
Fliegersammelsurium
Neben der Kampagne bietet Birds of Prey noch weitere Einzelspielermodi, in denen man dutzende von Stunden verbringen kann. So gibt es zum einen die sogenannten Einzeleinsätze, die viele weitere in die Story passende Missionen bieten. Dabei könnt ihr die einzelnen Einsätze nach beliebiger Reihenfolge auswählen und dann auch noch weitere Einstellungen, wie begrenzte Munition oder begrenzter Treibstoff, einstellen. Dazu gibt es noch einen Trainingsmodus, dieser gibt euch freie Wahl über sämtliche Einstellungen wie die Bewaffnung, das Wetter, Tageszeit, Anzahl der Gegner und natürlich das eigene Flugzeug. Hier könnt ihr einzelne Manöver oder auch den Großkampf trainieren. Das ist geschickt besonders für alle, die an speziellen Flugtechniken mit speziellen Fliegern interessiert sind. Jedes Flugzeug zeigt nämlich selbst im Arcade-Modus seine Eigenheiten im Flugverhalten und in Birds of Prey gibt es immerhin ca. 40 verschiedene Flugzeuge aus dem zweiten Weltkrieg.
Im Hauptmenü verstecken sich unter dem ,,Profil"-Bereich noch weitere Goodies, die ihr während der Kampagne nach und nach freischaltet. Ihr könnt euren Hangar betreten und dort alle freigeschalteten Flugzeuge genau unter die Lupe nehmen. Gleiches gilt für die Piloten, jeder von ihnen hat eine eigene Seite mit Bildern, Text und dem aktuellen Dienstgrad. Dazu gibt es praktisch noch ein eigenes Wikipedia für IL-2 Sturmovik: Birds of Prey, auch das findet man im Menü. Die Enzyklopädie beinhaltet mehr als 40 gut ausgearbeitete Artikel über Flugkunststücke, Taktik, die Kriegsgeschichte und die Multiplayer-Modi. Die einzelnen Artikel werden auch im Verlauf der Kampagne freigeschalten und geben noch mehr Anreiz, die Missionen mit Bravur abzuschließen.
Keine Schönwetterflieger
IL-2 Sturmovik präsentiert sich von Anfang an in einem guten Design, das Menü ist übersichtlich & schlicht und wird im Hintergrund durch sich immer wieder abspielende Fluganimationen begleitet. Im Spiel selbst zeigt sich alles, was Fliegen kann, in guter und reiner Optik. Die Flugzeuge wurden originalgetreu nachgestellt und in den passenden Farben eingebunden. Explosionen, Schüsse, Rauch und Lichtverhältnisse am Himmel sind super und zeigen viele Details. Fliegt man z.B. direkt hinter einem abgeschossenen Gegner, spritzt einem das Öl des Vordermannes auf die Scheibe und die Sicht wird behindert. Das ist gefährlich, denn auch Trümmerteile können dann immer noch das eigene Flugzeug beschädigen. Das lässt uns noch auf das Schadensystem kommen, dieses zeigt sich ebenfalls gut ausbalanciert und ohne große Mukken kann man von einem gut umgesetzten Echtzeitschadenssystem sprechen, das im realistischen Modus auch in das Flugverhalten eingreift und euch das Leben noch schwerer macht.
Natürlich gibt es auch verschiedene Wetterlagen, die eure Einsätze beeinträchtigen können, doch egal ob Gut- oder Schlechtwetter, beides kommt überzeugend rüber und ein klarer, blauer Sternenhimmel über Leningrad sieht einfach toll aus. Einzig auf dem Boden hätten die Entwickler etwas mehr Zeit investieren müssen. Die Texturen verschwimmen bei näherem hinsehen, PopUps und immer wieder die gleichen eintönigen Farben runden das Sightseeing eher schlecht ab. Als kleines Manko zeigen sich zudem noch Freezes und Frequenzeinbrüche, die besonders bei Großangriffen das Erlebnis etwas stören. Alles in allem zeigt sich aber die Fliegerwelt, solange man in der Luft, bleibt, sehr gut und detailliert.
Soundcheck
Schon von Anfang an werden wir mit einigen tollen orcheststralen Musikstücken berieselt. Diese Musik von Jeremy Soul passt super ins Gesamtbild und zu den dröhnenden Motoren. Die verschiedenen Maschinen klingen ebenfalls prima und der Sound zeigt auch bei den Sprechern der Tagebucheinträge und den Missionsbefehlshabern keine Qualitätseinbußen. Je nach Mission sprechen sie einmal mit englischem oder mit russischem Dialekt und geben die Befehle klar durch.
Multiflieger
IL-2 Sturmovik: Birds of Prey verzichtet natürlich nicht auf einen echten Multiplayer-Modus mit bis zu 16 Spielern über Xbox Live. Zur Auswahl stehen euch vier verschiedene Modis, die wir euch in einigen Sätzen vorstellen:
- Luftkampf: Der Traditionelle ,,Deathmatch" Modus. Ziel ist es, alle Anderen auszuschalten.
- Team-Luftkampf: Diesmal geht es im Team gegen die Gegner. Wer hier mit etwas Taktik ran geht, wird der schnellere Sieger sein. Kommunikation ist im Teamplay das A und O.
- Bodenangriff: Im Team müsst ihr die gegnerischen Bodeneinrichtungen zerstören, dabei aber selbst die eigene Basis beschützen, um das Spiel zu gewinnen.
- Flugplatzeinnahme: Der Titel verrät es schon, ihr spielt im Team und müsst einen bestimmten Flugplatz durch eine Landung einnehmen, dabei werdet ihr natürlich vom gegnerischen Team gestört und wie bei den beiden anderen Team Modi schadet die Kommunikation über an gedachte Taktiken keineswegs....
Der Multiplayer zeigt sich mit den vier vorhandenen Spielmodi groß genug, um abwechslungsreiche Action zu haben und zeigt keine Mängel. Kann man mit seinem Fluggerät gut umgehen, ist weiterer Spaß über Xbox LIVE garantiert.
Fazit
IL-2 Sturmovik: Birds of Prey repräsentiert die Spielereihe auf der Xbox 360 in einem guten Licht. Die Kampagne zeigt sich interessant und wird durch viele Informationen in Form von Tagebucheinträgen, Artikeln über die Geschichte des zweiten Weltkriegs oder Filmsequenzen aufgewertet. Dazu bieten der Trainingsmodus sowie die Einzelmissionen noch ausreichend Stoff für Vielflieger.
Das Gameplay ist für Anfänger schnell erlernt, doch auch Flugfreaks kommen im realistischen oder sogar im Simulations-Modus voll auf ihre Kosten und können den im Moment realistischsten Flugsimulator für die Xbox 360 genießen. Die angenehme Steuerung, die verschiedenen Wetterlagen und das Schadensmodell bringen zusammen mit einer tollen Grafik, die nur Schwächen auf dem Land zeigt, ein tolles Spielerlebnis auf den Bildschirm. Online geht es in vier Spielmodi auf und ab, entweder als Einzelkämpfer oder im Team.
Für mich ist IL2 Sturmovik: Birds of Prey ein absoluter Überraschungs-Titel, der sich unerwartet gut zeigt und sicher noch öfter ins Laufwerk der Xbox 360 eingelegt wird.
Bewertung
Pro
- Vier verschiedene Multiplayer-Modi
- Trainings- und Einzelmissions-Modus
- Gute Kampagne
- Drei für jeden Spieler passende Schwierigkeitsgrade
Contra
- Grafik auf dem Land zu schwach
- PopUps stören teilweise
- Bei großen Angriffswellen Freezes und Frequenzeinbrüche

1 Kommentar
XBU Philippe Mi, 16.09.2009, 13:06 Uhr
Schöner Testbericht. Aber irgendwie... Nee. Flugzeugsimulationen oder Spiele mit Flugzeugen... Ich tu mich da immer schwer. Ich bin auch kein guter Battlefield-Pilot. Allerdings sieht das hier schon verdammt gut aus... :)