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Controller defekt?

Gespielt wird Kane & Lynch: Dead Men in der 3rd Person Ansicht  mit frei beweglicher Kamera. Diese sollte man auch ausgiebig nutzen, denn die Übersicht geht gerne mal verloren, insbesondere in den Schiessereien, bei denen die KI Gegner auch gerne anfangen, das eigene Team zu flankieren. Man sollte seine Mitprotagonisten also immer gezielt einsetzen.

Kommt es während eines solchen Gefechts mal zum Ableben der eigenen Person, steht schnell ein Kamerad zur Seite und hilft mit einer Spritze Adrenalin aus und päppelt einen auf die Beine. Allzu häufig sollte dies jedoch nicht geschehen, denn sonst stirbt man doch noch an einer Überdosis. Dieses Konzept passt hervorragend zum Setting der Story und macht auch im Einzelspieler KoOp Modus Sinn.

Wirklich negativ fällt bereits nach sehr kurzer Spielzeit die doch sehr ungenaue und irgendwie verkorkste Steuerung auf. Die Änderung der Kamera im Zielmodus hat gleichzeitig eine komplette "Neu"-Positionierung des Zielcursors zur Folge. Zwar gewöhnt man sich mit der Zeit daran, allerdings bedarf es immer wieder dieser "Eingewöhnung". Hier hätte dem Spiel noch etwas Feintuning mit Sicherheit gut getan. Alternativ hätte man durchaus auch einen automatischen Zielmodus wie in anderen Action-Spielen ala Just Cause implementieren können.

Fragile Alliance - Loses Bündniss

Neben dem bereits erwähnten Einzelspieler KoOp Modus - der leider nur via SplitScreen und nicht via Xbox Live spielbar ist - haben sich die Entwickler ein nahezu komplett neues Spielsystem einfallen lassen. Gerade in diesem "Fragile Alliance"-Modus werden die Spielfaktoren Rache, Gier und Loyalität ausgespielt. Man beginnt mit insgesamt sieben weiteren Kameraden auf der Seite der Gangster. Aufgabe ist es, in den aus dem Einzelspieler nachempfundenen Leveln Geld zu erbeuten und damit zu flüchten. Fluchtart und Ort sind dabei vorgegeben. Wer von den Cops niedergestreckt wird, muss nicht bis zum Rundenende warten, sondern kann von nun an mit den NPCs die Gangster an ihrem Raubzug hindern. So lernt man schnell beide Seiten kennen. Spannend wird es zumeist zum Ende des Raubzuges, denn dann seit ihr euch selbst der Entscheidung überlassen, ob ihr gemeinsam flüchtet oder ob ihr lieber eure Mitspieler niederstreckt und deren Beute ebenfalls für euch behaltet...

Das Ganze spielt sich sehr flüssig. Der echte Spaß und das wirkliche Potenzial kommen jedoch erst in einer wirklich guten Gruppe, die auch gemeinsam die Ziele verfolgt, zur Geltung. Leider trifft man ansonsten immer wieder auf Chaoten, die sich bis zum Ende am Fluchtort verschanzen und dann die eigenen Kameraden "abziehen" - Schade. So haben sich die Entwickler das am Ende sicher doch nicht gedacht.

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Fazit

Kane&Lynch: Dead Men spielt sich insbesondere zu Beginn recht hakelig und wer beim ersten Anblick nicht wenigstens ein bisschen enttäuscht ist, dem ist nicht mehr zu helfen - außer mit Beowulf. Beißt man sich jedoch ein wenig durch und gewöhnt man sich an die Steuerung, dann erwartet einen ein Spiel, das wirklich nur Erwachsenen zugänglich gemacht werden sollte. Primär jedoch nicht wie sonst gewohnt aufgrund der Gewaltdarstellung, sondern eher wegen der extremen und markigen Sprüche, die Kane&Lynch sich an den Kopf werfen.

Die Entwickler hätten sich klar für eine Linie entscheiden sollen - Shooter oder Action Game. So hangelt sich das Spiel immer wieder hin und her und der Spieler bleibt mit der schwammigen Steuerung auf der Strecke. Kane&Lynch: Dead Men hätte mit einer automatischen Steuerung ala Just Cause mit Sicherheit trotz der nicht so hervorragenden grafischen Präsentation die gewünschten Noten einheimsen können.

So bleibt es dem Spieler selbst überlassen, ob die tolle Story ihn durch das ganze Spiel tragen kann oder nicht...


Bewertung

Pro

  • Markiger Humor
  • Tolle Charaktere
  • Abgedrehte Story

Contra

  • Steuerung ungenau
  • Grafisch schlechter als erwartet

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8