
Inzwischen ist es ja nichts Neues mehr, dass erfolgreiche Filme oftmals auch auf Konsolen und PCs ihre Chance als Spiel bekommen. Auch nichts Neues ist, dass diese oftmals herbe Kritiken einstecken müssen und in vielen Punkten bemängelt werden und ein "Melken der Kuh - Solange sie Milch gibt" wird von vielen Spielern den Publisher und Studios unterstellt. Dieses mal kämpfen wir uns durch das gleichnamige Spiel zum Film "Kampf der Titanen", welcher im April 2010 in die Deutschen Kinos kam. Wir haben uns der Herausforderung gestellt und uns durch die griechische Antike gekämpft und erzählen euch, ob es sich hier um eine göttliche Umsetzung oder doch eher um die Strafe der Götter handelt.
Größe Götter, kleine Helden...
Wie erwähnt, handelt es sich bei Kampf der Titanen um eine Filmumsetzung auf der Konsole und so orientiert sich das Spiel sehr stark an der Handlung des Films. Der Fischer Spyros zieht eines Tages einen Sarg aus dem Meer, in dem er eine tote Frau und ihren kleinen Sohn findet. Spyros und seine Frau beschließen, das Kind aufzuziehen und nennen ihn Perseus. Genau wie sein Ziehvater wird Perseus Fischer. Doch irgendwas an Perseus ist anders, denn er ist viel stärker als die anderen im Dorf, denn Perseus ist kein gewöhnlicher heranwachsender Mann. Perseus ist ein als Mensch geborener Gott und wächst bei seinen Zieheltern in einem ruhigen Fischerdorf auf. Seit einiger Zeit jedoch wird das kleine idyllische Fischerdorf, wie auch die umliegenden großen Städte von Monstern und unheilvollen Wesen heimgesucht, die ihr Unwesen treiben und ganze Städte zerstören und deren Bewohner töten.
Einige Menschen halten dies für die Rache der Götter, weil sie zu wenig gebetet und geopfert haben und versuchen ihre Strafe mit weiteren gebeten und Opfern zu verhindern. Andere hingegen sind der Meinung, dass man das Schicksal lieber selber in die Hand nehmen sollte und versuchen, die Monster zu töten, um wieder Ruhe und Frieden herzustellen. So ist zum Beispiel eure erste Mission das Besiegen einer Sirene, die am Dock ihr Unwesen treibt und so verhindert, dass die Fischer aufs Meer ausziehen können. Als dann auch noch die Armee von König Acrisius auftauchen und die Götterstatuen niederreißen wollen, brennt Hades das ganze Fischerdorf nieder - nur euer Held Perseus überlebt und zieht nun in die Welt hinaus, um den Tod seiner Familie zu rächen.
Leider ist die Umsetzung dieser doch recht imposant klingenden Story ein wenig hinkend im Spiel und so ist die gesamte Story in lineare Zonen unterteilt - was euch sogar netterweise bei jedem Missionsstart / Missionsende noch einmal bewusst gemacht wird. Ein Erkunden der Landschaft auf eigener Faust ist leider nicht möglich und so bleibt euch nur der harte Weg durch die Story, in der ihr euch mehr als nur einmal fragen werdet: "Was muss ich jetzt eigentlich tun?". Generell ist die Story sehr verwirrend und wirkt ein wenig abgehackt, was durch die verschiedenen Zonen unterstützt wird. So kommt leider kein wirklicher Fluss in das Spiel und der Spielspaß leidet enorm drunter.
Adonis, Gott der Schönheit...
Die Grafik in Kampf der Titanen wirkt klotzig und veraltet. Figuren haben kantige Gesichter und alle NPCs ähneln sich sehr stark und scheinen sich immer wieder zu wiederholen. Auf Gestik oder Mimik hat man bei den Figuren im gesamten Spiel scheinbar komplett verzichtet. Die Landschaft ist lieb- und leblos und bietet keinerlei schöne Aussichten. So sind Felsen, die scheinbar rund sein sollen, sehr kantig und selbst die Schatten fallen sehr unrealistisch.
Wenn die Sonne von vorne kommt, erwarte ich einen Schatten zu sehen - so allerdings nicht bei Kampf der Titanen. Hier scheint es so, als würde es zufällig berechnet, wo ein Schatten fällt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich schon lange kein Spiel mehr mit einer so veralteten Grafik gesehen habe und finde es sehr schade, dass so was im Jahr 2010 auf einer ,,Next-Gen" Konsole als Spiel angeboten wird. Arcade Spiele verfügen mittlerweile schon über eine ausgefeilterte und detailliertere Grafik, demnach hat Adonis hier schlichtweg versagt.
Fazit
Aufgrund der völlig veralteten Optik und der abgehackten und verwirrenden Story kommt nicht wirklich Spielspaß auf, geschweige denn Spielspaß, der ein wenig länger hält. Generell wirkt Kampf der Titanen leblos & lieblos und fällt leider in die Sparte ,,Ungenügend umgesetztes Spiel zum Film".
Dies ist meiner Meinung nach unglaublich schade, da die Story an sich genug Potenzial liefert und auch das antike Griechenland zu erkunden bestimmt spannend gewesen wäre. Aber leider lässt man dies aufgrund der Linearität und der völlig überflüssigen ,,Zonenabschnitte" nicht zu.
Auch beim Thema Lippensynchronität hat man scheinbar einfach nur ,,mal eben was zusammengepuzzelt", was überhaupt gar nicht zu dem passt, was grade erzählt wird. Das dann aber einige Charaktere zu wahren Bauchrednerkünstlern werden, ist schon albern. Hier scheint das zu Beginn des Reviews erwähnte Klischee bezüglich Spielumsetzungen von Filmen wirklich zu stimmen - ehe ich ein so unausgereiftes und durchweg veraltetes Spiel auf den Markt einer Next-Gen Konsole werfe, sollten sich die Publisher die Kosten fürs Pressen der DVD`s vielleicht lieber sparen.
Bewertung
Pro
- Relativ einfacher Gamerscore
Contra
- Veraltete Grafik
- Stumpfe Sounds
- Keinesfalls Lippensynchron
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