herausragend macht: Die Präsentation. Das geht bereits beim Sound los. Der Soundtrack ist wieder passend gewählt, die Mischung aus Hip-Hop, Rock und Alternative ist genau das, was in den Hallen und auf den Plätzen lief, als ich noch Basketball gespielt habe, nur eben moderner. Die Musikauswahl passt einfach zum ganzen Setting.

Doch was mich wirklich begeistern konnte, sind die Kommentatoren. Generell schaue ich gerne US-Amerikanische Sportevents, die Kommentatoren gehen mehr aus sich heraus, genau das erleben wir nun auf der Xbox One. Doch das ist nicht der einzige Grund für meine Begeisterung. Es wurden einfach unglaublich viele verschiedene Kommentare aufgenommen und diese werden zielgenau eingesetzt.

In nahezu jedem Spiel fühlt es sich so an, als würde wirklich jemand live kommentieren. Hier haben wir enorme Abwechslung und eine wirklich zielgenaue Integration der coolen Kommentare.

Auch grafisch muss sich der Titel nicht verstecken. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass kein Spiel aus dem Sport-Genre es schafft, die sportlichen Vorbilder so genau nachzuempfinden. Das fängt bei den fotorealistischen Gesichtern der Athleten an und hört bei den Bewegungen auf. Jeder Spieler hat seine Signature-Moves oder Eigenheiten, wenn er an der Freiwurf-Linie steht.

Wer die perfekte Mischung aus flüssigem Gameplay, den tollen Kommentaren und der schönen Optik genießen möchte, muss die Playoffs spielen. Dieses Jahr ist dies der stärkste Modus in NBA 2K. Die Berichte vor dem Spiel, die Analysen in der Half-Time und natürlich die Kommentare im Spiel, alles das schafft die perfekte Playoff-Atmosphäre. Hier gibt es kaum noch einen Unterschied zu einer Live-Übertragung im TV. Ich freue mich jetzt schon auf das erste NBA 2K Game, welches auf der Scorpio in 4K erscheinen wird.