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Bereits im Jahr 2006 fand der Agent 47, der im allgemeinen Hitman genannt wird, seinen Weg auf die NextGen-Konsolen und damit auch auf die Xbox 360. Zum damaligen Zeitpunkt war die Menge an echten NextGen-Spielen nicht so groß, dennoch verkaufte sich Hitman: Blood Money im Vergleich zu seinen Vorgängern eher schleppend. Oftmals wurde die merkwürdige KI, die komplexe Steuerung aber auch der hohe Schwierigkeitsgrad als Problem identifiziert. Nun steht sechs Jahre später mit Hitman: Absolution ein neuer Ableger bereit und wir haben uns in den schwarzen taillierten Anzug geschwungen, die rote Krawatte gebunden und sind eingetaucht in die Welt des Hitman.

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Agent 47 wurde am 5. September 1964 in einem Genlabor geboren. Seine DNA wurde dabei aus einer Mixtur der DNA von fünf Superschurken geschaffen. Das Ziel dieses Experiments war es, die ultimative Tötungsmaschine zu kreieren. Kalt, gefühlslos und dabei in seinem Vorgehen so präzise wie ein Gehirnchirurg. So ist auch das bisherige Bild, das man aus den letzten vier Spielen kennt. Sachlich präzise und kühl - dabei aber nie geschwätzig. Doch nun erfordert der neueste Auftrag seines Arbeitgebers ICA - die International Contracts Agency -, die gerne die ,,Drecksarbeit" für diverse Geheimdienste übernimmt und auch mal Staatsfeinde sauber aus dem Weg räumt, etwas Besonderes.

Etwas Persönliches!

Hitman wird dazu abgestellt, seinen ,,Handler" Diana Burnwood zu eliminieren und das Mädchen Victoria, welches sie aus der Agency entführt hat, zurück zu bringen. Jahrelang versorgte Diana den Hitman während seiner Einsätze mit Informationen und stand ihm als die Stimme in seinem Ohr stets zur Seite. Sollte sich das Blatt wirklich gewendet haben? Ist Diana wirklich eine Gefahr für die Agency? Viele Fragen, die sich Agent 47 stellt - dennoch sein Ziel ist klar - auch wenn es persönlich ist, der Auftrag wird ausgeführt...

Immer Sachte mit den Knöpfen

Bereits der Spielstart zeigt erstmals eine neue Facette des Agent 47. Offensichtlich gibt es sie doch, die Gefühle, und so blicken wir zu Beginn in seine blauen Augen und starten in das neue Abenteuer. Es liegt mir noch wie gestern im Kopf. Im Jahr 2006 legte ich mir - gerade frischgebackener Xbox 360 Besitzer - Hitman: Blood Money zum Releasetag zu. Doch was mich dann erwartete, waren alles andere als viele Stunden Spielspass. Ich kam so gar nicht mit der Steuerung zurecht und auch die KI der Gegner trieb mich in den Wahnsinn. Viele Stunden versuchte ich die Villa zu betreten und meine Opfer zu eliminieren - vergeblich. Entnervt gab ich nach Stunden auf und legte das Spiel beiseite. Erst im Jahre 2010 konnte ich mich dazu aufraffen, das Spiel erneut aus dem Schrank zu nehmen und spielte unter zu Hilfenahme einer Komplettlösung das Spiel durch. Oft blieb mir dabei die Frage im Gesicht stehen, wie hätte ich darauf kommen sollen?! Offenbar hatten die Entwickler damals einfach zu viel CPU-Power und KI-Möglichkeiten, die sie komplett nutzen wollten und das Spiel so nahezu unspielbar machten - zumindest für mich.

Umso gespannter verfolgte ich im Vorfeld die Berichterstattung und starte nun sogleich in das Spiel und war gespannt, was mich erwartet. Bereits nach wenigen Minuten schlug mein Herz beruhigt in einem ruhigeren Takt. Der erste Level startet und führt den Spieler nach und nach in die Geheimnisse der Steuerung ein. Einiges wurde hier im Detail verändert und so lernt man langsam, dass es sich immer lohnt, mit einem aufgenommenen Gegenstand für eine Ablenkung zu sorgen, um den Gegner geschickt zu flankieren. Natürlich kommt auch der Waffeneinsatz des Hitman nicht zu kurz - allerdings auch hier die in oder andere Änderung. So heißt es mit LT zielen und danach sanft RT zu drücken, damit der Schuss auch wirklich die notwenige Präzision hat. Wer zu schnell zieht schießt daneben.

Ansonsten langsam an die Gegner von hinten anschleichen und mittels Klavierseite eine kurze Halskorrektur vornehmen - wie man es kennt - jedoch wirkt alles viel flüssiger, als ich es in Erinnerung habe. In gewohnter Weise werden Leichen natürlich in Kisten, Schränken und Körben entsorgt. So werden sie nicht entdeckt und die Gegner im Umfeld sind im Idealfall nicht gewarnt oder gar auf der Suche. Ein Klick auf A und schon zieht sich Hitman die Kleidung seines Opfers an und kann so in vielen feindlichen Gebieten erheblich ruhiger agieren.

Hier zeigt sich auch ein kleines Detail der Steuerung, dass mir persönlich erst später bewusst wurde. Um Gegenstände aufzunehmen, muss ebenso wie eine Leiche zu verstecken die Taste Y gedrückt werden. Das kann schon einmal hinderlich werden, wenn der Gegner in der Nähe eines Verstecks eliminiert wurde. Denn dann nimmt der Hitman die Waffe auf anstelle der Leiche schnell zu verstecken. Der Trick ist jedoch einfach: Während zum Aufnehmen der Waffe die Taste länger gedrückt werden muss, so reicht es zum Verstecken der Leiche kurz die Taste anzutippen - probiert es aus und vieles wird euch leichter fallen.

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Fazit

Hitman: Absolution hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen, dennoch war ich zu Beginn skeptisch. Tief saßen bei mir die Wunden des Blood Money-Desasters, doch die Entwickler schafften es, den Hitman nun wirklich in die NextGen-Welt zu bringen. Durch pfiffiges Design schufen sie eine Welt, die es jedem Spieler ermöglicht, die Missionen zu erledigen. Ob auf die eher Hitman typische und subtile - oder auch mal auf die Brutalo-Rambo Art.

Wer die Steuerung nach den ersten Missionen verinnerlicht hat, der wird im weiteren Verlauf der gut 13 bis 15 Spielstunden seine Freude an einem ausgereiften Singleplayer haben, der gespickt ist mit Intrigen, Fragen und für den Agent 47 eher ungewohnten Emotionen. Zudem dürfte es schwer werden, die Finger von dem Spiel zu lassen. Sobald man weiter in die Spielmechanik eintaucht, umso mehr reizt es, auch höhere Schwierigkeitsgrade auszutesten und das Abenteuer von vorn zu beginnen und dabei viele weitere Wege zu finden, sein Missionsziel zu erreichen.

Sicherlich kann man davon ausgehen, dass die Entwickler sich eine Hintertür für weitere Downloadcontents offengehalten haben. Bis dahin lässt sich hervorragend mit den Contracts arbeiten, dessen Nachschub sicher nicht so schnell einbricht. So etwas würde ich mir für weitere Spiele anstelle liebloser Mehrspielermodi wünschen.

Hitman: Absolution ist für Fans der Serie in jedem Fall ein Pflichtkauf, aber auch alle anderen Action-Fans sollten den Blick wagen und wenn nötig dabei Erinnerungen an Blood Money vergessen.


Bewertung

Pro

  • Steuerung geht in Fleisch und Blut über...
  • Tolle Szenerie
  • Viele Wege führen zu deinem Missionsziel

Contra

  • ..auch wenn man zu Beginn noch etwas flucht!
  • KI reagiert in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sehr unterschiedlich

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

44 Kommentare

FeaRBieR Sa, 08.06.2013, 21:49 Uhr

Mir war manchmal nicht ganz klar was ich machen muss, aber ich denke mal das lag an mir und nicht am Spiel. Denn ich bin von COD gewohnt, dass man einfach durchrushen kann :D

Vielleicht zocke ich es nochmal bei nem Kumpel auf der PS3

XBU ringdrossel Mo, 29.04.2013, 10:14 Uhr

Habe es jetzt über UK erhalten und kann dem Bericht nur zustimmen.

Ich war bis vor kurzem nie wirklich von Stealth-Spielen begeistert. Bis ich Dishonored gespielt hatte. Nach der Begeisterung war ich mir allerdings unsicher, ob sich Hitman: Absolution ebenfalls für mich lohnt, da ich nicht unbedingt unendliche Geduld bei einem Shooter mitbringe. Jedoch zwingt einen das Spiel niemals 100% stealthy zu sein. Im Gegenteil. Gerade dadurch konnte ich mich in den ersten Leveln daran gewöhnen und hatte lustigerweise immer mehr den Anspruch dann doch perfekt zu spielen. Keiner sollte mich sehen, nur Signature-Kills und natürlich die spannende Motivation die Freunde zu übertrumpfen. Alles in allem hatte ich echt sehr viel Spaß an dem Spiel und freue mich schon auf das nächste Release!

XBU Böhser Onkel Di, 22.01.2013, 09:52 Uhr

Zumal die dt Synchro von Hitman echt gut ist :-)

XBU Buttercup Mo, 21.01.2013, 18:26 Uhr

Das ist irgendwie ätzend. :D Ich hasse es Spiele auf englisch zu spielen, keine Ahnung wieso. Finde die deutsche Synchro klarer und besser.

XBU Mastermind Mo, 21.01.2013, 13:09 Uhr

XBU Buttercup schrieb:
Eine kurze Frage. Mein Hitman ist in der Pegi Version und komplett auf englisch. Finde auch nichts wo ich das umstellen kann. Man kann sich im deutschen Markt soweit ich weiß ja die englische Sprache runterladen. Oder? Gilt das auch andersrum?

Soweit ich das bisher weiss - nein. Die PEGI Version hat auch bei mir nur Englische Sprache.

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