Review zu Infinite Undiscovery

Trotz des bekannten Namen der Entwickler sollte keiner einen Final Fantasy-Ableger erwarten (Square haben auch andere RPG-Titel entwickelt), das versucht das Spiel aber auch in keiner Sekunde zu sein. Natürlich haben wir viele bekannte RPG Momente und werden vom Story-Telling schnell an die bekannte Reihe erinnert. Die Geschichte wird mit sehr vielen Sequenzen erzählt und kommt im besten Märchengewand daher. Das Spiel schlägt einen ernsten Ton mit teils netten Witzen an.

Dazu passt das Charakter-Design nicht, denn einige von ihnen sind immer noch zu ,,niedlich". Die Story ist aber fesselnd und das selbst mit stereotypen Liebesgeschichten und dem Underdog als Helden. Die 2 DVDs sind voll gestopft mit liebenswerten Figuren und ihren Geschichten. Leider muss man hier auch sagen, diese Geschichte wird nur auf englisch erzählt, auch die Untertitel gibt es nicht auf Deutsch. Dies ist negativ für die Gamer, die fremdsprachlich nicht so begabt sind. Für die richtigen Fremdsprachen-Freaks gibt es aber leider auch keine japanische Synchro, welche gerade unter RPG Fans ja sehr beliebt ist.

Obwohl die Story fesselt und gut erzählt wird, ist sie zu schnell vorbei. Wer das Glück hat und sich nicht jedes Mal erneut auf den Außenarealen verläuft, kann das Spiel gemütlich durchspielen, indem er sich einige Abende hinsetzt und das Schwert schwingt. Nach einem Durchlauf gibt es leider auch keine Multiplayer-Variante, die den Wiederspielwert hebt. Schade eigentlich, das hätte sich sehr angeboten. Auch der Schwierigkeitsgrad fesselt kein zweites Mal, denn es gibt nur leicht und normal. Vor der Wahl zu leicht wird der Spieler darauf hingewiesen, dass es nicht alle Inhalte in der ,,light" Version gibt. Daher neigt der Gamer eher dazu, gleich auf normal zu beginnen. Aber vielleicht verhält es sich auch wie bei Filmen, besser zu kurz & actionreich als zu lang & öde.

Von asynchronen Lippen und schlechter Performance

Was im Spiel wirklich nervt, sind die unglaublich asynchronen Lippenbewegungen zum Ton. Manchmal kommt man sich vor, als säße man vor einem Live Event im TV mit Zeitverzögerung. Es macht teilweise einfach keinen Spaß, sich die Sequenzen anzuschauen. Dann kommen Momente, in denen gibt es gar keine Synchronisation, sondern nur Untertitel. Hier wirkt es so, als wäre die Synchronisation einfach verloren gegangen. Es ist klar, das solche Spiele In-Game auf Sprachausgabe verzichten, aber ohne Umbruch in den Zwischensequenzen wirkt das Ganze eher wie ein fehlendes Soundstück.

Zum Thema Musik kann man aber sagen, der Soundtrack ist wunderbar gelungen und unterstreicht Emotionen und Handlung sehr gut. Die Sprecher sind guter Durchschnitt, nur manche Kampfparolen nerven ein wenig. Musikalisch ist Infinite Undiscovery aber auf jeden Fall gut dabei.

Optisch handelt es sich um ein zweischneidiges Schwert. Die Landschaften sehen teilweise echt gut aus und können begeistern. Die Figuren jedoch sind eher Standard. Effekte wie Explosionen sind teilweise wirklich bedauernswert schlecht, was aber der Tiefpunkt der Performance ist, sind die Kämpfe. So gut wie jede Kombo zieht die Framerate derart in den Keller, dass ein Infinite Undiscovery-Spieler nach einigen Stunden das Wort "flüssig" gar nicht mehr kennen wird...