
Was sagt die Technik?
Nachdem nun vieles zur Story und einige Teile des Gameplay beschrieben wurden, stellt sich nun die Gretchenfrage, denn wie ist das alles implementiert? Metro 2033 ist vom Publisher THQ als First Person Shooter angepriesen, der eine kinoreife Spielerfahrung mit sich bringen soll. Dafür setzen die ukrainischen Entwickler der 4A Games Studios auf eine hoch entwickelte Engine. So zumindest die eigenen Pressetexte. Startet man das Spiel kann man dieses Eindruck erstmal klar bestätigen. Die Engine zaubert bezaubernde Bilder auf den Schirm. Die Lichteffekte wirken harmonisch und setzen die Szenerie in das notwendige düstere Setting, das solch ein Spiel einfordert. Die Enge ist förmlich spürbar, ebenso wie der miefige Geruch der verbrauchten Luft.
Schaut man jedoch nach einiger Spielzeit genauer hin, so werden einem einige technische Mängel auffallen. Dazu zählen neben leichtem Tearing an manchen Stellen vor allem lästige Texture PopUps, wenn man von der Disk spielt, aber auch KI Figuren, die urplötzlich hinter einer Ecke im Nichts verschwinden oder durch die eigene Figur hindurch laufen und danach das Clipping nicht mehr ganz so optimal funktioniert. So scheinen die Entwickler gerade mit Licht teilweise sehr großzügig umgegangen zu sein, denn Lichtquellen können an vielen Orten komplette Gegenstände wie Metallplatten oder gar ganze Computerschränke durchleuchten und sorgen auch dahinter noch für einen hellen Lichtkegel.
Auch die KI im Allgemeinen scheint erheblich Schäden durch die Strahlung genommen zu haben. Sinnfreies Umherlaufen gehört dabei zum Standard-Programm. Dass einige Figuren dabei auch bei den Animationen und in den Gesichtern eher einen Eindruck einer Holzmarionette hinterlassen, passt zwar in deren KI Verhalten, aber nicht gerade in das Spiel. Setzt man sich jedoch eine Weile mit dem Spiel auseinander, wird man merken, dass diese Detailfehler schnell dahin schmelzen, wenn man erwartungs- und leicht angstvoll mit Gänsehaut um die nächste Ecke schaut, um nicht den schnellen Attacken der Gegner zum Opfer zu fallen.
Für das absolute Flair sorgen sowohl die Sounds, der Soundtrack, aber auch die wirklich gelungene Synchronisation der Spielfiguren. Das russische Flair ist überall zu spüren. Dies beginnt im Ladebildschirm, der den Plan der Moskauer Metro zeigt, als auch bei all den Schriften und den Stimmen, die auch in der deutschen Synchro weiterhin den russischen Touch behalten. Für Fans des Originaltons stellt der Publisher THQ auch eine Original russische Synchro des Spiels mit deutschen Untertiteln zur Verfügung - weit mehr als nur ein Gimmick, denn die Atmosphäre kann dadurch nochmals erheblich gesteigert werden und auch mit Untertiteln macht das Spiel wirklich Spaß.
Action-Shooter-Grusel-Spiel
Wer mit dem Spiel einige der geschätzten 10-12 Stunden verbringt, wird sich immer wieder die Frage stellen müssen, was ist Metro 2033 eigentlich? Metro 2033 bietet irgendwie aus vielen Facetten teile des Gameplay. So sollte man im Rahmen des Shootergameplay keine solch hohen Qualitäten wie an ein Modern Warfare 2 setzen, dennoch lässt es sich mit leichten Anpassungen gut und flüssig als solcher spielen. Dafür sorgt vor allem das bereits veröffentlichte Update, dass es dem Spieler erlaubt, in den Optionen einige Teile der Steuerung umzustellen.
So kann die Waffenauswahl von linear auf eine Kreisauswahl umgestellt, wie auch einige Tasten und deren Verwendung umgestellt werden, mit denen Metro 2033 noch mehr zum Shooter Genre passt. In vielen Sequenzen wird jedoch auch leichte Action Kost oder gar der pure Grusel präsentiert und das obwohl quasi gar nichts passiert. Hier und dort gilt es auch einfach einzelne Passagen ganz ohne Gegnerkontakt zu durchqueren, dennoch bleibt der Puls immer hoch und der Finger am Abzug. Ebenso wie einzelne Level durch kleinere Rätselaufgaben in Form von Orten, die zu suchen sind, gespickt wurden. Allerdings sind diese immer ohne Aufwand und durch Einsatz des vorhandenen Kompasses schnell zu orten. Dabei verzichtet das Spiel während des Gameplay auf ein HUD. Der Status der Gasmaske zeichnet sich offensichtlich durch das teilweise gebrochene Glas auf dem Monitor nieder und der Füllstand des aktuellen Magazins kann man ebenso auf dem Monitor gut in den Waffen erkennen.
Wer Orientierungshilfe in Form des Kompasses oder gar eine Übersicht der zu erledigenden Aufgaben benötigt, der kann sich mit der START-Taste ein kleines Clipboard zeigen lassen, auf dem alle notwendigen Informationen ersichtlich sind und das ohne eine Unterbrechung im Spiel zu haben. Auch hier zeigt sich wieder, wie filmähnlich sich Metro 2033 spielen lässt.
Es geht auch Uncut
Ebenfalls positiv kann man erwähnen, dass Metro 2033 zwar Gewalt zeigt, aber dennoch sich in einem Bereich befindet, in dem die USK dem Spiel eine Einstufung als "Keine Jugendfreigabe" erteilen konnte - ganz ohne Zwischensequenzen oder gar Teile des Gameplay abzuändern. Metro 2033 ist somit also Uncut!
Offenbar scheint der Publisher also nicht nur mit der Original Synchro an die Gamer gedacht zu haben. Auch das Cover, dass durch das notwendige USK Logo leicht "verschandelt" wird, kann vom Spieler ganz ohne Einschränkungen in der Sammlung genossen werden, denn Metro 2033 kommt mit einem Wendecover ganz ohne weitere Logos und Aufschriften.
Fazit
Metro 2033 hinterlässt einen durchweg positiven Eindruck und das trotz der technischen Mängel. Die Engine liefert trotz allem eine beklemmende und einschüchternde Atmosphäre, die ihresgelichen sucht. Die spannende und hervorragend nahe am Roman umgesetzte Story sowie die tolle Synchronisation tun ihres dazu.
Das Spiel könnte man als gelunge Symbiose zwischen FEAR, The Darkness, Dark Sector und einem Shooter wie Modern Warfare bezeichnen. Es ist alles dabei: Eine hervoragend erzählte Story, reichlich Action jede Menge Schusswechsel und ne gehörige Portion Angst vor dem nächsten Schritt. Dabei schafft es das Spiel den Spannungsbogen sehr langsam aber dennoch kontinuierlich über die Spieldauer von 10-12 Stunden aufzubauen und immer leicht zu erhöhen.
Einen besonderen Wiederspielwert bietet Metro 2033 allerdings nach dem einmaligen Durchspielen für die wenigsten Spieler. Es werden wohl nur Gamerscorejäger nochmals in die Moskauer Metro absteigen, um die weiteren Erfolge zu erlangen. An vielen Stellen kann dabei das faire Checkpoint- und Speichersystem helfen, dass es ermöglicht, auch nach dem Abschluss des Spiels einzelne Kapitel direkt nochmal anzuwählen und zu spielen.
Metro 2033 ist ein echter Überraschungstitel, der sich hinter vielen gross angekündigten Mainstreamtiteln nicht verstecken muss. Technische Mängel werden durch das Gesamtspiel wett gemacht. Eines ist klar: Metro 2033 sorgt für "Erpelfolie" an den Armen und stehende Nackenhaare.
Wir verleihen zudem den XBoxUser Special Award für eine hervorragende Romanadaption und warten auf Metro 2034.
Bewertung
Pro
- Romanvorlage gut umgesetzt
- Gänsehaut-Feeling
- Tolle Synchronisation
Contra
- Technische Mängel
- Wiederspielfaktor gering


42 Kommentare
Schlüppies :3 |24/7| Mo, 30.05.2011, 19:19 Uhr
^hach^, ich erinner mich heute noch gern an die Maske zurück...:)
oder die Stellen wo man sich vor den fliegenden Viechern verstecken muss oder an den häßlichen Ausserirdischen vorbeischleicht... achja:)
Jahrgang94 Mo, 30.05.2011, 18:32 Uhr
Habe es heute nun auch durchgespielt. 750/1250 G.
Mir hat es eigendlich recht gut gefallen. Zweimal kann man es durchspielen, dann wird es aber langweilig. Story, Atmosphäre und Grafik waren gut.
LG
superbernst Mi, 26.05.2010, 11:22 Uhr
Kan mir jemand helfen bin im Kapitel 3 wo ich nur ein Messer habe und nicht zustechen kann? Normal?
mfg Superbernst
Freakwood Fr, 21.05.2010, 10:22 Uhr
Ich hab Metro 2033 durchgespielt und muss sagen, dass Ich lange nicht mehr das Vergünugen hatte, ein Spiel mit so effizientem Sound zu spielen. Die SoundFX sind ja tatsächlich sehr subtil eingesetzt aber meiner Meinung nach trotzdessen richtig gut plaziert. Vorallem tragen sie ein großes Maß Authentizität mit sich, welche die Spielerfahrung um einiges bereichern. Die technischen Mängel kann man bei dem Setting sicherlich verkraften.
Ruepel Mi, 19.05.2010, 08:56 Uhr
Also mich „schocken“ meinte ich auch nicht das ich ein Horrorspiel erwartet habe. ;-) Sollte nur heißen das es mich wirklich 0 berührt hat. Es wird versucht irgendwie ein Atmosphäre aufzubauen was in meinen Augen aber völlig misslingt, es kommt bei mir einfach überhaupt nichts rüber. Die Viecher selbst und die Bewegungen sehen schlecht aus. Der Waffensound ist teils unter aller Sau.
Nee, das war nix, zumindest nicht für mich.