Page

Jetzt wird´s schmutzig. Mit MX vs. ATV Alive leutet THQ eine neue Moto Cross Saison ein . THQ richtet sich somit an die Freunde des 2-rädrigen Motorsports unter euch, die keine Scheu davor haben, sich mal so richtig einzusauen und auch dann nicht zurückschrecken, wenn´s mal etwas ruppiger auf der Strecke zugeht. Ob das neue MX mit dem nötigen Grip das Zeug zur Bestleistung hat, oder ob eher der Abflug in die Botanik droht, wollten wir herausfinden und haben uns einen Platz in der Startaufstellung reserviert.

Der schmutzige Weg ins Ziel

MX vs. ATV Alive schickt euch in rasanten Rennen über buckelige Pisten und fordert zu jedem Zeitpunkt von den Rennsemmeln und seinen Fahrern Höchstleistungen. Mit der Uhr im Nacken und der nächsten Haarnadelkurve vor der Brust, bestreitet ihr viele spannende Rennen mit immer dem gleichen Ziel ... als erster die Ziellinie zu überqueren und somit fleißig Erfahrungspunkte zu sammeln. Euer Ziel ist es, euren Kontrahenten bereits bei der bloßen Kenntnisnahme eurer Teilnahme am Rennen den Adrenalinspiegel steigen zu lassen, um diesen dann auf der Strecke zu zeigen, dass ihnen der Angstschweiß zu Recht auf der Stirn steht.

Kein Platz auf dem Siegerpodest

Der Startschuss ertönt und sofort graben sich die Stollen eurer Reifen ihren Weg voran durch den grobpixeligen Streckenverlauf, um bei der nächsten Kehrtwende in Schräglage eine ordentliche Portion Texturenmatsch in das wenig detaillierte Leveldesign zu schleudern. Auch eure Rennsemmeln auf der Rennstrecke vermitteln nicht gerade ein außerordentliches Realitätserlebnis. Die Fahrer selbst unterscheiden sich zwar u. a. durch die verschiedenen Outfits deutlich voneinander und können diese im Spielverlauf sogar wechseln, eine wirklich gute Figur machen aber auch diese nicht. Immerhin lassen sich auch eure fahrbahren Untersätze in optische und technischer Hinsicht ein wenig pimpen, so dass deren trister Auftritt auf der Strecke zumindest ein wenig gepimpt wird.

Auch wenn das Leveldesign sich mit einer deformierbaren Umgebung brüstet, ändert dies leider nichts an der Tatsache, dass die ein oder andere Kollisionsabfrage unterirdisch ist. Die Fahrt gegen einen Reifen oder einen anderen Gegenstand am Streckenrand führt nicht selten prompt zu einer Nulllinie auf eurer Tachoanzeige. Eure Maschinen werden nicht selten so unsanft abgebremst, als wäret ihr gegen eine Wand gefahren.

Be careful

Wer sich einfach fern von anderen Gegenständen hält, und auf seinem Weg zum Ziel ohnehin immer in der Nähe der Ideallinie bleibt, umgeht derartige Problem ohnehin gänzlich. Die Strecke genau im Auge zu behalten ist ohnehin notwendig, denn selbst der kleinste Versuch eine Abkürzung durch die Botanik zu nehmen, sei es beabsichtigt oder unabsichtlich, wird mit einem zurücksetzen auf die Strecke bestraft. Dies geschieht leider so schnell, dass es durchaus den Spielfluss stört und auch alles andere als realistisch ist.

Habt ihr euch an die Eigenheiten des Gameplays gewöhnt, kommt ihr zumindest in den Genuss der gut umgesetzten Steuerung. Ihr steuert euren Fahrer samt Gefährt mit den beiden Analogsticks. Ein Stick sorgt für den Lenkeinschlag eures fahrbaren Untersatzes, während der andere euren Fahrer in Schräglage bringt, und es so ermöglicht Kurven noch schneller zu durchfahren. Geht es auf der Strecke mal etwas ruppiger zu, so werdet ihr vor einem drohenden Abflug mittels Pfeil auf dem Bildschirm gewarnt. Schafft ihr es schnell genug den linken Stick in die entsprechende Richtung zu bewegen, rappelt sich euer Protagonist noch einmal auf und bleibt im Rennen.

Seite

 

Fazit

Mit MX vs. ATV Alive schickt THQ euch auf verpixelte Rundkurse und bietet auch optisch eher eine Texturenschlammschlacht als eine visuelle Meisterleistung. Der fehlende Karrieremodus und die überwiegende Konzentration auf das Sammeln von Erfahrungspunkten ist in Sachen Gameplay ein netter Ansatz. Die Tatsache, dass die Streckenauswahl anfänglich mehr als überschaubar ist und weitere Strecken ein gut gefülltes Punktekonto voraussetzen, steigert nicht gerade die Motivation weiter zu spielen. Der Soundtrack zum Spiel hat da schon mehr zu bieten.

Die lange Durststrecke bis hin zum Freischalten weiterer Strecken, Upgrades und Gegenständen ist vielleicht auch ein Grund für die Mitgliedschaft im Motoclub Pro. Diese Mitgliedschaft wird allen Erstkäufern mittels Download-Code ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung gestellt. Habt ihr keinen Code, müsst ihr für eine Mitgliedschaft 800 MS-Points berappen, um dann beispielsweise weitere 400 MS-Points ausgeben zu dürfen, um die verfügbaren Strecken direkt von Anfang an freizuschalten.

Wer keine Lust hat sich offline zum X-ten Mal auf immer den gleichen Strecken gegen die KI zu behaupten, der wird sehr schnell nach weiterer Abwechslung im online Multiplayer suchen. Möglicherweise aber auch genauso schnell wieder enttäuscht sein, denn abgesehen von bis zu 12 Fahrern, die sich gleichzeitig auf der Strecke tummeln dürfen, hat der online Part nicht viel mehr als der Singleplayer zu bieten.


Bewertung

Pro

  • Upgrades, Klamotten und Tuningmöglichkeiten
  • Gute Steuerung
  • Ganz nette Soundkulisse

Contra

  • Teils grausame Optik
  • Kein Karrieremodus
  • Zähe Jagd nach Erfahrungspunkten
  • Online-Pass für weitere Download-Inhalte
  • Geringe Streckenanzahl
  • Magerer online Modus

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 4 von 10
4/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
6

0 Kommentare