Review zu Iron Man

1963 feierte Marvel die Geburt des unschlagbaren Iron Man. Unter den typischen Comic-Helden gewann er neben Spiderman, Superman und Co. viele Fans. Passend zur Realverfilmung dieses Jahres hat man sich nun auch entschlossen, das Videospiel zum Film zu präsentieren. Wie gut sich SEGAs ,,Ein-Mann-Armee" im Vergleich zu anderen unbesiegbaren Helden schlägt, erläutern wir euch in unserem Test.

Erklärung gefällig?

Falls ihr noch nie etwas vom Iron Man gehört habt, hier eine Kurzfassung: Der ,,Iron Man" ist das Alter Ego des Multimillardärs Tony Stark. Es handelt sich hier um eine hochtechnologische Rüstung, die Stark nach einer schweren Verletzung bekommen hat, um am Leben bleiben zu können. Später entwickelt er diese Rüstung weiter und sie erlaubt ihm, zu fliegen, zu schießen und zu kämpfen. Fast unbesiegbar in dieser Rüstung kämpft der Iron Man - wie jede Heldenfigur von Marvel - im Namen des Guten. Anfangs werden noch kommunistische Gegner und Geschäftskonkurrenten bekämpft, nachher entwickelt sich das Ganze aber etwas weiter, und es geht zum Kampf gegen das ,,Böse".

Die Story des Videospiels ist der des Filmes nachempfunden. Dieser wiederum basiert bekanntlich auf den Comics von Marvel. Da die Story folglich durch zwei Filter gehen muss, bekommt man im Videospiel selbst nicht mehr viel mit. Es fängt an mit einer dubiosen Intro-Sequenz, die den Hauptdarsteller offensichtlich beim Arbeiten mit anspruchsvoller Technik in einer Höhle zeigt. Einen kleinen Poeten als Gesellschaft hat er auch noch. Kurz darauf: Ihr steuert eine Person mit einer eisernen Rüstung, die scheinbar der Hauptdarsteller (Tony Stark) ist. Aber das muss man so erraten, denn erklärt wird absolut nichts.

Die ganze Story kommt im Spiel überhaupt nicht an. Wer die Geschichte und den Verlauf des Filmes nicht kennt, wird erschlagen von komischen Tatsachen und plötzlichem Auftauchen verschiedener Charaktere. Wer ist diese Frau jetzt? Mit wem spricht der Iron Man, er ist doch alleine? Und warum zum Donnerwetter hat er jetzt zum dritten Mal das Aussehen seiner Rüstung verändert?!

Fragen über Fragen, und Erklärungen sucht man vergeblich. Die Zwischensequenzen fallen (Gott sei Dank...) sehr kurz aus, und der Spielablauf selbst erklärt nur minimal, was genau ihr da aus welchem Grund abschießt. Es blinkt orange, sieht fies aus und schießt auf mich - das knallen wir mal ab!

Unfair - ich bin doch der Unbesiegbare hier!

Wieso macht Iron Man nicht wirklich viel Spaß? Ganz einfach; ein Entwickler hat sich eines Tages gedacht: ,,Lass uns ein Spiel machen, indem der Spieler Hunderte von wiederspawnenden, starken Gegnern in einem unglaublich repetitiven Kampfsystem besiegen muss!" Eigentlich steckt in dem Spiel viel Potential: Ihr könnt mittels der Schultertasten schweben und fliegen, eure Hauptwaffe feuert ihr mit der Schultertaste ab und Raketen sowie ähnliche technologisch hochwertige Waffen stehen euch auf den Buttons zur Verfügung. Die Steuerung des Fliegens ist allerdings relativ kompliziert und fremd, so dass ihr euch etwas daran gewöhnen müsst. Ihr werdet das unverzichtbare Fliegen zu Beginn schnell verfluchen.

Doch was macht das Spiel denn nun so anstrengend? Es sind die Kämpfe, aus denen natürlich das komplette Spiel besteht. Euch steht zwar eine sehr große (aber leere) Map zur Verfügung, aber ihr müsst immer hirnlos auf Massen von Gegnern feuern, orange Ziele vernichten und Zivilistenopfer vermeiden, die ihr sowie nie zu sehen bekommt. Meist sind die Gegner recht schwach, aber die Bosse haben es in sich. Und wie muss ein ordentlicher Bosskampf aussehen? Unfair - richtig! Die Bosse sind nämlich nicht sonderlich größer als die Vehikel, die ihr mit drei Schüssen aus eurem Arm erledigen könnt, aber müssen ungefähr 30 Mal sooft beschossen werden. Auch ihr Waffenarsenal scheint unfair stark zu sein. Teilweise besitzen die Gegner Raketen, die euch mit einem einzigen Treffer eines eurer 4 Leben pro Mission abnehmen.. in Missionen ohne Checkpoints: Irgendwie frustrierend.

Fakt ist: Wollt ihr in Iron Man überleben, müsst ihr ein Feigling sein! Dabei hätte das Prinzip der ,,Ein-Mann-Armee" soviel Spaß machen können, aber das Kampfsystem ist einfach zu wenig ausbalanciert. Eine KI gibt es nicht - alle Gegner feuern im Stehen einfach ihre scheinbar unendliche Munition auf euch, Helis fliegen immer um euch herum und Bosse besiegt man nur, wenn man sich immer wieder versteckt. Geduld ist hier die Lösung eurer Probleme. Dabei will man doch ein Held sein, aber weit gefehlt!