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Neben offiziellen Videospielen zu Kinoproduktionen hat es sich durchgesetzt, Filme durch Spiele zu erweitern. Hier muss die Story nicht eins zu eins umgesetzt werden und die Entwickler haben ein etwas größeres Zeitfenster, da das Game nicht zeitgleich zum Film erscheinen muss. Iron Sky: Invasion ist so ein Fall. Das Spiel nimmt die Story aus dem Film "Iron Sky" und baut darauf eine erweiterte Geschichte auf, die viele Grundelemente des Filmes teilt.

Nicht in Argentinien...

Es gibt die abgedrehtesten Verschwörungstheorien über der Verbleib der Führungsreihe des NS-Regimes. Durch die Verfolgung im Rahmen der Nürnberger Prozesse hat sich gezeigt, dass viele Kriegsverbrecher sich tatsächlich in Südamerika niedergelassen haben. Doch für die wage Theorie, Adolf Hitler persönlich lässt es sich in Argentinien gut gehen, gibt es bis heute keinen Beweis. Eine weitere Theorie greift da Iron Sky auf.

Im Jahre 2018 findet ein US-Mondfahrtkommando heraus, dass sich die Nazis auf die dunkle Seite des Monds abgesetzt haben. Bereits im Film gab es damit einhergehend einige Konflikte. In Iron Sky Invasion steht dieser Konflikt natürlich wieder im Vordergrund. An den großen Zeppelinen, welche wir aus der Filmfassung kennen, ziehen die Nazis große Asteroiden hinter sich her. Diese lassen sie in der Erdumlaufbahn los und bombardieren so die Erde, um ihre endgültige Invasion vorzubereiten.

Unter amerikanischer Flagge ist es euer Ziel, gemeinsam mit anderen Ländern die Weltraumtechnik zu nutzen, um genau das zu verhindern. Im Laufe des Spiels werdet ihr zur rechten Hand der Präsidentin der USA und müsst so nun auch Propaganda Aufträge erledigen, um nicht zuletzt auch eine kleine Romanze mit der bekannten Renate Richter zu erleben.

Die Story ist im Spiel absolut nebensächlich, aber ganz gut in das Iron Sky Universum eingebunden und tatsächlich genauso satirisch und trashig, wie wir es in den Kinosälen der Republik erleben durften.

Technik wie zu Führers Zeiten

Auch wenn das Spiel in der Zukunft spielt, so sieht es nicht gerade fortschrittlich aus. Selbst das 2003 erschienene -gut vergleichbare- Freelancer sieht heute noch ähnlich, wenn nicht sogar besser aus. Natürlich gibt es nicht viel zu sehen, der Weltraum ist dominiert von Dunkelheit, aber auch das kann man schön und interessant gestalten. Hier wären beispielsweise gute Lichteffekte eine Möglichkeit gewesen, aber selbst der mittlerweile gängigste Effekt "Lense Flare" sieht einfach nur billig aus.

Die Zeppeline sind vom Design nett und originalgetreu, doch alle anderen Ufos der Nazis sind gleichaussehende langweilige Tontauben, auf welche ihr schießen müsst. Es handelt sich hier um den immer gleichen Einheitsbrei. Alles ist dunkel, auf der einen Seite ist die Erde, auf der anderen der Mond. Raumstationen sind lieblose Konstrukte und kaum voneinander zu unterscheiden. Selbst die Explosionen wirken schwach, hier hätten Lichteffekte die Dunkelheit wunderbar aufhellen können, aber auch an dieser Stelle bleibt alles eher im Mittelfeld zurück. Optisch startet das Spiel in 3D und man muss sagen, in 3D sieht das Game fast besser aus.

Das liegt nicht an den Effekten, denn diese sind kaum bemerkbar. Der Effekt, welcher dominiert, ist das Blenden des Nachbrenners, wodurch gute Lichteffekte entstehen und man schlicht und ergreifend von allen anderen Unzulänglichkeiten abgelenkt wird. Wenn ein technisch so schwaches Spiel dann auch noch über Clipping-Fehler verfügt, hätte selbst ein Propaganda-Minister seine Probleme, ein solches Produkt zu vermarkten.

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Fazit

Bereits der Film konnte bei vielen Leuten nicht den Erwartungen gerecht werden und auch die Erwartungen an das Spiel selbst können nicht erfüllt werden. Unsaubere Texturen in einer langweilig gestalteten Umgebung und das eintönige Gameplay machen Iron Sky: Invasion einfach zu einem langweiligem Spiel.

Es gibt nahezu nichts, das den Spieler motiviert, länger als zwei Stunden mit dem Game zu verbringen. Zwar hat die Kampagne einen gescheiten Umfang (rein zeitlich gesehen), doch sind Abwechslung oder ein Multiplayer nicht zu finden.

Was den Spieler aber zum Schmunzeln bringt, sind die guten Videokonferenzen. Die Schauspieler machen hier eine gute Figur und die trashigen Dialoge wissen zu überzeugen, doch alleine diese Sequenzen rechtfertigen in keinster Weise den Kauf des Titels. Iron Sky: Invasion verliert auf Grund erheblicher Mängel den Meteor-Blitzkrieg.


Bewertung

Pro

  • Original Schauspieler wissen zu unterhalten

Contra

  • Gameplay belanglos
  • Technisch veraltet
  • Es fehlt jede Abwechslung

Grafik 4 von 10
4/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 5 von 10
5/10
Spielspaß 4 von 10
4/10
Gameplay 3 von 10
3/10
5

3 Kommentare

Mungo Jerry Mo, 08.07.2013, 13:20 Uhr

Film als auch Spiel verschenktes Potential! Die hätten bei weitem mehr reißen können. Und das Budget unabhängig. Den für gute Sprüche und bisschen mehr Situationskomik braucht man kein Budget.

XBU Zwobby Di, 07.05.2013, 21:11 Uhr

Das ist ja das Problem, die nachgedrehten Sequenzen in diesem Spiel auch.

z.B. als der Pilot erzählt er hat in einem Einsatz Deutschland gelernt auf deutsch zu sagen "Ich bin ein guter Pilot" und dann aber tatsächlich sagt " Ich bin ein dummer Ausländer" da musste ich doch lachen.

Amani HT Di, 07.05.2013, 14:23 Uhr

ich sag mal:

ups, dabei wußte der Film auf seine Art durchaus zu unterhalten