Review zu Mafia II

Dean Martin und Co. übernehmen also den musikalischen Teil, doch wie sieht es an der deutschen Synchronsprecher-Front aus? Der Protagonist wird von der deutschen Stimme Stephen Dorffs gesprochen, doch viel markanter ist der Charakter Joe. Mit Torsten Münchow fand man einen weiteren Sprecher, der Erfahrung in Kinoproduktion hat. Bekannt wurde er durch die Synchronisation von Brendan Fraser, Videospieler kennen ihn vielleicht auch als Moderator von Scene It?. Durch die erfahrenen Sprecher hat Teil 2, ähnlich wie der Vorgänger, eine gelungene deutsche Synchronisation.

Auch wenn das Ambiente stimmig ist und die verschneite Stadt Lust auf Weihnachten macht, so gibt es rein von der Qualität der Grafik hier und da etwas zu meckern. Zeitweise scheint das Spiel einen Schleier zu tragen, so wirkt es schlecht aufgelöst oder hinter einer Matrix versteckt. Dazu gesellen sich hier und da Clipping Fehler und unsaubere Bewegungsabläufe, man hat wirklich viel rausgeholt, doch leider kränkelt die Engine selber ein wenig.

So fühlt sich ein Mafia-Leben an:

Wie spielt sich Mafia 2 denn nun? Die Demo ließ es schon erwarten, es geht actionreich zu. Viel Taktik oder Geschick wird nicht benötigt. Es gibt hin und wieder Stealth-Passagen, doch diese so zu nennen, ist fast übertrieben. Hauptsächlich wird in diesem Kapitel der Mafia-Geschichte nur geballert. Völlig im Trend steht dabei im Vordergrund, sich hinter Gegenständen oder Ecken zu ducken und diese als Cover zu nutzen. Das Schießen selber geht erfreulich leicht von der Hand, trotzdem sind die Baller-Passagen häufig eher holprig.

Es ist nicht immer ganz einfach, sich gegen unzählige Bandenmitglieder zu wehren, so muss man einige Abschnitte häufiger durchleben und stellt fest, das wirklich viel der Action einfach nur gescriptet ist. Hechten, rutschen oder andere Fähigkeiten fehlen spürbar, um die Kämpfe dynamischer zu gestalten, daher hören die Schusswechsel ab einem bestimmten Punkt in der Story auf zu begeistern. Dieser Punkt ist dann erreicht, wenn ihr euch an der wunderbaren Physik-Engine sattgesehen habt. Denn in Mafia II geht viel zu Bruch und das in beeindruckender Art und Weise, doch leider ist die Optik nicht alles und daher wird die Ballerei schnell langweilig.

Auch die Aufträge selber gestalten sich weniger aufregend als vermutet. Zwar sind Umstände und Erzählung der Missionen immer wieder unterhaltsam, egal ob ihr Benzinmarken verkaufen müsst oder ob ihr mit betrunkenen Freunden eine Leiche wegschaffen wollt, die Ideen sind alle samt spitze. Doch am Ende zählt auch Abwechslung und diese fehlt in der Umsetzung. Das Spiel pendelt leider immer zwischen ,,fahr x nach y" und ,,geh mit x zu y und töte z". Das ist in der modernen Videospielzeit, vor allem angesichts der Konkurrenz, einfach zu wenig spielerische Abwechslung.