Page
Star Wars mal anders
 
Das Universum, welches uns in Mass Effect geboten wird, braucht sich nicht vor Szene-Größe Star Wars zu verstecken. Es gibt unzählige Rassen und Welten zu entdecken. Ihr könnt von Planet zu Planet reisen und trefft die witzigsten Völker der Galaxis. Ihr kommt immer wieder in Gespräche mit anderen Bewohnern oder Händlern oder geratet auch schnell einmal in Konflikte mit Kriminellen und nicht besonders hübschen Außerirdischen. Bei Mass Effect ist wirklich alles in dem Universum überdacht, jedes Volk hat seine Eigenarten und Eigenschaften und vor allem seine eigene Geschichte.

Ihr könnt durch die vielen Dialoge die Hintergründe und Verbindungen zwischen allen Rassen herausfinden, was euch dann schnell erklärt, warum der ein oder andere euch vielleicht nicht so wie die menschlichen Kollegen mag. Der Hohe Rat und diverse Politker, die ihr antrefft, vermitteln euch auch das Gefühl einer wirklich bestehenden Gesellschaftsordnung. Alles in allem haben wir es hier mit einem erstklassigen Rollenspiel-Universum zu tun, jedoch bleibt der fade Beigeschmack, dass hin und wieder Paralellen zu Star Wars auftauchen, was man aber bei den Außmaßen dieser beiden Welten niemandem wirklich vorwerfen kann. 
 
Der Actionteil
 
Mass Effect versucht Elemente eines Third-Person Shooters und eines Rollenspieles einmalig zu mischen. Im Ergebnis sieht das so aus, dass ihr die Kämpfe alle in Echtzeit durchführt, was ja für ein modernes RPG schon eine Seltenheit ist. Das Science-Fction Setting bietet natürlich an, das mit Fernwaffen (Projektil, kein Laser) gekämpft wird, was dann zu den Shooter-Elementen führt. Ihr könnt bzw. solltet besser hinter Gegenständen und Mauern Deckung nehmen, um nicht getroffen zu werden. Von da aus könnt ihr angreifen, aber natürlich auch einfach auf den Gegner zurennen und schießen. Die Kämpfe laufen fast wie in einem reinen Shooter ab, jedoch bei weitem nicht so schnell (Hechtsprünge u.ä. fallen hier weg) und nicht gegen unzählige Gegnerscharen. Ihr müsst hier schon mit etwas Taktik vorgehen, dafür habt ihr auch 2 Teammitglieder, denen ihr Befehle geben könnt.

Zum einen könnt ihr sie einfach irgendwo hinschicken, zum anderen aber durch Druck auf die rechte Schultertaste ein Menü für die Fähigkeiten öffnen. Es ist euch nun erlaubt, das Spiel anzuhalten und jedem eurer Teammitglieder ein Ziel zuzuteilen und einen Skill auszuzuchen, der benutzt werden soll. Mit der linken Schultertasche könnt ihr die Waffen festlegen. Für euch selber stehen auch Handfeuerwaffen, Schrotflinten, Scharfschützengewehre oder Maschinenpistolen zur Verfügung. Das Gute ist: Ihr habt unendlich Munition, das Schlechte aber ist, ihr müsst darauf achten, das eure Waffe nicht überhitzt. Aus anderen Titeln bekannt könnt ihr anvisieren und anzoomen, um auch Gegner auf größerer Distanz zu erledigen.

Der Actionteil ist für ein RPG erstaunlich gut gelungen. Fans von großflächigen Ballereien und Action im Hollywood-Stil werden hier einiges an Tempo vermissen, jedoch schafft es dieses Element glaubwürdig zu wirken und macht den Titel auch für Spieler aus dem Actionlager, die nicht auf Schild und Schwert stehen, interessant. Auf Planeten gelandet, bietet sich einem sogar die Möglichkeit, mit einem Fahrzeug über die Oberfläche zu fahren und größere Gegner in Angriff zu nehmen. Eine wirklich schöne Idee, das Reisen etwas interessanter zu machen, jedoch gibt es 2 Probleme: Die Planeten werden schnell langweilig, wenn es keine Storyplaneten sind und die Steuerung des Fahrzeuges ist einfach furchtbar. Die Richtung, in die der Stick gedrückt werden muss, ändert sich mit jedem Kameraschwenk und auch sonst kommt kein flüssiges Fahrgefühl auf. Hier scheitert eine gute Idee leider an ihrer Umsetzung.

Seite

 

Fazit

Trotz seiner Performance-Fehler, welche einfach hätten behoben werden müssen, bleibt Mass Effect ein sehr gutes Erlebnis. RPG Freunde, die keine Scheuklappen haben und auch mal im Weltraum Rollenspielen nachgehen möchten, sollten sofort zugreifen. Actionfans dürfte das Spiel aber genauso begeistern, diese sollten aber vorher überlegen, ob sie so viel Story aushalten, denn Mass Effect ist sehr Dialog- und Charakterlastig.

Bioware beglückt uns mit einer erstklassigen Story (abgesehen von den Planeten-Sidequests) und glaubwürdigen Charakteren. Da die Kämpfe alle in Echtzeit abgehalten werden, bietet der Titel auch eine Abwechslung zum sonstigen Runden-basierenden Schwertgekämpfe. Das Universum, welches hier erschaffen wird, ist einfach gigantisch und in sich vollkommen stimmig.

Mass Effect ist aber ein "Zeitfresser", denn es reicht nicht, einmal eine halbe Stunde reinzuschnuppern. Das Spiel braucht viel eurer Aufmerksamkeit, ihr werdet aber belohnt, da es zum Ende hin noch besser wird als am Start. Alles in allem wird mit Mass Effect ein Titel geliefert, welcher ein solides Gerüst bietet und auch über den genreüblichen Tellerrand hinausschaut. 


Bewertung

Pro

  • Interessanter Genre-Mix
  • Tolle Atmosphäre
  • Riesiger Umfang im Spiel

Contra

  • Kein Spiel für Zwischendurch

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

11 Kommentare

DonnerAlexej Sa, 08.12.2007, 16:37 Uhr

Kann mir jemand folgendes erklären:

Woher wissen die Leute, dass Saren lieb ist?

NaCl Sa, 08.12.2007, 15:34 Uhr

Applaus für DonnerAlexej :smt023

XBU Zwobby Sa, 08.12.2007, 01:00 Uhr

Bis gerade wars kein Spoiler, da ich den Namen nicht erwähnt habe ;)

DonnerAlexej Fr, 07.12.2007, 14:49 Uhr

Ich weiß ja nicht wie du das findest aber für mich ist es viel lieber in einem Fahrstuhl zu stehen und ein paar lustige Dialoge von meinem Squad zu hören oder Nachrichten auf der Citadell.

Das Ruckeln exestiert natürlich und das fällt auch auf aber da es mich überhaupt nicht stört ist es mir so gut wie egal.

Der einzige Spoiler im Review war vielleicht das mit Saren. Aber nein es war aufkeinenfall ein Spoiler denn es war schon nach der ersten Filmsequenz klar dass Saren ein Verräter ist. Und alle die das Buch vorhergelesen haben, wussten dass Saren nicht besonders zimperlich ist wenn es darum geht 1000de unschuldige Leben zu vernichten obwohl das vermeidbar war. Für Saren zählte als Spectre nur eins nämlich der Erfolg der Mission.

Saren: "Es gibt 2 Regeln die ich als Spectre befolgen muss. 1. Töte niemals eine unschuldige Person ohne Grund. 2. Man kann immer einen Grund finden um jemanden zu töten."

MostBlunted Fr, 07.12.2007, 13:44 Uhr

Nicht nur beim schnellen rumlaufen gibt es diese "Nachladeruckler" sondern auch bei Kämpfen mit mehreren Gegnern, vor allem wenn Biotik Fähigkeiten eingesetzt werden die die Physik Engine benutzen wie Heben z.b. .

Das Spiel läuft jedenfalls nie im Leben konstant mit 30 FPS.

Es wird allerdings nie unspielbar oder so, aber die Ruckler nerven mich doch auf dauer. Dazu noch die Ewige Fahrstuhlfahrerei (auch nix anderes als getarnte Ladezeitzen)

Alle Kommentare anzeigen