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Man nehme: Eine Kettensäge, Zombies, viel Blut, stupides Gameplay und als Sahnehäubchen eine sexy Protagonistin, mische gut durch und siehe: Lollipop Chainsaw ist geboren. Das skurrile Spiel, bei dem schon seit langem die Werbetrommel gerührt wurde, ist jetzt draußen und wir verraten euch in unserem Review, was diese interessante Mischung wirklich für den Endverbraucher zu bieten hat.

Juliet Starling: Professionelle Zombiejägerin

Die Geschichte ist so profan, wie man sie sich nur vorstellen kann: Juliet Starling, Cheerleaderin an ihrer High School und gerade 18 geworden, stellt fest, dass die ganze Welt am Tag ihres Geburtstags von Zombies überrannt wird. Schlimmer noch: Ihre ewige Flamme Nick Carlyle wurde von einem Zombie gebissen und als einzige Maßnahme bleibt nur... die Enthauptung. Da Juliet aber mehr als nur eine Cheerleaderin ist, übersteht Nick diesen Vorgang gut und als professionelle Zombiejägerin macht sie sich mit ihrem Lover Nick (von dem nur noch der Kopf übrig ist) auf den Weg.

So nehmen das Spiel und die Story ihren Lauf. Selbstverständlich ist die übertrieben überzeichnete und profane Welt von Lollipop Chainsaw gewollt so. Allerdings merkt man schnell, dass auch einiges wohl an mangelndem Budget (oder mangels Ideen?) stecken bleibt. So vermag die Story, die sich an sich als Ironie auf Zombiespiele sieht, nicht immer den gewünschten Lacher aus dem Spieler heraus zu kitzeln. Wenn die Hauptdarstellerin bereits im der ersten Introsequenz ihre Familie vorstellt und nachdem sie von ihrer Mutter schwärmt (wortwörtlich!) sagt: ,,Ihretwegen sind meine Schwester und ich stolz, eine Vagina zu haben!", ja dann ist irgendetwas schief gelaufen bei den Drehbuchautoren. Weil das ist weder sonderlich witzig, noch spitzfindig, noch passt es irgendwie großartig ins Setting.

Und das Verfehlen des intendierten Witzes geht im Spiel quer durch so weiter. Die Witze, oder auch die Anspielungen wirken oft so flach und pubertär, dass sogar ein 16-Jähriger irgendwann sagt: Das ist schon arg blöd. Aber wollen wir nicht zu viel auf dem Witz hacken, denn einiges stimmt: So weist man den Spieler im Tutorial darauf hin, die freie Kamera nicht dazu auszunutzen, Juliet unter den Rock zu schauen. Wer dies als Provokation aufnimmt und es dennoch versucht, wird lachen müssen: Geschickt verdeckt Juliet geschwind den Blick aufs Höschen in dem sie den Rock nach unten zieht. Lustig!

Kombos und Quicktime-Events

Also rein ins Gameplay. Lollipop Chainsaw spielt sich wie ein einfaches Hack'n Slay. Es gibt hier und da ein paar spezielle Fähigkeiten, aber an sich reduziert sich das meiste auf ein buntes Hauen auf X und Y. Schade ist, dass die meisten Kombos und Fähigkeiten erst später im Spielverlauf freigeschaltet werden (oder gar mit Ingame-Punkten/Geld gekauft werden müssen) und so der Anfang des Spiels recht träge und einseitig ist. Die verschiedenen Kombos machen dann aber schnell einen guten Eindruck.

Eure Gegner: Ganz klar, immer Untote. Zombies, wohin das Auge reicht. Es gibt stärkere, es gibt Bossgegner und es gibt die ganz normalen Untoten, bei denen es reicht, ein paar Mal die Kettensäge anzuwenden. Schön gemacht (und auch in der deutschen Version enthalten) ist die Möglichkeit, bei bestimmten Angriffen Zombies Körperteile abzutrennen. Man kann es zwar nicht direkt bestimmen (passiert eher zufällig), sieht aber lustig aus. Besonders, wenn ein in der Mitte getrennter Untoter euch auf den Boden kriechend immer noch angreift. Blut spritzt auch genug - allerdings nicht übertrieben viel.

Ein wesentlicher Bestandteil neben dem Standard-Gameplay bilden auch die Quicktime-Events. Bei bestimmten Aktionen oder Spielsequenzen müsst ihr die richtige Knöpfe drücken und spielt so sozusagen eine Zwischensequenz. Das ist ganz lustig, zeugt aber nicht unbedingt von Einfallsreichtum im Gameplay.

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Fazit

Lollipop Chainsaw ist lustig, aber nicht ganz so lustig, wie es die vielen Trailer einem weismachen wollen. Das Gameplay ist mäßig, wenn auch im späteren Spielverlauf ganz unterhaltsam und abwechslungsreich. Aber Tiefgang besitzt weder die Story (stumpf ist Trumpf), noch das Spielprinzip.

Hier und da gibt es Lichtblicke, wenn man versucht Highscores zu knacken, die verschiedensten Angriffstechniken anwendet oder ein neues Outfit freischaltet. Aber der ganze Spaß ist nach maximal 8 Stunden vorbei.

Ein fehlender Multiplayer, mäßiger Umfang, mäßiger Witz, unspektakuläre Grafik sorgen dafür, dass Lollipop Chainsaw keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Die witzige Musik und der kurz auftretende Spielspaß reichen nicht, um das ausgegebene Geld zu rechtfertigen.


Bewertung

Pro

  • Highscorejagd für Hardcorespieler
  • Lustiges Gameplay
  • Sexy Hauptprotagonistin

Contra

  • Flache, teils unwitzige Story
  • Kein tiefgehendes Gameplay
  • Spielzeit etwas kurz (circa 8 Stunden)

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
7

5 Kommentare

XBU Böhser Onkel Di, 18.09.2012, 10:23 Uhr

Hab das Spiel eben beendet und fand es klasse.
Kann ich jedem empfehlen der auf Zombies und abgedrehte Games steht.

XBU Böhser Onkel Do, 13.09.2012, 12:52 Uhr

Werds mir heute wohl mal gönnen da es nurnoch 20€ kostet in den Gameshops in der City.
Ich denke bei dem Preis kann man nix falsch machen.

Marvino Mi, 11.07.2012, 22:03 Uhr

Also lange kann ich das Spiel nicht spielen, das ist für mich einfach kein Spiel was man 2h zocken kann, warum weis ich garnicht so genau, ist halt so ;)

Aber so als Abwechslung nach 1-2h Fear/Dead Space ist das echt richtig gut. Wobei ich es im nachhinein doch bereue nicht auf einen Preisnachlass gewartet zu haben, da 50 Euro für ein Spiel was man nicht länger als eine halbe Stunde spielen kann ganz schön happig ist.

Alles in allem finde ich das Spiel echt lustig da es mal anderes ist, auch wenn es seine Fehler hat

Lg Marvin

XBU Böhser Onkel Mo, 09.07.2012, 08:33 Uhr

Ich denke dass was das Spiel macht....macht es gut.
Eine besonders anspruchsvolle Story braucht man da nicht. :-)
Und die Länge des SP is gut bzw fast schon wieder eine Ausnahme mit 8 Stunden.
Aber 50€ sind mir dafür auch zuviel....also warten bis der Preis fällt.

XBU Zwobby So, 08.07.2012, 14:48 Uhr

klingt so wie ich es fast erwartet habe gutes Review , werd mir das wenn's mal Wing kostet anschauen