
Weihnachten steht schon wieder bald vor der Tür und wie letztes Jahr, so kommen aus irgendeinem Grunde zu dieser Jahreszeit sehr gerne Tanzspiele für KINECT heraus. Sei es drum denn ein wenig Fitness und Bewegung hat noch niemand geschadet. Wir prüfen, ob dieses Xbox 360 Spiel sich als Sporttitel eignet oder mehr als Casual-Fun zu betrachten ist.
Der Aufbau
Da sich auch ein XBU-Redakteur fit halten sollte, schmeißen wir uns für euch in die Sportklamotten und harren gespannt der Dinge die da kommen. Das Spiel startet und wir werden mit einem KINECT-Menü begrüßt. Gleich zu Anfang fällt angenehm auf, dass man nicht wie bei der Microsoftsteuerung dreimal einschläft bevor die Konsole reagiert, sondern sich recht zügig zum Hauptmenu arbeiten kann. Das ist schon mal angenehm.
Das Hauptmenu selber ist leider etwas unübersichtlich. Man kann nicht mal eben in einen Versus-Modus springen. Einen offline Battle suchen wir vergeblich in den Untiefen des Menus. Es stört, dass neue Songs auf gleicher Ebene wie die Hauptmodi angelegt sind und man schier endlose Kacheln sieht. Diese Hauptmodi zeichnen sich durch ein paar nette Features aus. Zum einen wäre da der World-Dance-Floor. Spieler aus aller Welt tanzen zusammen gleichzeitig zu einem Lied. Dabei tritt jeder einer Tanz-Crew bei und nimmt an netten Events teil. Boys vs Girls oder zb Crew vs Crew etc. Dabei können globale Ranglisten erstellt werden.
Der On-Stage-Modus rückt den Spieler selbst in das Rampelicht. Er wird von zwei Backgroundtänzern begleitet und gibt dann alles, um gut zu perfomen. Oder auch nicht. Wie der Geschmack und die Laune es gerade vorgeben.
Für die Fitnessbegeisterten gibt es noch einen Just-Sweat-Modus. Dieser Modus erlaubt dem Spieler seine Playliste für den jeweiligen Workout zusammenzustellen. Genauer gesagt er muss sie zusammenstellen, denn vorgefertigte Pakete gibt es nicht. Das ist etwas nervig wenn man mal eben schnell reinspringen will. Die angeblich verbrannten Kalorien werden darin erfasst und angezeigt. Angeblich deswegen, da bei der Kalorienverbrennung zumindest Gewicht und Körpergröße dem System bekannt sein sollten. Besser wäre noch eine Induktionsmessung zu machen, um den Wasseranteil des Körpers vorher auszumessen. Aber das wäre etwas zu anspruchsvoll. Hat das System aber nicht zumindest die ersten beiden Parameter erfasst, ist das purer Unsinn. Genauso gut könnte man sein Onlinehoroskop befragen wie die Kalorienverbrennung ausschaut. Sei es drum.
Was gibt es noch? Ah ja Autodance in Kombination mit Just Dance TV. Dieses amüsante Feature zeichnet den Spieler beim Tanzen auf und verarbeitet die Bewegung zu einem Tanzvideo welches er auf Wunsch auch über Just Dance TV publizieren und mit seinen Freunden teilen kann. Kann man machen, muss man aber nicht.
Genug geredet!
So nach dem ausgiebigem Erforschen der Möglichkeiten, soll es nun in den Praxistest gehen. Wir wollen ja auch prüfem, ob das Spiel zur Fitness taugt. Also den Just Sweat-Modus angewählt und auf die maximale Länge von 40 Minuten gestellt. Warum hier keine 60 Minuten gehen, lassen wir mal dahingestellt. Eigentlich hatten wir hier aber erwartet, dass man direkt loslegen könnte und mit seinem Sporttraining anfangen kann. Schließlich heißt der Modus Just Sweat und nicht Prepare-Setup-Choose-And-Sweat-Later-Perhaps.
Nun ja. Das Spiel Just Dance 2014 bliebt trotz unserer Versuche aber hartnäckig und wollte unbedingt eine Songauswahl haben. Und das natürlich per Kinect-Steuerung. Vielleicht war "Just Sweat" ja darauf bezogen ?! Für Kinect ist die Steuerung zwar hinnehmbar aber liebe Entwickler warum zum Geier ermöglicht ihr, wenn ihr schon den Spieler dazu drangsaliert eigene Playlisten vorher zu erstellen, nicht die Auswahl der Songs per Controller? Oder noch besser über ein personalisiertes Webportal im Internet? Statt loszulegen, wischt man minutenlang in der Luft herum. Unschön.
Okay die erste Hürde wurde erfolgreich genommen und unsere Playlist steht. Wir beginnen mit einem Popsong von Lady Gaga zu dem auch gleich die passende Vortänzerin erscheint. Die Moves sind gut nachvollziehbar und werden praktischerweise rechts unten mit Symbolen kurz vorher eingeblendet, damit sich auch der neue Spieler / Tänzer auf die Bewegung einstellen kann.
Fazit
Just Dance 2014 ist für die Xbox 360 ein gelungenes Tanzspiel. Man kann sich alleine oder online mit Freunden gemeinsam austoben. Die Moves machen durchaus Spaß und fördern auch die koordinativen Fähigkeiten recht gut.
Als Fitnessspiel ist es nur bedingt zu empfehlen, weil es kein ausgewogenes Programm bietet und auf wundersame Weise Kalorien zählt, derer jegliche Rechengrundlage fehlt. Schwitzen tut man allerdings trotzdem ordentlich.
Wer also grundsätzlich Spaß am Tanzen hat oder einfach neugierig ist, der kann sich dieses Spiel ohne Bedenken kaufen und sich an den lustig bunten Animationen und erfrischenden Choreographien erfreuen.
Bewertung
Pro
- Gute Trackauswahl
- Songs und die Choreographien machen Spaß
- Animationen sind hervorragend
- Schicker optischer Stil
Contra
- Kein aufbereitetes Fitnessprogramm
- Just Sweat Modus zwingt einen zunächst eine Playlist zu erstellen
- Menu unübersichtlich

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