
Einen intelligenten Ego-Shooter, gibt es so etwas überhaupt? Square Enix versucht, mit Mind Jack dem teilweise angestaubten Genre zumindest ein wenig frischen Wind einzuhauchen. So präsentiert uns Mind Jack eine futuristische Story und möchte mit der Konzentration auf Koop-Geballere, den Faktor Spielspaß und Motivation erhöhen. Prinzipiell keine schlechte Idee, man hätte nur ein wenig über die Umsetzung nachdenken sollen!
Geheime Technologien
Wir schreiben das Jahr 2031. Mächtige High-Tech Konzerne beherrschen die mittlerweile von der Technologie getriebene Welt. In dieser Welt schlüpft ihr in die Rolle von Jim Corbijn, einem Bundesagenten für geheimdienstliche Operationen. Eure Aufgabe ist es, der aus Shanghai entflohenen Umweltterroristin Rebecca Weiss auf die Schliche zu kommen. Für euch eigentlich ein Routineauftrag, der jedoch schon nach kurzer Zeit einen ungewöhnlichen Verlauf nimmt. Nach einem Zwischenfall befindet ihr euch plötzlich zusammen mit eurer Zielperson auf der Flucht vor einer Armee von gesichtlosen Kriegern, welche von der Industrie auf euch angesetzt wurden.
Irgendetwas scheint hier nicht ganz koscher zu sein, und so nehmt ihr den Kampf gegen die Industrie auf euch, und versucht den geheimen Machenschaften der Industriekonzerne auf die Schliche zu kommen.
Brain Hopping
Die besondere Technologie, welche Mind Jack im wahrsten Sinne des Wortes auf die Sprünge helfen soll, ist die im Spiel von Andrew Gardner erfundene und von Nerkas Solution zu einem technologischen Fortschritt entwickelte Gedankenwellen-Technologie. Das so genannte Mindhacking. Diese Technologie ermöglicht es euch, die vollständige Kontrolle über andere Spielcharaktere zu übernehmen, um so das Spielgeschehen aktiv zu beeinflussen. Ihr hackt euch in das Oberstübchen eurer Gegner und räumt das Feld von hinten auf. Habt ihr das Hacking so richtig drauf, könnt ihr auch einen Mind-Hack ausführen und einen Gegner zum Sklaven machen, einem nach erfolgreichem Hack von der KI gesteuerten Verbündeten.
Diese spielerischen Möglichkeiten kombiniert mit der Tatsache, dass es sich bei Mind Jack um ein vollwertiges Koop-Game handelt, könnte das Spiel durchaus interessant machen.
Die Ersten werden die Letzten sein
Die Betonung liegt hier aber eindeutig auf "könnte", denn abgesehen von der Tatsache, dass ihr euch online jederzeit in das Spielgeschehen eines anderen Mind Jackers hacken könnt, produziert der lieblos zusammengewürfelte Quellcode in jeglicher Hinsicht einen "Fatal Error" nach dem anderen. Das einzige Rennen, welches Mind Jack gewonnen haben dürfte, dürfte das des ersten Games in 2011 sein, welches in puncto Qualität wohl kaum noch unterboten werden kann.
Das strikt linear verlaufende Leveldesign glänzt nur so vor Sterilität.Dort wo dann doch mal ein wenig Farbe ins Spiel kommt, schafft es die Farbpalette nicht deutlich über den mittlerweile in die Jahre gekommenen 4 bit CGA Graphic Standard mit 2 hoch 4 gleich 16 Farben hinaus. Nicht weiter tragisch, denn die Anzahl der zu füllenden Polygone auf dem Bildschirm beschränkt sich ohnehin auf meist nicht mehr als 2 Hände voll.
O.K., zugegebenermaßen ein wenig überspitzt dargestellt! Langschriftlich und ohne mathematische Vergleiche findet sich das grafische Fazit im Duden der deutschen Rechtschreibung unter "U" wie unterirdisch wieder. Wer nun der Meinung ist, dass der optische Gehalt eines Spiels jetzt nicht exklusiv ausschlaggebend für die finale Qualität eines Spiels ist, der ist mit dieser Meinung mit Sicherheit nicht alleine.
Fazit
Mind Jack präsentiert uns eine futuristische Sci-Fi Story mit interessanten Gameplay- und Koop-Elementen. Ein Spielkonzept, welches durchaus das Zeug hätte, das Shooter Genre ein wenig zu beleben.
Schade nur, dass die Entwickler Mind Jack offensichtlich aus dem Pre-Alpha Stadium heraus direkt den Gold-Status verliehen haben und uns so einen Totalschaden in jeglicher Hinsicht abliefern.
Eine völlig verkorkste Optik, eine stupide KI, die so recht gar nicht weiß, was sie in dem Spiel verloren hat, und auch sonst ist Mind Jack ein technischer Höllentrip durch das lineare Leveldesign. Lediglich der KoOp-Modus und das Mind-Jacking an sich vermögen es ggfs., die Aufmerksamkeit des Spielers für eine kurze Zeit auf sich zu ziehen.
Mind Jack ist somit letztlich ein Spiel, welches in keinem Regal eines Shooter-Fans stehen sollte.
Bewertung
Pro
- Mind-Jacking als Gameplay Element
- Brauchbare Story
- KoOp-Kampagne
Contra
- Technischer Höllentrip
- Optischer Totalschaden
- Unterirdische KI
- Wenig hilfreiches Deckungssystem
5 Kommentare
XBU Dirty Di, 15.02.2011, 14:05 Uhr
Mein lieber Mann, von denen möchte ich aber auch kein Essen serviert kriegen, da fallen einem ja die Organe aus :shock:
Nebulah Sa, 12.02.2011, 10:40 Uhr
Square Enix soll Secret of Mana und FF7 in HD Remaken, das würde Kohle bringen bei der Fangemeinde.
Schlüppies :3 |24/7| Do, 10.02.2011, 18:03 Uhr
für die technik sollte sich SE endlich mal westliche programmierer holen...
ich mein, deren storys, charactere und liebe fürs detail im Chaos ist einfach unübertrefflich... aber Hig-End-Programming liegt denen garnicht... -.-
wenn ich den ersten screenshot schon seh...xD
Erayzor2k7 Do, 10.02.2011, 17:59 Uhr
OMFG... Dafür das es so viele Vorschusslohrbeeren bekommen hat, sollte jetzt Square Enix mal eine QA-Abteilung gründen!! Hab schon einige Review-Videos gesehen... Unfassbar was da "programmiert" wurde.....
Ostzocker Do, 10.02.2011, 13:51 Uhr
Durchfall!
was willst zu dem Rotz noch sagen...das es den Entwicklern nich peinlich ist.
Wahrscheinlich waren das auch nur ehemalige arbeitslose Hobbyprogrammierer :smt003