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Optische Massenware

Optisch präsentiert sich Kane & Lynch in der endgültigen Fassung wesentlich besser als noch die gezeigte Demo Version auf der Games Convention. Wie jedoch zu erwarten war, hat sich Kane & Lynch nicht zu einem optischen Augenschmaus gemausert. Die Umgebung wirkt leider etwas zu steril und glatt. Sonderlich viele Details gibt es eher selten zu sehen. Man beschränkt sich aufs Wesentliche. Das macht Kane & Lynch nicht schlecht, aber man wird das Gefühl nicht los, dass das Spiel recht lange in seinem Entwicklungszyklus als MultiPlattform Spiel entwickelt wurde.

Positiv zu erwähnen sind die wenigen Ladepausen, die nur kurz zu Beginn der Levels das Spiel unterbrechen, dabei jedoch immer durch markige Sprüche zwischen Kane & Lynch unterlegt werden. Als wirklich beeindruckend kann man die Szenen hervorheben, in denen ganze Massen von Menschen zu sehen sind. So gibt es eine tolle Szene, in der eine Horde fanatischer Tänzer zu harten Techno Beats die Hüfte schwingt, um dann im nächsten Moment in Panik auszubrechen und versucht, das Gebäude zu verlassen. Hierbei wirken auch die Animationen flüssig. Dies ist leider nicht im gesamten Spielverlauf der Fall, so kann es schon mal sehr hakelig aussehen, wenn Kane einem Gegner eine Waffe entreißt und ihn damit niederstreckt.

Coole Sprüche top inszeniert

Bei Kane & Lynch handelt es sich auch in der deutschen Version um ein komplett ungeschnittenes Spiel. Dies wird leider in der letzten Zeit immer mehr zu Seltenheit. Umso erfreulicher, dass sich Publisher Eidos die nötigen Ressourcen "Zeit und Geld" genommen hat, um Kane&Lynch: Dead Men in einer vollständig lokalisierten Form auf den Markt zu bringen. Sowohl Spiel, Untertitel wie auch alle Dialog sind in Deutsch gehalten.

Bei der Auswahl der Synchronsprecher hat man offenbar oberste Sorgfalt walten lassen, denn die ausgesuchten Stimmen passen nicht nur hervorragend zu den Charakteren, sondern sie transportieren auch den absolut schwarzen Humor mit dem gewissen Extra an Sarkasmus. Da wirken die Charaktere zu jeder Zeit echt und authentisch. Daran könnten sich einige Publisher ein Beispiel nehmen.

Darüber hinaus werden Soundsamples gut in Szene gesetzt und bei den vielen Schiessereien gibt es reichlich was auf die Ohren. Passendes Equipment vorausgesetzt, natürlich in 5.1 Sound. Sehr positiv fielen während des Tests die musikalische Untermalungen auf, die an vielen Stellen des Spiels die nervenzerreissende Hektik des Spiels passend unterstützen.

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Fazit

Kane&Lynch: Dead Men spielt sich insbesondere zu Beginn recht hakelig und wer beim ersten Anblick nicht wenigstens ein bisschen enttäuscht ist, dem ist nicht mehr zu helfen - außer mit Beowulf. Beißt man sich jedoch ein wenig durch und gewöhnt man sich an die Steuerung, dann erwartet einen ein Spiel, das wirklich nur Erwachsenen zugänglich gemacht werden sollte. Primär jedoch nicht wie sonst gewohnt aufgrund der Gewaltdarstellung, sondern eher wegen der extremen und markigen Sprüche, die Kane&Lynch sich an den Kopf werfen.

Die Entwickler hätten sich klar für eine Linie entscheiden sollen - Shooter oder Action Game. So hangelt sich das Spiel immer wieder hin und her und der Spieler bleibt mit der schwammigen Steuerung auf der Strecke. Kane&Lynch: Dead Men hätte mit einer automatischen Steuerung ala Just Cause mit Sicherheit trotz der nicht so hervorragenden grafischen Präsentation die gewünschten Noten einheimsen können.

So bleibt es dem Spieler selbst überlassen, ob die tolle Story ihn durch das ganze Spiel tragen kann oder nicht...


Bewertung

Pro

  • Markiger Humor
  • Tolle Charaktere
  • Abgedrehte Story

Contra

  • Steuerung ungenau
  • Grafisch schlechter als erwartet

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8