Review zu Iron Man

Der Spielverlauf gestaltet sich bereits ab der ersten Mission als unglaublich wiederholend und ermüdend. Eure Aufgabe ist es immer, möglichst viele Gegner in möglichst kurzer Zeit umzulegen. Dies geht die meiste Zeit über in der Luft, welches absolut nicht leicht zu steuern ist - die Flugsteuerung ist anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Nach ein paar Leveln wird man wohl schnell einen Zeigefingerkrampf bekommen, aufgrund der Tatsache, dass der Iron Man automatisch auf Gegner in der Nähe zielt und man prinzipiell dauernd die rechte Schultertaste gedrückt halten muss, um möglichst viele Gegner zu erledigen.

Nebenbei haut ihr noch manchmal auf den Y-Knopf, um Raketen abzufeuern und sucht euch dauernd möglichst schnell Schutz. Aber auch der Nahkampf ist unspektakulär. Ihr könnt Vehikel auf dem Boden mit ein paar Schlägen zum Explodieren bringen, diese fliegen aber immer auf die gleiche Art und Weise in die Luft, und auch die Kampfanimationen sind sehr banal. Das Problem im Spiel ist halt einfach, dass sich alles nach 0815-Manier spielt, und es immer wieder dasselbe Prinzip ist.

Es wird zwar theoretisch versucht, die Missionsziele abwechslungsreich zu gestalten, aber praktisch wird man immer nach Schema F verfahren müssen, um zu siegen. Ein bisschen Abwechslung versucht man euch mit der Ausrüstung des Iron Man zu geben: Mit dem durch Missionen gewonnenem Geld könnt ihr eure Rüstung upgraden und z.B. höhere Energie (schwerer verwundbar) oder stärke Angriffskraft kaufen. Das System ist nett und nicht mal so schlecht. Zwar merkt man die Änderungen nicht unbedingt sehr, da auch die Feinde stärker werden, allerdings macht es bei Bodentruppen schon merklich etwas aus. Ein netter Bonus!

Technologie ist wohl doch keine solche Stärke...

Irgendwie ironisch: Da prahlt man mit dem technologisch weit entwickelten Iron Man, der über die modernste Waffentechnik und Flugmaschinerie verfügt und produziert dann ein Videospiel mit absolut mäßiger Technik. Man bietet euch eine Grafik, die nicht sonderlich schlecht ist, aber auch nicht prahlen kann. Die Zwischensequenzen sind allerdings sehr schlecht: Dafür, dass es nachgerenderte Szenen sind, müssten sie besser sein und Clipping-Fehler auf alle Fälle vermeiden. Auch die Ingame-Grafik reißt einem nicht vom Hocker. Es glänzt, ist aber kein Gold; der Iron Man selbst ist eigentlich das interessanteste Objekt, denn wie sich die Sonne in dem metallenen Kostüm widerspiegelt, hat schon etwas Ansehnliches.

Allerdings ist der Rest des Spiels sehr lieblos designt worden. Die Gegner sind sehr lieblos und detailarm, genauso wie das komplette Leveldesign überhaupt. Euch stehen zwar immer sehr große Levelareale zur Verfügung, aber die sind furchtbar leer und eintönig. Berge, Hügel, Schluchten, aber auch Wolkenkratzer scheinen jeweils immer nur ein Rastermuster zu haben. Bäume, Natur oder irgendwie Leben gibt es in den Level nicht - totale Einöde. Nur massenweise Gegner und feindliche Raketen, die gibt's!

Sound-technisch kann man allerdings sagen, dass das Ganze okay ist. Die Synchronisation klappt zwar nicht, doch kommen die Sprecher (auch in der deutschen Sprachausgabe) authentisch rüber. Die Soundeffekte sind gemäßigt, da es während des Kampfes wohl sowieso dauernd dieselben Explosionsgeräusche sind; viele ,,Krawumms!", ,,Kapengs!" und ,,Badabooms!". Die Musik ist ebenfalls in Ordnung, sie ist kein Highlight, nervt aber wenigstens nicht beim Spielen, sondern untermalt das Treiben auf eine angenehme Art und Weise.