
Perfektionierte Präsentation
Hochwertige Präsentation beginnt mit dem Starten des Datenträgerinhaltes und bereits mit dem Intro lässt Madden NFL 13 den Blutdruck hochschnellen. Baltimore Ravens Urgestein Ray Lewis stimmt euch mächtig auf Madden NFL 13 ein und bereits vor dem dem ersten Spielzug will euch EA Sports vermitteln, dass ihr Bestandteil einer großen TV-Football Show seid. Bevor die Kameras Richtung Stadion schwenken, werden im Madden-Studio die Schlüsselspieler beider Teams vorgestellt und anschließend werdet ihr wie bei einer echten CBS-Liveübertragung vom Kommentator Jim Nantz und Ex-Giants Quarterback Phil Simms optisch sowie akustisch begrüßt. Nach einigen interessanten Kommentaren der Experten, könnt ihr zur Tat schreiten und das Geschehen auf dem Spielfeld tatkräftig beeinflussen. Nach dem Ausscheiden von John Madden, waren die Kommentare bei Madden NFL extreme Magerkost, doch jetzt wird mit Nantz und Simms ein gelungenes Kommentatoren-Comeback präsentiert.
Die neue Infinity Engine sorgt für eine weiterentwickelte Spielphysik beim virtuellen NFL-Spektakel. Sämtliche Animationen und Bewegungsabläufe wirken individuell und weitaus realer als bisher. Dies sieht nicht nur bemerkenswert besser aus, sondern trägt zudem dazu bei, dass Madden NFL anspruchsvoller denn je geworden ist. Auf Grund individueller Fähigkeiten und Voraussetzungen treten die virtuellen Abbilder von Tom Brady, Larry Fitzgerald, Brian Urlacher & Co. sehr realistisch und zudem nahezu unverwechselbar in Aktion. Zudem sorgen Originalstimmen vieler NFL-Spieler für zusätzliche NFL-Atmosphäre und weit geöffnete Gamer-Ohren. Und auch die Augen kommen nicht zu kurz, denn optisch hat Madden NFL 13 noch mal zugelegt, indem man auf variierende Tiefenschärfe gesetzt hat.
Durch die neue Infinity Engine ist Madden NFL 13 kein absolut neuartiges American Football Game, denn es geht nach wie vor um Football nach den offiziellen Regeln der NFL und es gibt auch im aktuellen Ableger keine Ausserirdischen auf dem Spielfeld, keine Respawns oder sonstige Überraschungseier, die sich eventuell der eine oder andere Kritiker der Serie wünscht. Aber eines ist unserer Meinung nach eine unbestrittene Tatsache: EA Sports hat sich bemüht, American Football als Videogame weiterzuentwickeln und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.
Bewährte Controller-Steuerung + Kinect-Sprachsteuerung
Es gibt Kritiker, die die beibehaltene Steuerung bemängeln, weil dadurch kein neues Spielgefühl vermittelt wird und sich Madden NFL 13 während eines Matches genauso anfühlt wie die Vorgänger. Kaufen sich diese Kritiker auch kein neues Auto, weil Lenkung, Sitze und Pedalen genauso angeordnet sind, wie es beim einem alten VW Käfer der Fall war? Wohl kaum...
Die Spielsteuerung wurde mit Madden NFL 13 kaum merklich verändert, wenngleich einige Strategiemöglichkeiten verfeinert wurden. Neu ist, dass beim Passing die Tastensymbole der Passempfänger aufleuchten, sobald sich der jeweilige Passempfänger in aussichtsreicher Position befindet. Dies ist eine echte Erleichterung, um als Quarterback und Passempfänger das perfekte Timing zu erzielen. Dass ansonsten nicht viel verändert wurde liegt unserer Meinung nach daran, dass kaum ein Videogame eine solch umfangreiche Tastenbelegung beinhaltet und sich das bekannte Steuerungsprinzip über Jahre hinweg bestens bewährt hat. Dies kann von Fans der Serie eigentlich nur positiv angenommen werden, da zu viele Neuerungen Madden NFL 13 zu einer Wundertüte gemacht hätten.
Gänzlich neu ist die integrierte Sprachsteuerung durch Kinect. Ihr steuert zwar nicht einzelne Spieler während eines Spielzuges, könnt aber als Quarterback vor dem Snap ein Audible (Spielzugänderung) durchführen. Die Kinect-Erkennung funktioniert reibungslos, jedoch hält sich der Nutzen dieser Sprachsteuerung eher in Grenzen. Wer sich mit den Einzelheiten des American Football nicht allzu gut auskennt, wird durch Kinect keinen Vorteil genießen können, weil er die englischsprachigen Fachbegriffe nicht kennt. Wer Hilfe bei der Auswahl der Spielzüge benötigt, sollte eher auf die Gameflow-Mechanik zurückgreifen, denn hier wird zumeist eine intelligente Spielzugvariante automatisch vorgeschlagen, auf die sich Anfänger und Fortgeschrittene fast blind verlassen können. Wer allerdings mehr kann und/oder will, der wird auf die altgewohnte Spielzugauswahl zurückgreifen. EA Sports will neue Gamer ansprechen und vergisst dabei aber nicht die erfahrenen Fans der Madden-Serie.
Es ist nicht alles Gold was glänzt
Kaum ein Spieletitel ist frei von Macken, Fehlern bzw. kleinen Ungereimtheiten und auch Madden NFL 13 kann sich nicht gänzlich davon freisprechen. Hin und wieder bewegen sich vereinzelte Akteure auf dem Feld fragwürdig, indem sie als Defensivspieler stur in der Gegend stehen, anstatt dem balltragenden Gegenspieler anzugreifen. Auch die Spielstandanzeige verschwindet ab und an, während ihr den nächsten Spielzug auswählt. Es kommt auch des Öfteren vor, dass nach Abschluss eines Spielzuges Spieler durch die Gegend purzeln, obwohl es gar keinen triftigen Grund dazu gibt. Ob diese Stolpereinlagen von den Entwicklern absichtlich eingebaut wurden oder ob es sich hier um einen Fehler handelt, konnten wir beim Besten Willen nicht feststellen. Sollen diese Aktionen eine Spaßzugabe darstellen, können wir dies nicht wirklich nachvollziehen. In der Nahansicht werden die Zuschauer etwas einfallslos dargestellt, dafür beeindruckt der Blick auf die Zuschauer aus der Ferne.
Während unserer Testphase mussten wir zudem hinnehmen, dass nach dem Laden unserer Karriere die Konsole hin und wieder einfriert. Wir hoffen, dass EA Sports die Behebung der Macken zeitnah in Angriff nimmt, denn Ungereimtheiten bremsen unnötig den Spielspaß.
Fazit
Mit Madden NFL 13 können Couch-Quarterbacks wieder richtig glücklich werden. Hochwertige Präsentation, tolle TV- und Stadion-Atmosphäre, ein professionelles Kommentatorenteam, aufpolierte Menüs, verbessertes Gameplay, eine überzeugende Engine und viele weitere Verbesserungen stellen die Vorgänger der Serie in den Schatten.
Die Kritik vergangener Jahre, dass sich der neue Ableger nicht vom Vorgänger abhebt, kann ich im Bezug auf Madden NFL 13 keinesfalls bestätigen. Kritiker, die auch dieses Jahr wieder fehlenden Fortschritt beklagen, machen es sich -meiner Meinung nach- dieses Jahr einfach zu leicht.
Wer wie ich seit Madden NFL 1998 dabei ist und jedes Jahr monatelang am aktuellen Ableger der Serie klebt, kann nach mehreren Jahren des Stillstandes nun klar und deutlich verkünden:
EA Sports Madden NFL 13 ist der beste Ableger der Serie, seit dem eine Konsole aus dem Hause Microsoft auf dem Markt ist. Mit keinem Vorgänger ist man einem realen American Football Spektakel so nahe wie heute!
Bewertung
Pro
- Verknüpfung mit Twitter und Facebook
- Alle Lizenzen
- Hoher Wiederspielwert
- Professionelles Kommentatoren-Team
- Riesiger Umfang
- Faszinierende Präsentation in Bild und Ton
- Infinity Engine bietet Feinkost in Sachen Physik
Contra
- Online-Pass
- Komplett in englisch
- Einige KI-Aussetzer
- Schwieriger Einstieg für Neulinge

11 Kommentare
epicfail Fr, 14.09.2012, 11:50 Uhr
Der englischen Sprache sollte man bei NFL schon ein wenig mächtig sein. Sollte man aber auch im Allgemeinen! :smt003
NFL ist gar nicht so schwer... ein paar Spiele und man hat die wichtigsten Spielzüge gut drauf. Zu Beginn würde ich immer auf´s Laufe und weniger auf Pässe setzen. Ist weniger frustrierend... am Anfang. Wenn die Pässe dann auch besser klappen kann man natürlich auch mehr auf Pässe setzen. Kommt natürlich auf die Spielsituation an.
Madden NFL 13 ist schon ein wenig anders als sein Vorgänger. Waren hier die Spielzüge doch meist recht statisch so bietet Teil 13 mehr Abwechslung. Mir macht´s unheimlich viel Spass!
XBU Dirty Do, 13.09.2012, 07:53 Uhr
@EGOIST32: Wenn du dich darauf einstellst, dass du viel Zeit investieren wirst und der englischen Sprache mächtig bist, dann kannst du dich mittels Game auf jeden Fall hineinarbeiten. Madden NFL gibt dir dafür alle Möglichkeiten.
Es ist zu Beginn sehr hilfreich, wenn man sich Tastenbelegung verinnerlicht, mit ein bis zwei Lauf- sowie Passspielzügen beginnst und diese im Training bis zum Abwinken einstudierst. So, dass du sie im Schlaf beherrscht. Darauf lässt sich dann in tagelanger Kleinstarbeit aufbauen...ruck-zuck bist du der neue Quarterback-Star auf deinem Sofa :smt003
Ein hilfsbereiter Onlinepartner ist sicher auch nicht verkehrt. ;)
EGOIST32 Mi, 12.09.2012, 21:19 Uhr
@DIRTY ich wollte mir mal Madden holen, gucke auch fast immer Superbowl wenn es die Zeit zulässt. Aber bei Madden blicke ich mal sowas von gar nicht durch :smt003 habe 2 Kumpels die Football-Spielen die haben aber leider keine Konsole. Kann man sich irgendwo idiotensicher rantasten an das Spiel?
XBU Dirty Mi, 12.09.2012, 19:44 Uhr
Der Einstieg als Neuling ist bei Madden sicher deutlich schwerer als bei FIFA oder NHL, wenn es darum geht, dass Spiel soweit zu beherrschen, dass man die Karriere mit Spaß, Strategie und Erfolg spielen kann. Klar, um FIFA oder NHL online mehr oder weniger dominieren zu können, muss man auch bei diesen Spielen richtig trainieren und sein Können perfektionieren, aber man kann auch als talentierter Gelegenheitspieler verhältnismäßig ordentliche Erfolge feiern.
Dafür bietet Madden aber unglaublich viele Betätigungsfelder, um individuelle Schwächen in mehreren anderen Bereichen wettzumachen. Weil es so wahnsinnig vielschichtig ist. Beherrscht man das einmal...dann kommt man von dieser Serie eigentlich nicht mehr los, wie bei fast keinem anderen Spiel.
Zum NCAA Football Game: Diese Serie erscheint leider nicht in Europa, soll aber ein Supergame sein.
TheGreenChris Mi, 12.09.2012, 17:04 Uhr
Also von NHL 13 hab ich die Early Release Version schon recht ausführlich angespielt: Kann ich bisher auch nur empfehlen, die neue True Skating Performance macht das um einiges Interessanter.
Back to Topic:
Schöner Test, allerdings glaub ich für mich NFL unwissender ist das Spiel nichts.
Eine Frage zum Abschluss:
Ich hab mir mal dieses EASports Season Ticket geholt um NHL schonmal antesten zu können und in der App dafür ist neben Fifa 13 und dem Tiger Woods Golf Gedöns auch noch ein NCAA Football Game angekündigt. Das ist doch College Football, oder? Gib´s dafür ein eigenes Spiel, was soll das denn?