
Was zur Hölle...
Die Story scheint etwas verworren, denn unser Held Lennox ist eigentlich ein Killer für die gute Seite gewesen, die ihn aber verraten hat und töten lassen will. Dadurch kommt er zur bösen Seite und wird so nach und nach mit Elementen des Bösen aufgewertet. So kann er zum Beispiel Höllenkräfte einsetzen, um seinen Waffen deutlich mehr Schussgewalt zu geben. Dafür muss er aber sein Mana aufgeladen haben und dies bekommt er entweder automatisch, wenn er in Kellergewölben der dunklen Seite näher ist, oder aber durch das Morden von Gegnern.
Lennox wird aber auch noch weitere Kräfte kennen lernen, dazu gehört die Teleportierungskraft. Zum einen kann er sich selber für einige Sekunden an einen nahe gelegenen Orten teleportieren, oder aber er verschiebt schwere Gegenstände damit. Diese Kraft wird benötigt, um zum Beispiel an Zäunen vorbei zu kommen und Schalter zu drücken, oder aber um Boxen zu stapeln, um über eine Mauer zu kommen. Diese kleinen Rätseleinlagen kommen immer wieder mal vor, halten sich aber in Grenzen.
Im Wesentlichen muss man sich durch die lineare Story von Kapitel zu Kapitel und von Mission zu Mission ballern, um das Spiel letztlich als Sieger zu beenden. Es gibt nicht besonders viele unterschiedliche Gegner, aber einige witzige oder hartnäckige sind schon dabei. Soldaten auf Jetpacks benötigen zwar nur einige Treffer, sind aber natürlich beweglicher als die Fußsoldaten. Kämpfer in Schutzanzügen mit Schweisserwaffen sind unverwundbar, es sei denn, es gelingt die Tanks auf dem Rücken zu treffen. Also muss man sich anschauen, wo die Gegner verwundbar sind und dann zuschlagen. Das trifft vor allem auf die Bossgegner zu, die es in jeder Mission einmal oder am Ende sogar gleich doppelt gibt.
Der plötzliche Tod
Wir spielen also mit einem Superhelden, der voller Sonderkräfte steckt und massenweise Kugeln einstecken kann, bevor er stirbt. Ein Held, der auf dem Weg zum Ziel hunderte Gegner tötet und die Körper danach nutzt, um seine Lebensenergie zu stärken. Ein Held, der diverse Waffen und tonnenweise Munition mit sich schleppen kann, ohne müde zu werden. Ein Held, der nie Angst hat und keine Aufgabe scheut. Ein Held aber auch, der sofort stirbt, wenn er aus 2 Metern Höhe stürzt....
Unglaublich aber wahr: Man stelle sich vor, man klettert eine Leiter zu einer Plattform rauf und will dann zu einer anderen Plattform rüber springen, weil dort Mana- oder Lebensenergie auf einen wartet. Man springt etwas zu früh ab und der Held fällt aus der gigantischen Höhe von 2 Metern auf eine andere Plattform. Ein Sprung, bei dem wir uns nicht mal den Knöchel verstauchen würden, lässt unseren Helden sofort sterben. Nein, seine Lebensenergie war voll auf 100... sonst kann er 20-30 vielleicht 40 Kugeln schlucken, bis seine Lebensenergie bei Null landen würde. Aber springen... das kann der Held wohl nicht.
Warum in aller Welt... von mir aus auch warum in Himmel & Hölle... wird ihm nicht einfach etwas Lebensenergie abgezogen, wenn ihm plötzlich der dicke Zeh etwas drückt, weil er zwei Meter tief gefallen ist? Nein, er muss sterben und niemand weiß warum. Um diesem Frust zu entgehen, sollte jeder Spieler oft genug speichern, ansonsten kann das sehr ärgerlich werden. Mich hat dieser Unsinn über zwanzig Minuten gekostet, denn eigentlich ist der ganze erste Bereich sehr einfach und ein häufiges Speichern ist sonst nicht unbedingt nötig.
Apropos einfach: Eine andere Sache, die Gamer nicht wirklich leiden können, ist das Achievements nicht "gestapelt" sind. So gibt es 100 GS für das Beenden in niedriger Stufe, 150 für mittel und 200 für die hohe Schwierigkeit. Wer direkt hohe Schwierigkeit spielt und beendet bekommt nur die 200 und nicht etwa 450, also muss der Gamerscore-Jäger drei komplette Durchläufe spielen. So viel Spaß macht es aber sicher nicht, dass man alles drei Mal erleben möchte.
Der letzte ärgerliche Faktor, der auch Zeit gekostet hat, sind die eingeblendeten Tipps zur Steuerung, wenn ein neues Element hinzukommt. Diese Tipps sind nicht wahlweise aufrufbar, sondern erscheinen genau nur einmal an einer Stelle. Hat man einen Raum betreten, der Tipp wird eingeblendet, man hat aber schon einen Button gedrückt, ist der Tipp weg. Auch das hätte man sicher besser lösen können.
Fazit
In Infernal: Hell's Vengeance stecken einige gute Ideen in einer ordentlichen Story und die Deutschen Stimmen können auch überzeugen. Die technische Präsentation ist aber leider sehr schwach, was an dem Mix aus Clipping, Pop-Ups, Slowdowns, wenig Details und teils merkwürdigem Design (Prolog) liegt.
Zudem frustrieren einige Gameplay-Schwächen wie der sofortige Tod bei einem "Sturz" aus 2 Metern Höhe und der absolut lineare Ablauf ohne große Überraschungen. Es ist genau vorgegeben, an welchem Zaun man klettern kann und welche Türen zu öffnen sind. Andere Türen bleiben einfach nur als auf der Wand aufgemalt nutzlos zurück.
Wenn diese Fehler nicht im Spiel wären und es optisch auch ein Next-Gen-Titel wäre, hätte man durchaus ein mittelprächtiges Spiel in der Konsole liegen, welches einige Stunden Spaß bieten könnte. Einen Wiederspielwert wird es trotz vieler Gamerscore-Punkte für drei Schwierigkeitsgrade eher nicht geben.
Bewertung
Pro
- Nette Gameplayfeatures mit Höllen- oder Teleportierungskräften
- Interessante Story mit guten Ideen
- Gute Musik verbunden mit tollen Sprecherstimmen
Contra
- Schwache Präsentation mit teils merkwürdigen Farben
- Ablauf zu linear
- Ärgerlicher Tod des Helden bei Sturz aus 2m Höhe
- Tipps nicht wahlweise einblendbar
- Kein Wiederspielwert
6 Kommentare
XBU MrHyde Mo, 24.08.2009, 09:24 Uhr
Nein, wie im Review geschrieben muss man dann drei Mal durchspielen. Auf schwer schaltet nur den 200:gs Erfolg für schwer frei, nicht die zwei anderen zusätzlich.
bloodhunter Mo, 24.08.2009, 01:20 Uhr
Muss man für die Schwierigkeitsgrad Erfolge das Spiel wirklich 3 mal durchspielen oder reicht es einmal auf Schwer um alle 3 Schwierigkeitserfolge zuholen?
Hatte es mir vor kurzen mal für nen Tag ausse Videothek ausgeliehen und bin auch schon bissl weitgekommen. Auf Schwer wars eiglt ganz einfach, hatte mir vor des nochmal fürs wochende zuleihen, weil theoretisch wenn alle 3 Schwierigkeitsgrade erfolge miteinmal zuholen sind, kannste es auf schwer durchspielen und hast gleich die 1000 g^^
Revolvermann So, 23.08.2009, 22:57 Uhr
Schuldige. Hatte ich in dem Moment echt nicht drangedacht. XD
XBU MrHyde So, 23.08.2009, 22:21 Uhr
Du weißt doch aber, wo du unsere Games und Reviews findest, oder? ;)
Du brauchst nur oben im Menü auf Games klicken, da findest du die letzten Reviews.
Den Link korrigiere ich aber natürlich, danke für den Tipp, da war ein Pfad zu viel drin :smt023
Revolvermann So, 23.08.2009, 21:50 Uhr
Klicke ich auf den Link, erscheint leider nur "Page not found". :-k
Aber schade um das Spiel.
Ich kann euren Artikel ja leider nicht lesen. Weiß nicht, was ihr geschrieben habt. Aber ein neues Spiel ist es nicht. Ich kenne es nämlich vom PC. Die PC-Version ist bereits vor 2 1/2 Jahren erschienen.
Leider ist die Portierung auf die Xbox misglückt. Hat überall um die 50 % bekommen.
Denn die PC-Version hatte um die 80% bekommen. Hatte damals selbst einen kleinen Artikel verfasst. Entweder in der PC Action oder PC Games, weiß ich jetzt nicht mehr genau.