Review zu Mafia II

Tötet ihr jemanden, raubt jemanden aus oder überfahrt einen Passanten, so will die Polizei euch festnehmen oder -gibt es keinen anderen Weg- auch umbringen. Die Cops sehen alles und vor allem geben sie sich Mühe, euch zur Rechenschaft zu ziehen. In wenig anderen Games sind Polizisten so knallhart, wie in Mafia II.

Neben eurem Freund und Helfer ist aber leider wenig Action abseits der Story-Line. Es gibt hier und da Events, wie Frauen, welche mit ihrem Auto liegen geblieben sind, doch bei jedem dieser Events steht in großen Leuchtbuchstaben SCRIPT geschrieben. Ansonsten gibt es wenig zu erleben, was euch dazu treibt, kaum durch die Stadt zu streifen und die Story schnell zu zocken.

Hierbei kommt schnell die relativ kurze Spielzeit des Titels ans Licht. Mit knapp unter 10 Stunden ist das Game schnell erledigt und auf Grund der mangelnden Beschäftigungsmöglichkeiten im Game findet sich auch kaum ein Grund, die DVD wieder ins Laufwerk zu legen. Wer dennoch einen zweiten Versuch in der Mafia-Welt wagen möchte, der kann einen weiteren der drei Schwierigkeitsgrade wählen oder versuchen, die Playboy Magazine zu sammeln, um sich anschließend an stilvollen erotischen Fotos zu vergnügen.

Steife Mafiosi haben keine Freunde

Mafia II kommt ohne Multiplayer-Modus, das kann man positiv, als auch negativ auslegen. Positiv merkt man, dass die Entwickler so ihr ganzes Herzblut in eine unterhaltsame und schlüssige Story gesteckt haben. Negativ kann man es auslegen, da so wieder eine Chance vertan wurde, dem Spiel einen Wiederspielwert zu verpassen. Möglich wäre es in jedem Fall gewesen, einen Mehrspielermodus zu integrieren, aber man hat sich wohl bewusst dagegen entscheiden und steht auch zu dieser Entscheidung.

Hält der geneigte Käufer die Hülle von Mafia II in der Hand, so fällt etwas auf, was heute selten geworden ist: Mafia II verzichtet auf den Xbox Live Aufdruck auf dem Cover des Spiels. Hier werden keine Gründe aus der Nase gezogen, um den Spieler mit einem Aufdruck zu locken. Hier wird klipp und klar gesagt, dass es keine Live Unterstützung gibt. Das möchte ich positiv anmerken, es gibt doch noch Ehrlichkeit auf dem Markt.

Ehrlich bin auch ich, wenn ich über eher unlockere Mafiosi rede. Story und Inszenierung erinnern an einen Hollywood-Blockbuster, doch das Verhalten der einzelnen Figuren erinnert eher an Schauspieler aus einem B- oder C-Movie. Die Figuren bewegen sich einfach unlocker und sind sehr versteift. Zwar bewegen Schicksale der Charaktere den Spieler, doch wie so oft in diesem Game fehlt einfach der letzte Feinschliff. Das merkt man besonders, wenn der Protagonist sich wie ein Holzklotz versucht, um die eigene Achse zu drehen.