
Mit Mass Effect erschien eine der großen Hoffnungen für RPG-Fans der westlichen Welt. Das Science Fiction Setting und die Actionsequenzen sollen aber auch den Action-Fan an die Konsole locken. Vorweg können wir sagen, den Umfang eines RPGs hat Mass Effect auf jeden Fall erreicht. Ob alle anderen Anforderungen erfüllt werden, könnt ihr in unserem Review zu Mass Effect nachlesen.
Charakterwahl sehr interessant
Bevor ihr ein Abenteuer starten könnt, müsst ihr, wie in jedem anderen RPG auch, erst einen Charakter erstellen. Ihr könnt nur den Vornamen ändern, der Nachname bleibt gleicht, damit die Synchronisation im Spiel auch stimmt. Ihr habt die Wahl zwischen verschiedenen Herkünften und natürlich auch Klassen. Ihr müsst euch genau überlegen, ob ihr übermenschliche Kräfte, technisches Verständnis oder doch die kriegerischen Fähigkeiten eines Soldaten haben wollt. Im späteren Verlauf lässt sich das nicht mehr ändern.
Anstatt wie bei anderen Spielen zu wählen, ob ihr aggressiv seid oder eher ein netter Bursche, müsst ihr euch zwischen diversen Hintergrundszenarien entscheiden. Ihr könnt wählen, ob ihr ein Kriegsheld seid, weil ihr euern Squad zum Sieg geführt habt oder vielleicht eher der einzig Überlebende einer schrecklichen Schlacht. Dadurch wird dann die Mentalität eures Charakters ermittelt. Mit den Optionen, die euch das Äussere von Shepard bietet, könntet ihr euch gerne Stundenlang beschäftigen. Haut- und Haarfarbe sind nur der Anfang, Bart, Augengröße bzw. Abstand voneinander und von anderen Teilen des Gesichtes, bieten euch unzähliche Möglichkeiten, den Helden nach eurem Geschmack zu gestalten.
Von Kameradschaft und Verrat
Ihr startet in eurem Raumschiff und habt von Beginn an eine Crew unter euch, aber auch hohe Tiere über euch. Die Stimmung an Bord ist gereizt, da auf dieser Reise nicht nur Menschen dabei sind und das Misstrauen gegenüber anderen Rassen ist noch groß. Auch habt ihr einen Spectre dabei, ein Mitglied des hohen Rates, was den Verdacht, irgendwas stimme nicht, noch verschärft. In einem privaten Gespräch findet ihr heraus, dass der Spectre dabei ist, weil ihr auch in den Rat aufgenommen werden sollt, was aber ungewöhnlich für einen Menschen ist. Ihr sollt auf einem Planeten landen, wo Geth-Aktivitäten verzeichnet wurden. Schon wieder sehr ungewöhnlich, da dieses Volk lange nicht gesehen wurde. Das ist ein Grund mehr, zu landen und deren Sender zu holen, bevor er in falsche Hände gerät.
Bei soviel Unbehargen im Vorfeld war es klar, dass diese Mission nicht glatt läuft. Ohne zu viel zu spoilern, verraten wir euch: Jemand, der Freund sein sollte, wird sich als Feind entpuppen. Durch den Hinterhalt und den harten Kampf um den Sender schaffen es nicht alle Leute der Crew wieder lebend auf euer Schiff. Ihr könnt aber den Sender aktivieren und erfahrt dadurch eine Vision über die Reaper, welche in Zukunft eine Bedrohung darstellen könnten. Nun beginnt eure Reise mehr über die Vision herauszufinden und den Verräter zu fassen, dazu müsst ihr dem hohen Rat aber erstmal beweisen, das er ein Verräter ist. Eine wirklich gute Story beginnt für euch...
Fazit
Trotz seiner Performance-Fehler, welche einfach hätten behoben werden müssen, bleibt Mass Effect ein sehr gutes Erlebnis. RPG Freunde, die keine Scheuklappen haben und auch mal im Weltraum Rollenspielen nachgehen möchten, sollten sofort zugreifen. Actionfans dürfte das Spiel aber genauso begeistern, diese sollten aber vorher überlegen, ob sie so viel Story aushalten, denn Mass Effect ist sehr Dialog- und Charakterlastig.
Bioware beglückt uns mit einer erstklassigen Story (abgesehen von den Planeten-Sidequests) und glaubwürdigen Charakteren. Da die Kämpfe alle in Echtzeit abgehalten werden, bietet der Titel auch eine Abwechslung zum sonstigen Runden-basierenden Schwertgekämpfe. Das Universum, welches hier erschaffen wird, ist einfach gigantisch und in sich vollkommen stimmig.
Mass Effect ist aber ein "Zeitfresser", denn es reicht nicht, einmal eine halbe Stunde reinzuschnuppern. Das Spiel braucht viel eurer Aufmerksamkeit, ihr werdet aber belohnt, da es zum Ende hin noch besser wird als am Start. Alles in allem wird mit Mass Effect ein Titel geliefert, welcher ein solides Gerüst bietet und auch über den genreüblichen Tellerrand hinausschaut.
Bewertung
Pro
- Interessanter Genre-Mix
- Tolle Atmosphäre
- Riesiger Umfang im Spiel
Contra
- Kein Spiel für Zwischendurch

11 Kommentare
DonnerAlexej Sa, 08.12.2007, 16:37 Uhr
Kann mir jemand folgendes erklären:
Woher wissen die Leute, dass Saren lieb ist?
NaCl Sa, 08.12.2007, 15:34 Uhr
Applaus für DonnerAlexej :smt023
XBU Zwobby Sa, 08.12.2007, 01:00 Uhr
Bis gerade wars kein Spoiler, da ich den Namen nicht erwähnt habe ;)
DonnerAlexej Fr, 07.12.2007, 14:49 Uhr
Ich weiß ja nicht wie du das findest aber für mich ist es viel lieber in einem Fahrstuhl zu stehen und ein paar lustige Dialoge von meinem Squad zu hören oder Nachrichten auf der Citadell.
Das Ruckeln exestiert natürlich und das fällt auch auf aber da es mich überhaupt nicht stört ist es mir so gut wie egal.
Der einzige Spoiler im Review war vielleicht das mit Saren. Aber nein es war aufkeinenfall ein Spoiler denn es war schon nach der ersten Filmsequenz klar dass Saren ein Verräter ist. Und alle die das Buch vorhergelesen haben, wussten dass Saren nicht besonders zimperlich ist wenn es darum geht 1000de unschuldige Leben zu vernichten obwohl das vermeidbar war. Für Saren zählte als Spectre nur eins nämlich der Erfolg der Mission.
Saren: "Es gibt 2 Regeln die ich als Spectre befolgen muss. 1. Töte niemals eine unschuldige Person ohne Grund. 2. Man kann immer einen Grund finden um jemanden zu töten."
MostBlunted Fr, 07.12.2007, 13:44 Uhr
Nicht nur beim schnellen rumlaufen gibt es diese "Nachladeruckler" sondern auch bei Kämpfen mit mehreren Gegnern, vor allem wenn Biotik Fähigkeiten eingesetzt werden die die Physik Engine benutzen wie Heben z.b. .
Das Spiel läuft jedenfalls nie im Leben konstant mit 30 FPS.
Es wird allerdings nie unspielbar oder so, aber die Ruckler nerven mich doch auf dauer. Dazu noch die Ewige Fahrstuhlfahrerei (auch nix anderes als getarnte Ladezeitzen)