Review zu Hitman: HD Trilogy

Nachdem Hitman Absolution bei Fans und Kritikern gleichermaßen gut ankam, blickten alle Augen auf die Neuauflage der ersten Teile der Reihe. Nun gibt es Hitman 2, Contracts und Blood Money in einer HD Box. Ob es sich wirklich lohnt, Geld für die Neuauflagen zu investieren, haben wir für euch ausgiebig getestet und sind mit Agent 47 durch die drei Games geschlichen. Fürchtet also nicht, erdrosselt zu werden, denn unser Review führt euch sicher durch die Vergangenheit von Agent 47.

2002: Silent Assassin

Vor 10 Jahren erschien der zweite Teil der Hitman Serie. Es gab einige Verbesserungen, die nicht nur kosmetischer Natur sind. Selbst bei der erneuten Begegnung mit dem Titel in der HD Trilogy fällt die Ego Perspektive auf. Hiermit war es möglich, einen erweiterten Überblick zu bekommen und Gegner gezielter auszuschalten.

Die Story dreht sich natürlich wieder um Agent 47, dieser hat sich nach Sizilien zurückgezogen um dort in einem Kloster über die Vergangenheit als Killer zu reflektieren. Der ansässige Priester nimmt den Glatzkopf mit offenen Armen auf und wird zu seiner Vertrauensperson. Eines Tages wird dieser jedoch von der Mafia entführt, welche eine stolze Summer Lösegeld von 47 verlangt. Hier greift der alte Spruch ,,gelernt ist gelernt" und Agent 47 verdient das Geld mit dem, was er am besten kann; er schließt sich mit der Agentur kurz und erledigt Auftragsmorde.

Spielerisch hat das Spiel einige Verbesserungen erhalten, da wäre die schon genannte Ego-Perspektive aber auch die Vertiefung des Stealth Aspektes. Es gibt nun eine Anzeige, die dem Spieler verdeutlicht, wie verdächtig er ist. Am Ende jeder Mission wird das Verhalten dann bewertet und nur so kann man zu namensgebenden ,,Silent Assassin" werden.

Die Stärken des Titels sind auch in der Neuauflage vorhanden, dies zählt aber auch für die Schwächen. Dazu gehört unter anderem die KI. Auf der einen Seite ist diese recht dümmlich, so geht es auch heute noch wunderbar, sich hinter eine Tür zu stellen und zu warten. Die Gegner werden nach und nach einzeln reinkommen und sich erschießen lassen. Auf der anderen Seite sind die Gegner aber auch mit unmenschlich guten Sinnen ausgestattet. Es ist kaum möglich, ein Ziel auszuschalten, wenn Gegner im Nebenraum sind. Sobald etwas passiert, scheinen diese es förmlich zu riechen.

Grafisch, so kann man nicht lügen, hat der Titel einige Jahre auf dem Buckel, trotz HD Polierung sieht man hier deutlich, was Games in 10 Jahren für eine Entwicklung gemacht haben. Auch soundtechnisch erreicht der Titel nicht das, was wir z.B. vom letzen Ableger der Serie gewohnt sind. Trotz technisch nostalgischer Leistung und bockschweren Missionen (die Missionen völlig getarnt zu erledigen, ist bei den alten Teilen der Serie zu schwierig) macht der Titel noch immer Spaß und bietet eine ordentliche Herausforderung.

2004: Hitman Contracts

Mit Contracts schafft es auch der schwächste Teil der Serie in die Box. Hier könnte auch die Erklärung liegen, warum Teil 1 nicht mit auf der Disc ist. Die Indizierung von Hitman 1 ist 2012 aufgehoben, es wäre denkbar gewesen den Teil neu zu veröffentlichen. Contracts dreht sich aber um die Erinnerungen von Agent 47, bei denen  Missionen neu interpretiert werden, hier gibt es einiges aus dem ersten Teil zu erleben, möglicherweise hat es daher nur einer der beiden Teile (der neuere) in die Trilogy geschafft, um die Missionen nicht doppelt zu verwerten.

Contracts sieht in der HD Fassung schon besser aus als Hitman 2, dennoch sieht man auch hier die acht Jahre Alter. Wer sich ein solches Game kauft, der weiss aber ja, worauf er sich einlässt. Spielerisch wird hier Altbekanntes geboten, aber bei der Schwierigkeit wurde die Schraube erneut angezogen. Dieser Titel ist der härteste aus der ganzen Reihe. Die Story ist leider nicht besonders stark, im Prinzip ist es nur ein Best of, eine reine Reflexion der Taten des Agent 47. Einzig nett daran ist, dass die Missionen in bester Tarantino Manier in neuer Chronologie erzählt werden.

Was schon damals die Schwäche des Games war, offenbart sich jetzt noch mehr. Spielt man Silent Assassin und Contracts direkt nacheinander, so merkt man, dass die Veränderung sowohl im Gameplay als auch in der Technik nur marginal sind.

Was das Spiel von den anderen Titel unterscheidet, ist der düstere Aspekt, vom Level-Design bis hin zur Geschichte ist alles sehr dunkel gehalten. Trotz allem ist meiner Meinung nach Contracts der schwächste Teil der HD Trilogy, was ihn nicht zu einem schlechten Spiel macht, im Vergleich mit dem Rest steht Hitman 3 einfach nur schwach da.