
Gute Verbesserungen im Gameplay
Während man bei der Grafik und dem Menü in die völlig falsche Richtung entwickelt hat, konnte man beim Gameplay für einige Verbesserungen sorgen. Man kann nun für die nächst anstehende Textzeile beim Singen schon sehen, in welcher Tonlage es weiter geht. Man kann auch erkennen, ob der Percussion-Einsatz mit dem Mikrofon-Schütteln ansteht, oder ob bei der nächsten Sequenz ein Move mit dem Avatar verlangt wird. Diese Änderung macht Sinn, vor allem bei schnellen Titeln kann man nun eher sehen, was als Nächstes kommen wird.
Die Einbindung der Avatare ist innerhalb eines Songs auch nett gemacht, denn statt dem Schattenmännchen mit den schwingenden Mikros sieht man nun sein Avatar und muss zum richtigen Zeitpunkt eine Bewegung mit dem Mikrofon machen. Diese Bewegung startet nun aber nicht wie in Lips selber die Sternenzeit, sondern ist zwischendurch immer wieder mal gefragt. Die Sternenzeit wird beim gefüllten Sternometer nun immer durch einfaches Schütteln mit dem Mikrofon ausgelöst, eine bestimmte Bewegung wie bei Lips ist nicht mehr nötig. Somit ist das nun einfacher und kann schneller angewandt werden.
Eine weitere positive Veränderung ist das Echtzeit-Ranglistensystem. Hier kann man im jeweiligen Modus, wie Single oder Duett, sofort während des Singens erkennen, ab wann man in den Xbox LIVE Ranglisten ab Platz 750 platziert ist. Ist man gelistet, erscheint es direkt oben auf dem Bildschirm und sobald man einige Plätze steigt, wird das entsprechend angezeigt. Zudem werden Pokale für die Platzierungsgruppen angezeigt, zunächst Bronze, dann Silber ab Platz 500 und Gold ab 250, die man dann auch sammeln kann und so einen Erfolg freischaltet.
Weniger eine Frage des Gameplays, dafür mehr eine der Technik, ist die Frage nach den Ladezeiten. Was die Entwickler sich die geleistet haben, ist mir unerklärlich. Alleine schon zum Start dauert es elendig lange, bis man beginnen kann, da die Profildaten geladen werden. Genauso zäh ist der Prozess, wenn man die Freundeslisten lädt und Herausforderungen starten wird. So kann man sich beim Start von Lips oder einigen Menüpunkten gerne noch einen Kaffee aufsetzen, bevor es losgeht. Teilweise habe ich das Gefühl, dass man sogar noch die Zeit hätte, die Bohnen per Hand zu mahlen... Warum nur dauert das Laden so lange? Es ist unbekannt, ob es ein Hardware-Problem oder einfach nur schlechter Programmier-Code ist, aber für die Daten, die transferiert werden, ist es definitiv zu langwierig.
Hier spielt die Musik
Ein Spiel wie Lips: Number One Hits steht und fällt aber natürlich auch mit einem Punkt: Der Musik im Spiel. Wie in Lips gibt es die Originalvideos der original Interpreten und natürlich mit der original Musik und den Lyrics, d.h. wie zu Anfängen bei den ersten Musikspielen auf der Xbox gibt es keine Titel, die von unbekannten Bands gesungen werden und wir nur lesen dürfen "Bekannt von".
Die Setlist kann sich auch wirklich sehen lassen, denn es finden sich alte Klassiker und neue TopSongs aus den letzten Monaten darauf. Ob von A wie Atomic Kitten über C wie Coldplay und L wie Lady Gaga bis hin zu T wie Tears for Fears sind bekannte Bands am Start. Dabei geht es poppig wie mit Robbie Williams oder auch rockig wie mit Nickelback zur Sache. Aber auch HipHop, Rap und die Oldie-Sparte mit zum Beispiel Roy Orbison oder Marvin Gaye werden bedient.
Die vierzig Songs sind somit eine bunte Mischung aus allen Bereichen und sicher die Stärke des Titels. Die komplette Liste findet ihr hier bei uns. Unglücklich ist aber die Suche nach Songs im Spiel, vor allem, wenn man mehrere Lips-DVDs besitzt. Hier wären weitere Filtermöglichkeiten und die Anzeige in einer Liste wie bei Rock Band besser, als durch zig Seiten mit Single-Covers zu blättern.
Fazit
Lips: Number One Hits bringt zwar ein neues Menü und neue Grafiken mit, aber das leider in einer schlechten Qualität. Warum sieht dieses Spiel ganz anders aus als Lips, ist aber dennoch kein richtig eigenes Spiel, sondern gehört zu einer Lips-Franchise mit nur einem Gamertag-Eintrag.
Hier hat man sich in eine falsche, kitschige Richtung entwickelt, die einfach nur billig und nicht stylisch aussieht. Die langen Ladezeiten, für die kein wirklicher Grund erkannt wird, nerven zusätzlich sehr.
Dafür gibt es aber positive Fortschritte im Gameplay wie das Ranglisten-Echtzeitsystem und die Möglichkeit, die nächste Aktion/Tonspur im Voraus zu sehen. Die Einbindung der Avatare und das Freischalten von Avatar-Kleidung ist zudem ein nettes Gimmick, was prima zu Lips passt.
Das Wichtigste an dieser DVD sind aber die Songs und die vierzig Lieder plus 5 Bonus-DLC-Tracks sind eine tolle Sammlung von erstklassigen Musikstücken. Sie sorgen dafür, dass das Preis-/Leistungsverhältnis am Ende stimmt und sich der Kauf für alle Besitzer von Lips und interessierte Neueinsteiger trotzdem lohnt.
Bewertung
Pro
- Einbindung der Avatare
- Tonspur wird früher angezeigt
- Neues Ranglistensystem zeigt Platzierungen beim Singen
- 5 kostenlose DLCs per Code-Karte
- 40 TopSongs im Gesamtpaket
Contra
- Zu buntes und überladenes Menü
- Lange Ladezeiten
- Wenig Komfort beim Suchen von Songs

1 Kommentar
VFF GIZM0 So, 15.11.2009, 19:51 Uhr
Klingt ja jetzt nicht so toll wenn die Ladezeit so ewig ist. Von daher gehe ich auch mal davon aus das ich die Lieder nicht auf meine Festplatte ziehen kann und diese dann mit in meinem normalen LIPS anwählen kann. Das finde ich sehr Schade. Ich empfinde dieses LIPS - Nr.1 Hits doch nur als Add-On und da wäre es für mich konsequent zu sagen das man diese Lieder unabhängig von der Spieledisc anwählen und singen kann!