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Was bei den bisherigen LEGO-Videospielen fehlte, weiß man eigentlich erst, wenn man LEGO Dimensions in Händen hält. Dann allerdings fällt es einem wie Schuppen von den Augen: Die LEGO-Steine! In dem neuesten Titel aus dem Hause TT Games spielt ihr keine Filmvorlage nach, ihr vermengt vielmehr durch die titelgebenden Dimensionen mehrere Welten zu einer Masse. Einer verdammt spaßigen, wenn wir das unserem Testbericht der Xbox One-Version vorwegnehmen dürfen.

Erst die "Arbeit", dann das Vergnügen

Ich freute mich wie ein kleines Kind auf unser Testmuster zu LEGO Dimensions. Denn man bekommt nicht nur ein Spiel, in dem man mit nahezu allen Charakteren in unterschiedlichsten Universen unterwegs ist, zusätzlich gibt es einen Haufen LEGO-Modelle, die dank Portal zum Leben erweckt werden. Das Prinzip kennt man aus Titeln wie Skylanders oder Disney Infinity. LEGO Dimensions hat allerdings einen riesen Vorteil: Die LEGO-Spielsets. Um überhaupt loslegen zu können, muss man zunächst sein Portal, die Figuren und Fahrzeuge aufbauen - wie man es von den benoppten Steinchen aus dem nicht allzu fernen Dänemark eben kennt.

Ich schüttete also zunächst eine Menge LEGO-Steine auf meinem Schreibtisch aus und begann mit dem Aufbau. Eine gute Stunde hat mich das gekostet - man ist eben älter und das letzte Bauen mit LEGO-Steinen liegt einige Jahre zurück. Aber dann konnte es auch schon losgehen - obwohl der Spaß schon jetzt vorhanden war!

Batman gegen den Balrog?

Normalerweise ist die Geschichte in den LEGO-Spielen schnell erzählt, denn bisher hielt man sich immer an Filmvorlagen, die dann humorvoll mit den klotzartigen Charakteren nachgespielt wurden. Wenn man die Filmvorlagen also kannte, wusste man auch, wie das Spiel ausgehen würde. In LEGO Dimensions ist aber wie bereits oben geschrieben alles anders. Und auch wenn man auf viele aus Film und Fernsehen bekannte Charaktere trifft und sich ebenfalls in deren Welten aufhält, ist die Story, die als Kleber funktioniert, um die Dimensionen zu verknüpfen, eine eigene.

Startet man also nun das Spiel, wird direkt auch der vielleicht einzige Charakter - je nachdem was für ein "Nerdwissen" vorhanden ist - vorgestellt, den man nicht auch aus anderen LEGO-Spielen kennen könnte. Und wenn dieser schon auf den Namen Lord Vortech hört, dann kann man sich schon denken, dass eure Lordschaft nichts Gutes im Schilde führt. Und so kommt es, wie es kommen muss. Der vielleicht einzige Bewohner eines uralten Planeten im Herzen des LEGO Multiversums erfährt davon, dass man mit Hilfe der Macht über die grundlegenden Elemente, die an der Entstehung des Planeten maßgeblich beteiligt waren, sämtliche Universen beherrschen kann.

Kurzerhand schnappt er sich also so ziemlich jeden Schurken, den er in den verschiedensten Universen finden kann, und gibt ihnen den Auftrag, die verstreuten Elemente zusammenzutragen. Die letzte Hoffnung beruht also auf unseren LEGO Helden, die von Batman bis zum Zauberer Gandalf reichen. Mehr wollen wir an dieser Stelle aber gar nicht verraten. Denn gerade die Ungewissheit, in welches Universum es einen als nächsten verschlägt, welcher Schurke dort auf einen wartet und wie die verschiedenen Multiversen zusammenfallen, macht den Reiz in LEGO Dimensions aus. Man erwischt sich schnell, dass man wenigstens noch das nächste Level beginnt, um zu sehen, wohin es dieses Mal geht - nur um am Ende dann doch wieder das gesamte Level zu durchlaufen...

Portal zur Hand, Gefahr gebannt

Eigentlich könnte man bei einem Testbericht eines LEGO-Titels immer den Part zum Gameplay vom Vorgänger kopieren. Könnte ich an dieser Stelle auch tun, beschränke mich aber darauf, dass man natürlich auch in LEGO Dimensions wieder in die Thermoplastgestalt unserer Lieblingshelden schlüpft, munter durch die Level läuft und springt, hier und da ein paar Gegner ausschaltet und nebenbei noch eine Menge LEGO-Steine sammelt sowie mit Steinen im Spiel baut, um kleinere Rätsel zu lösen.

Kommen wir an dieser Stelle jedoch zum obligatorischen Aber, dass meist auf solche Aufzählungen folgt. Achtung, hier kommt es: Aber... das ist längst nicht alles im neuesten Ableger der so beliebten Spiele aus dem Hause Warner Bros. Interactive. Nein, zunächst gibt es nämlich eine Einschränkung des Gameplays, das vor allem mit dem Konzept des Spieles zusammenhängt. Denn um andere Charaktere steuern zu können, benötigt ihr diese auch, um sie auf dem Portal zum Leben zu erwecken, bzw. damit diese im Spiel auftauchen. Mit dem Starterpaket erhaltet ihr lediglich die Charaktere Batman, Gandalf und Wildstyle (LEGO Movie). Lässt man das mitgelieferte Batmobil beiseite, war es das schon.

Theoretisch ist das nicht weiter tragisch, denn das Abenteuer lässt sich wunderbar mit diesen drei Figuren bestreiten. Will man aber alle Geheimnisse entdecken und die Level zu 100 % abschließen, muss man in die Tasche greifen.

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Fazit

Wer LEGO liebt, muss hier einfach zuschlagen. Es steckt viel Liebe in dem Spiel und man bekommt zusätzlich zu der Software noch eine Menge Steine mitgeliefert, mit dem sich Portal, Figuren und Batmobil bauen lassen. Und sind es nicht die kleine Blökce aus Plastik, die uns irgendwie unser ganzes Leben begleiten und immer wieder für Freude sorgen?

Will man Kritik äußern, findet man natürlich auch Punkte. Da wäre zum Beispiel die durchaus sehr gute Idee des Portals als Rätselelement, der aber irgendwann durch zu viele Wiederholungen die Puste ausgeht. Oder auch der Punkt, dass man das Spiel nur dann zu 100 Porzent abschließen kann, wenn man sich die vielen Erweiterungen besorgt - und dann geht es richtig ins Geld.

Kann man hingegen mit diesem Umstand leben oder ist vielleicht sogar Sammler, hat Kinder zu Hause oder will einfach mal ein etwas anderes LEGO-Spiel erleben, der sollte einen Blick in LEGO Dimensions riskieren. Es ist eine Erinnerung an die Kindheit, gepaart mit der Technologie des 21. Jahrhunderts. Und dieser Mix funktionier bei Jung und Alt gleichermaßen.


Bewertung

Pro

  • Viele originale und gute Synchronsprecher, bis auf Ausnahmen passender und epischer Soundtrack
  • Abwechslungsreiche und verrückte Geschichte durch die vielen verschiedenen Dimensionen
  • Portal, dass nicht nur die Figuren zum Leben erweckt sondern auch in Rätsel eingebunden ist...
  • Jede Menge Legosteine im Umfang enthalten

Contra

  • Hoher Anschaffungspreis und möglich weitere Kosten durch Erweiterungen
  • ...dadurch aber auch immer zur Hand sein muss und irgendwann auch etwas zu oft verwendet wird
  • Multiplayer nach wie vor nur auf zwei lokale Spieler ausgelegt

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

4 Kommentare

Ruepel Mi, 14.12.2016, 12:48 Uhr

Hmm, ok, schade!! Aber danke Dir für die Antwort.

Schade das man sowas wie dieses Lego City Undercover nicht weiter verfolgt. Das Spiel war wirklich super und das einzige Lego Spiel was ich selbst auch super gerne gespielt habe.

XBU TNT2808 Mi, 14.12.2016, 12:32 Uhr

Ne, die Level kommen eher üblich daher. Zwar hat man auch mal größere Areale, aber insgesamt sind es die alten "Schlauchlevel", durch die man läuft. Es gibt zwar auch so etwas wie Hubs, die einzelnen Welten zugeordnet sind, aber die sind auch nicht direkt Open World. Man kann dort einfach z.B. in einer Stadt rumlaufen, Steine suchen und kleinere Miniaufgaben machen. Aber von der Größe her sind die Areale natürlich auch begrenzt und auch nur dann zugänglich, wenn ich mich nicht täusche, wenn man wenigstens einige Figur der Welt besitzt. Im Grundspiel waren es dann glaube ich zwei Welten, die man so erforschen konnte, aber genau habe ich das nicht mehr im Kopf und habe momentan auch nicht die Zeit/Möglichkeit, das nachzugucken. Sollte dich das aber interessieren, schaffe ich es vielleicht noch diese Woche.

Ruepel Mi, 14.12.2016, 11:52 Uhr

Ähm, ist das ganze ein wenig Open World oder normale Level wie üblich? Mein Sohn liebt das Lego City Undercover auf der Wii U. Aber einfach aus dem Grund das man nicht stumpf seine Level bewältigt sondern sich einfach mal frei in der Stadt bewegen kann wie man gerade lustig ist. Geht das bei dem Spiel auch?

XBU Böhser Onkel Sa, 17.10.2015, 15:23 Uhr

Grundsätzlich hab ich da Bock drauf....auch wegen meinen Kids.
Ich finde den Preis aber etwas zu hoch...fast 100€ sind schon ne Nummer.
Und dann kann man ja garnicht alles spielen/entdecken da man dafür ja die anderen Packs braucht die auch nochmal fast 30€ pro Stück kosten.