
Mit Playlogic taucht plötzlich ein neuer Publisher im Xbox 360 Sektor auf und bringt uns nun im August mit Infernal: Hell's Vengeance einen neuen 3rd Person Shooter. Wir haben uns in das Spiel zwischen Himmel und Hölle begeben und sagen euch, ob dem Spiel Flügel oder eher doch Hörner wachsen. Also auf in die Action und in den Kampf mit Lennox, unserem Helden...
Heiße Präsentation
Oft verbindet man mit dieser Überschrift vielleicht einen positiven Eindruck, bei Infernal: Hell's Vengeance ist das aber eher mit höllisch schlecht gleichzusetzen. Das ist zumindest der Eindruck, der bei den ersten Minuten im Spiel vorherrscht. Das Menü ist noch vollkommen ok, aber was uns als Videosequenzen aufgetischt wird, ist nun wahrlich nicht schön anzusehen. Da sahen InGame-Charaktere ja schon vor drei Jahren schöner aus als hier in den Story-Videos. Alles ist eckig, kantig und polygonarm, dazu kommt noch, dass die Darsteller nicht gerade lippen-synchron sprechen.
Der Ärger geht aber auch noch im Spiel weiter, denn schon beim Start im Prolog verhagelt es einem eigentliche die Lust, weiterzuspielen. Also wer diesem Teil des Spiels das OK aus Qualitätssicht gegeben hat, dürfte den falschen Job angenommen haben. Warum wir plötzlich in einem ultravioletten, merkwürdigen Licht spielen müssen und schon zu Beginn fast jeder Gegner wie ein Klon des Anderen aussieht, wissen nur die Entwickler selbst. Der Prolog und die Videosequenzen machen gerade zu Beginn nicht wirklich Lust auf mehr, aber wer durchhält, wird zum Teil belohnt, denn es wird deutlich besser.
Zwar bleiben die Videos weiterhin schlecht, aber die InGame-Grafik wird in den folgenden Kapiteln deutlich besser. Sie erreicht zwar insgesamt nur ein mittelmäßiges Niveau, vor allem aufgrund von Clipping, wenig Details und liebloser Texturen, aber es wird endlich "spielbarer" und die Atmosphäre wird besser. Trotzdem wäre es natürlich schön, wenn sich draußen ein Baum oder das Haar eures Helden Lennox bewegen würde, wenn schon akustisch der Wind orkanartig durch die Boxen pfeift.
Luftiges Soundpaket
Während die Grafik eher auf dem Weg nach unten zur Hölle ist, so kann das Soundpaket absolut positiv überraschen und ist da schon deutlich eher auf dem Weg zum Himmel. Zwar wiederholen sich später nach einigen Kapiteln ein paar der Sprüche der Gegner zu oft, aber die InGame-Sounds sind ok. Noch besser sind der rockige Menüsound, die musikalische Untermalung und vor allem die Sprecher.
Oft ist es ja in einem Spiel mit Deutschen Sprechern so, dass man sich wünscht, man hätte eine Englische Version stattdessen. Hier muss man aber wirklich sagen, dass die Stimmen äußerst gelungen sind und zum Spiel und zu den Charakteren gut passen. Somit kann sich das Soundpaket die Krone für den deutlich besseren Teil der Präsentation im Vergleich zur Grafik aufsetzen. Hier haben die Entwickler gute Arbeit geleistet.
Fazit
In Infernal: Hell's Vengeance stecken einige gute Ideen in einer ordentlichen Story und die Deutschen Stimmen können auch überzeugen. Die technische Präsentation ist aber leider sehr schwach, was an dem Mix aus Clipping, Pop-Ups, Slowdowns, wenig Details und teils merkwürdigem Design (Prolog) liegt.
Zudem frustrieren einige Gameplay-Schwächen wie der sofortige Tod bei einem "Sturz" aus 2 Metern Höhe und der absolut lineare Ablauf ohne große Überraschungen. Es ist genau vorgegeben, an welchem Zaun man klettern kann und welche Türen zu öffnen sind. Andere Türen bleiben einfach nur als auf der Wand aufgemalt nutzlos zurück.
Wenn diese Fehler nicht im Spiel wären und es optisch auch ein Next-Gen-Titel wäre, hätte man durchaus ein mittelprächtiges Spiel in der Konsole liegen, welches einige Stunden Spaß bieten könnte. Einen Wiederspielwert wird es trotz vieler Gamerscore-Punkte für drei Schwierigkeitsgrade eher nicht geben.
Bewertung
Pro
- Nette Gameplayfeatures mit Höllen- oder Teleportierungskräften
- Interessante Story mit guten Ideen
- Gute Musik verbunden mit tollen Sprecherstimmen
Contra
- Schwache Präsentation mit teils merkwürdigen Farben
- Ablauf zu linear
- Ärgerlicher Tod des Helden bei Sturz aus 2m Höhe
- Tipps nicht wahlweise einblendbar
- Kein Wiederspielwert
6 Kommentare
XBU MrHyde Mo, 24.08.2009, 09:24 Uhr
Nein, wie im Review geschrieben muss man dann drei Mal durchspielen. Auf schwer schaltet nur den 200:gs Erfolg für schwer frei, nicht die zwei anderen zusätzlich.
bloodhunter Mo, 24.08.2009, 01:20 Uhr
Muss man für die Schwierigkeitsgrad Erfolge das Spiel wirklich 3 mal durchspielen oder reicht es einmal auf Schwer um alle 3 Schwierigkeitserfolge zuholen?
Hatte es mir vor kurzen mal für nen Tag ausse Videothek ausgeliehen und bin auch schon bissl weitgekommen. Auf Schwer wars eiglt ganz einfach, hatte mir vor des nochmal fürs wochende zuleihen, weil theoretisch wenn alle 3 Schwierigkeitsgrade erfolge miteinmal zuholen sind, kannste es auf schwer durchspielen und hast gleich die 1000 g^^
Revolvermann So, 23.08.2009, 22:57 Uhr
Schuldige. Hatte ich in dem Moment echt nicht drangedacht. XD
XBU MrHyde So, 23.08.2009, 22:21 Uhr
Du weißt doch aber, wo du unsere Games und Reviews findest, oder? ;)
Du brauchst nur oben im Menü auf Games klicken, da findest du die letzten Reviews.
Den Link korrigiere ich aber natürlich, danke für den Tipp, da war ein Pfad zu viel drin :smt023
Revolvermann So, 23.08.2009, 21:50 Uhr
Klicke ich auf den Link, erscheint leider nur "Page not found". :-k
Aber schade um das Spiel.
Ich kann euren Artikel ja leider nicht lesen. Weiß nicht, was ihr geschrieben habt. Aber ein neues Spiel ist es nicht. Ich kenne es nämlich vom PC. Die PC-Version ist bereits vor 2 1/2 Jahren erschienen.
Leider ist die Portierung auf die Xbox misglückt. Hat überall um die 50 % bekommen.
Denn die PC-Version hatte um die 80% bekommen. Hatte damals selbst einen kleinen Artikel verfasst. Entweder in der PC Action oder PC Games, weiß ich jetzt nicht mehr genau.