Review zu Mortal Kombat vs. DC Universe

Blutrünstigkeit fehlt

Für den Singleplayer war's das auch schon, was das Spiel so zu bieten hat. Doch nicht nur der spielerische Umfang fehlt - auch das echte Mortal Kombat Gefühl. Uns hat es schon gewundert, als wir gesehen haben: Ein Mortal Kombat, welches von der USK ab 16 freigegeben wurde? Das kann doch nicht(s) sein...

Und es stimmt in einer gewissen Hinsicht. Mortal Kombat ist üblicherweise brutal, blutrünstig und äußerst derb, was seine Kämpfe angeht. Es spritzt bei jedem Schlag Blut, die Spezial-Moves sind äußerst brutal und die Fatalities stellen jeden Splatter-Film in den Schatten. Doch wo ist das alles geblieben? Sicher, es spritzt Blut. Ja, tatsächlich gibt es in der deutschen Version (welche übrigens gleich ist mit allen andern Versionen) rotes Blut, das beim Kämpfen zum Vorschein kommt. Jedoch sieht das so künstlich aus, dass es nicht sehr schockiert. Außerdem gibt es ja Fatalities? Naja, stimmt schon, allerdings sind diese enorm entschärft worden. Früher wurden Köpfe abgetrennt, der Gegner gefoltert oder er wurde brutal zerstückelt. Das einzige was jetzt bleibt, ist z.B. ein schwarzer Bildschirm mit Foltergeräuschen und einem nachher intakt auf dem Boden liegenden Gegner oder auch ein einfacher Stich in die Brust... lahm! So krass das auch klingen mag, aber das hat den ganzen Reiz der Mortal Kombat-Serie ausgemacht!

Das Spiel ist leider voll von Details, wo es an Blutrünstigkeit der Serie einfach fehlt. Die Geräuschkulisse ist nämlich auch extrem entschärft worden; die Schmerzschreie der Kämpfer wirken irgendwie viel normaler und treten auch nicht mehr so häufig und so lautstark auf. Wahrscheinlich kommt dieser Wandel der MK Serie, weil man mit den DC Helden auch etwas jüngere Spieler anlocken wollte... Schade drum, denn das macht das Spiel erst zu einem echten Mortal Kombat!

Keine Chance im Multiplayer

Wer den Singleplayer auf gutem Niveau steht, der kann noch lange nicht im Mehrspieler Modus überleben. Dieser macht zwar den Reiz des Spiels aus, doch merkt man, dass man online schon eine gute Taktik haben muss, um überhaupt nur dem Gegner Schaden zuzufügen und nicht mit einem ,,Flawless Victory" gedemütigt zu werden. Besonders nervig wird es, wenn das Spiel irgendwie unfair wird, wie z.B. mit dem starken Rage-Modus. Ist der aktiviert, wird man in die Luft geschmissen und es folgt eine 8-10er Kombo, gegen welche man dank Rage-Modus nichts machen kann. Ich will damit nicht sagen, dass niemand der Herausforderung über Xbox Live gewachsen ist, nur dass man es online deutlich schwieriger hat.

Nett aufgebaut ist der Mehrspieler Modus allerdings schon. Man ist in Lobbys, wo man sieht, wer spielen will und wie gut seine Verbindung ist. Des Weiteren gibt es noch kleine Gimmicks, so dass z.B. ein guter Spieler manchmal von der Mortal Kombat Stimme gelobt wird. Wem das Ego jetzt noch immer nicht hoch genug ist, der kann sich noch an schönen Bestenlisten ergötzen. Nunja - was es halt üblicherweise an Xbox Live Features gibt.

Wir hätten uns allerdings etwas mehr gewünscht. Der Multiplayer 1 gegen 1 gehört nämlich langsam der Vergangenheit an. Bereits die Dead or Alive Serie hat gezeigt, dass sich ein Beat'em Up auch zu viert spielen lässt. Einige Einstellungs-Optionen wie z.B. das Deaktivieren des Rage-Modus wären auch sehr entgegenkommend gewesen.